Der König und sein Hofnarr - Schächentaler Windgällen & Märcher Stöckli


Publiziert von Zoraya , 5. Juli 2017 um 19:58.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 5 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

Der König und sein Hofnarr im Schächental. Diese Beschreibung passt irgendwie ganz gut. Der König ist ganz klar der Schächentaler Windgällen. Meiner Meinung gehört er sogar zum Königsregime des Urnerlands. Er gewährt eine Rundumsicht auf fast jeden Urner-Gipfel. Das Märcher Stöckli ist sein treuer Hofnarr, der mit seinem luftigen Aufstieg glänzt. Beide Ziele können vom jeweiligen Gipfel aus bestaunt werden.

Eigentlich war der Schächentaler Windgällen als Tagesziel geplant. Er trohnte schon lange, weit oben auf meiner Pendenzen-Liste. Wir starteten um halb 8 Uhr Morgens beim Mettener Butzli. Kurz über Stock und Stein und man findet schnell den Weg. Markierungen sind im unteren Teil nie vorhanden aber die Route ist selbsterklärend und gut sichtbar. Einzig ein grosser Stein weist einmal die Richtung zum Windgällen. Man gewinnt rasch an Höhe. Weiter quert man das Felsband der Windgällen gegen Westen, welcher ein spektakulärer Tiefblick eröffnet. Um das Ganze (noch) interessanter zu gestalten, wählten wir eine direktere Route. Ca. 100 Meter nach der Felskuppe kletterten wir geradewegs hinauf. Ich behaupte, dass wir dadurch an Zeit gewonnen haben. Die Kletterei war nicht unbedingt schwierig, höchstens an wenigen Stellen etwas rutschig und feucht. So erreichten wir die geröllhaltige Fläche beim Läged Windgällen. Ab hier beginnt der eigentliche Spass. Einfache Kletterei begleitet von traumhafter Sicht. Im Rücken grüssen stets das wunderschöne Schärhorn und sein hübscher Nachbar, der Clariden. Die schwierigsten Stellen sind inzwischen mit montierten Seilen entschärft. Wie ich erfahren habe, war das bis vor zwei Jahren noch nicht der Fall. Bald erreichten wir den Gipfel des Schächentaler Wingällens. Woher stammt eigentlich der Name...Windgällen? Die Weitsicht ist umwerfend schön. Auch mein ganzer Stolz, der Galenstock, ist zu sehen. Ein Gipfel sticht ganz besonders hervor. Der Gross Windgällen. Vor ihm mein Gipfel, der derzeit zu oberst auf meiner Liste herumtanzt, das schwarz Stöckli. Für den Aufstieg benötigten wir 2.30h. Um 10.00 Uhr standen wir beim Gipfelkreuz...da liegt doch noch was drin? Natürlich! Um den Traumtag vollends auszunutzen, entschieden wir uns fürs Märcher Stöckli. Dieses habe ich vor 1.5 Monaten zum ersten Mal besucht, mit noch viel Schnee. Der Aufstieg ist kurz und knackig, begleitet mit toller Genuss-Kletterei in den Kaminen.
Wir stiegen also wieder im selben Weg hinunter, sassen ins Auto und fuhren zum Klausenpass. Der Weg über die Kamine habe ich bereits beschrieben, war heute aber wieder genau so toll. Inklusive Pause auf dem Gipfel brauchten wir lediglich 2 Stunden. So landeten wir um 15.00 Uhr wieder auf dem Klausenpass und rundete unseren Tag perfekt ab.

Es ist erst Anfangs Juli und bereits habe ich zwei meiner gesetzten Ziele erreicht. Der Schächentaler Windgällen bietet eine Aussicht, die nicht nur das Urner-Herz höher schlagen lässt sondern jedes, welches Bergleidenschaft in sich trägt. Eine absolute Traumtour, mit einfacher Kletterei und unvergesslichem Ausblick. Meine Erstbesteigung wird garantiert nicht die letzte sein.

Tourengänger: Zoraya


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