Rund um Pottenstein


Publiziert von klemi74 , 29. Juni 2017 um 20:04.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:27 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:19,6km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A9 Berlin - Nürnberg an der AS Pegnitz-Grafenwöhr verlassen und der B470 bis Pottenstein folgen. Am Ortseingang links hat es einen großen Parkplatz, 3€ Tagesgebühr.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Gasthöfe in den Orten ausreichend vorhanden

In den letzten zwei Wochen war keine Gelegenheit vorhanden, eine ordentliche Wanderung zu unternehmen, auf die aktuellen beiden freien Tage hatte ich mich zwecks einer Hüttentour entsprechend gefreut. Aber mal wieder kommt es anders, ich verbringe die beiden Tage nun doch im hohen Norden des weiß-blauen Freistaates und habe nur (oder doch zumindest?) die Chance, auf der Rückfahrt eine Runde im Mittelgebirgsraum zu drehen.
Leider spielt das Wetter nicht ganz mit: entgegen aller Berichte zieht am Vormittag ein kleines Regengebiet durch Bayern, nix Wildes zwar, aber für einen Wandertag halt nicht ideal. So fahre ich zwar recht früh in Hof los, verzögere die Fahrt aber für einen Kaffee und warte vor dem Start solange ab, bis der Regen fast durchgezogen ist - es ist aber schon fast 11, bis ich mich mal losbequeme...

Start ist am beschriebenen Parkplatz, von wo aus ich noch mit Regenjacke durch das Zentrum der kleinen Stadt marschiere. Am Eingang des eigentlichen Püttlachtales stelle ich fest, dass ich mit der Jacke mehr schwitze als ich ohne sie nass werden würde... Das Flüsschen wird beidseits von Wegen begleitet, schöner ist zunächst der südseitige davon, weil es ein echter Wanderpfad ist, während die andere Seite von einer breiten Schotterstraße begleitet wird. Irgendwann muss ich aber auf die Nordseite wechseln, dort wird der breite Weg aber auch bald zu einem schönen Wanderweg. Rechts und links des Talgrundes ragen wiederholt senkrechte weiße Felsen auf, leider oft halb hinter den dichten Bäumen versteckt und drum nicht sehr fotogen.
Bei einem Steg wechsele ich wieder die Talseite, bleibe aber der Beschilderung "Rotkreuz" treu. Mittlerweile hat der Regen aufgehört, alles was brummt und summt traut sich nun aus seinen Verstecken heraus. Bei der folgenden Forststraße verlasse ich den Talboden und treffe am Waldrand auf eine markante Kreuzung mit Bank und Kruzifix. Hier nach links und gleich wieder nach rechts auf einen Steig, der deutlich steigend in Richtung des Weilers Hollenberg führt. Den Ort erreiche ich am nur am Wochenende geöffneten Biergarten, auf dessen Gelände auch schon der Gipfelanstieg beginnt. Über einen schmalen Pfad und ein paar feuchte Steinstufen erreiche ich den Gipfel, der wegen einiger Nebelschwaden heute leider kaum Aussicht bietet.

Zunächst steige ich ein paar Meter auf dem gleichen Weg ab, folge dann aber dem "Fränkischen Gebirgsweg" in Richtung Zwergenhöhle und Gnomenbrünnlein. Es handelt sich um zwei kleine Höhlen im Felsgewirr östlich des Gipfels, ich besuche aber nur die zweitere, für die Zwergenhöhle braucht man eine Taschenlampe. Unten am breiten Weg angekommen halte ich mich rechts und erreiche in wenigen Minuten die vorhin beschriebene Kreuzung.
Hier biege ich nun links ab und folge den Schildern nach Willenreuth, der Weg dorthin bringt mich auch zur Ruine der Pirkenreuther Kapelle. Oben im Dorf orientiere ich mich an den Wegweisern nach Bronn. Den Ort umgehe ich aber, der Karte zufolge müsste ich dort eine Passage auf der Bundesstraße absolvieren. So verlasse ich den markierten Weg rechtzeitig nach rechts und erreiche bei der Kläranlage von Bronn den Boden des Klumpertales. Dieser Abschnitt erfordert eine Karte, ansonsten muss man halt nach Bronn gehen.

