Similaun (3606m) über Marzellkamm


Publiziert von Kottan , 20. Oktober 2016 um 16:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:30 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I   A-T 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Unterkunftmöglichkeiten:Martin Busch Hütte

Der Similaun ist ein wahrer Klassiker unter den Ötztaler Bergen, nicht zu schwer, grandiose Aussichten, große Höhe und quasi das ganze Jahr über besteigbar. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch uns irgendwann einmal als Idee für eine Besteigung kam. Ich war bereits 2013 von der Similaunhütte auf dem Gipfel, nun wollten wir es über den Marzellkamm probieren!

Start war wie bei so vielen Touren Vent im hinteren Ötztal, ich war nun schon zum gefühlt zehnten Mal hier und stellte das Auto am kostenlosen Parkplatz hinter dem Wildspitzlift ab. Den Weg zur Martin Busch Hütte kannte ich auch bereits von drei vorherigen Touren, deshalb nur in der Kurzbeschreibung: Zuerst durch den hinteren Ortsteil auf dem kleinen Skihang hinauf, bis man auf den Fahrweg zur Hütte kommt und auf diesem dann 8km entlang durch das Hochtal. Vorbei an zwei Almen fragt man sich irgendwann, ob die Hütte nun nocheinmal auftaucht. Nach einm kurzen steileren Stück biegt der Weg um einen Hang und plötzlich steht man vor der Hütte, es gibt leider wahrlich spannendere Hüttenaufstiege, da kann auch der prächtige Similaun nicht viel daran ändern.
Auf der Hütte angekommen, bezogen wir unser Notlager, das in der Martin Busch Hütte und gingen um 23 Uhr ins Bett.

Wir wollten dann am Morgen etwas früher los um den Sonnenaufgang auf dem Marzellkamm mitzuerleben, ich hoffte auch eine schöne Fotoszenerie, außerdem dachten wir ein kleiner Vorsprung vor den Karawanen der Similaunhütte wäre nicht schlecht.
So geht es dann dem Wegweiser folgend kompromisslos direkt auf den Marzellkamm hinauf, nur den Abzweig in Richtung Similaun nicht verpassen, sonst landet man auf dem Marzellferner. Nun einfach in leichterer Steigung den Kamm entlang, bis man auf ca 3000 Metern in felsiges, abschüssigere Gelände wechselt und auch mal auf die Steinmänner achten muss. Die Landschaft ist hier großartig und meiner Meinung nach dem Anstieg von der Similaunhütte vorzuziehen. Derzeit liegt der Einstieg auf den Gletscher auf ca. 3150 Metern, ich sah schon von weitem den Gletscher und ahnte schlimmes.
Meine Vorahnung bewahrheitete sich, als dass weder Spur noch stabile Schneelage vorhanden waren und wir ersteinmal bis zu den Knien einsackten, das könnte anstrengend werden dachte ich nur.
Ich spurte eigentlich die ganze Zeit und nach einer Weile gewöhnte man sich an die Arbeit, wenigstens fühlte man sich so etwas exklusiver auf diesem viel besuchten Gipfel. Es geht eigentlich immer geradeaus auf den Berg zu, ein paar Spalten gibt es, ich wusste aber ungefähr wo diese unter der Schneedecke lagen, generell ist dieser Weg aber leicht "gefährlicher" als der Normalweg. Nach 30 Minuten steilt der Gletscher sanft auf und man erreicht nach weiteren 30 Minuten die Spur vo der Similaunhütte, die dann noch kurz zum Gletscherrand führt. Dort angekommen, lassen wir das Seil am Depot und steigen die restlichen Meter den Schutthang hinauf, zwischendrin präsentiert sich noch ein netter keiner Firngrat. Dieser war problemlos zu queren und so erreichten wir nach gut 4 Stunden den Gipfel!

Die Aussicht wird von der markanten Hinteren Schwärze dominiert, im Süden das Suldener Dreigestirn und noch weiter die Berninagruppe. Im Norden überblickt man einen großen Teil der Ötztaler Alpen.

Nach einer kurzen Rast steigen wir zur Similaunhütte auf dem Norwalweg ab, dieser ist sehr harmlos, es gibt nur wenige kleine Spalten in die man kaum hineinpasst. Eine kurze steilere Stelle des Gletschers kann man auch problemlos im Zick Zack bergablaufen. Der Rückgang des Niederjochferners ist ein eschtes Problem, dauernd sinkt man irgendwo ein oder stolpert im Schutt herum, auch kann ich mich erinnern dass der Gletscher bei meinem ersten Besuch 2013 noch viel mächtiger war.
Der Abstieg nach Vent ist nun nurnoch ein langer Hatsch immer den Markierungen folgend.

Der Similaun lohnt auch nach mehrmaligen Besuchen immer eine Besteigung, ein super Aussichtsberg und dazu noch als Überrschreitung möglich, der Gletscher ist auch anfängergeeignet.

Tourengänger: Kottan


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