Im Klumpertal bleibe ich nicht lange im Talgrund, lieber erkunde ich, wohin mich der Wegweiser "Zum Jägersteig" bringen wird. Es ist ein unmarkierter, aber stets deutlicher Pfad, der sich fast eben durch den Hang zieht, hin und wieder am Fuß schöner Felsbastionen vorbei. Auch an zwei größeren Wegen bleibt der Pfad erhalten, erst nach geschätzten 2km teilt er sich. Da ich doch ins Tal hinab möchte, biege ich scharf nach links unten ab und lasse einen weiteren Abzweig, der unterhalb des vorher begangenen Weges verläuft, rechts liegen. Im Nachhinein schade, die beiden Fortsetzungen hätten mich als "Oberer" und "Unterer Jägersteig" durch eine interessante Felslandschaft geführt - den mir bekannten Beschreibungen nach evtl. im Bereich T3.
Aber auch der Talgrund ist interessant, da es hier zwei große Karstquellen gibt, die einige Fischteiche speisen. Nach dem Anwesen Mittelmühle treffe ich die ersten Wanderer seit dem Püttlachtal, unter den teilweise leicht überhängenden Felsen bin ich rasch an der Schüttersmühle angekommen, wo es an einem Kiosk eine kurze Rast gibt.
War es bisher ruhig, so ändert sich dies auf der Schlussetappe nach Pottenstein: an der rechten Talseite verläuft die Bundesstraße, der Wanderweg auf der linken Seite kommt aber an den Besuchermagneten Teufelshöhle, Schöngrundsee und Sommerrodelbahn auch vorbei.

Fazit:
Schöne, nicht allzu lange Runde, die nur im Bereich Hollenberg eine etwas stärkere Steigung beinhaltet; im Aufstieg zur Ruine kann man auch mal über T2 nachdenken. Wenn möglich empfiehlt sich eine Begehung unter der Woche, da Püttlachtal und Klumpertal an den Wochenenden recht beliebte Ausflugsziele sind.

Gehzeiten:
Nach Hollenberg 1h20
Ins Klumpertal 1h15
Zur Schüttersmühle 50min
Nach Pottenstein 30min

Anmerkung:
Wieder mal habe ich erfahren, dass auch auf vollkommen harmlosen Steigen auf die Füße aufzupassen ist: auf einer nassen Wurzel zieht es mir den Haxen weg, so dass ich mit dem Oberschenkel genau auf der Wurzel lande. Bis auf einen rekordverdächtigen blauen Fleck (und einer dreckigen Hose) ist zwar nix passiert, in steilerem Gelände hätte es aber auch anders ausgehen können.

Tourengänger: klemi74


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Kommentare (2)


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naffi78 hat gesagt: Schöne Tour!
Gesendet am 30. Juni 2017 um 10:25
Hallo klemi,

eine schöne Tour, habe ich leicht abgewandelt auch schon gemacht. Es braucht dann halt doch nicht immer die ganz großen Gipfel, da ist auch eine Runde in der Fränkischen Schweiz sehr nett.

Schöne Stimmungs- und Blumenfotos!

Viele Grüße

naffi

klemi74 hat gesagt: RE:Schöne Tour!
Gesendet am 30. Juni 2017 um 11:22
Danke für den netten Komentar!

Ja, die Fränkische Schweiz ist definitiv ein tolles Wandergebiet, im Sommer bin ich aber trotzdem lieber in den Bergen unterwegs, die Mittelgebirge sind vor allem was im Frühjahr und im Herbst, wenn in den Bergen noch/schon Schnee liegt.

Gruß,
Karsten


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