Grenzwanderung Schweiz * Etappe 51 * Le Châtelard - Col de la Forclaz


Publiziert von laurentbor , 31. August 2016 um 11:01.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:22 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   F 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1214 m
Abstieg: 833 m
Strecke:17,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Lausanne - Martigny - Le Châtelard
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Col de la Forclaz - Martigny - Visp - Zürich

Vom Val de Trient bis zum Grossen St. Bernhard-Pass führt die Grenze über das östliche Mont-Blanc Massiv. Zwar ist der bekannte Hauptgipfel bereits auf französischem/italienischem Gebiet, aber auch die Berge auf der Schweizer Seite sind gewaltig. Die Aiguille d'Argentière krazt mit 3901 m. gar an der 4000er Marke. Mein Weg führt mich entlang des Trienttals ins Val Ferret und schliesslich zum Grossen St. Bernhard. Immer wieder werde ich hochsteigen um möglichst nah der Grenze und vorallem der magischen Gletscherwelt zu sein.

In Le Châtelard - eng im Talboden des Vallée de Trient gelegen - ist nicht sehr viel von Bergidylle zu sehen. Überall stehen Hochspannungsleitungen und Containersiedlungen. Man merkt, dass die Ortschaft vom Kraftwerk lebt und die Touristen welche aus dem Mont-Blanc-Express strömen steigen sofort in die Standseilbahn zum Lac d'Emosson.

Tommy und ich wenden uns jedoch der anderen Talseite zu und steigen durch einen dunklen Wald in vielen Kehren hinauf zur Alp Griba. Etwas später treffen wir auf das Ausgleichsbecken Les Esserts welches ebenfalls mit dem Kraftwerk in Le Châtelard zusammenhängt. Oberhalb des künstlichen Sees sind Jugendliche dabei den Wald aufzuräumen. Ein Feuer brennt um die geschnittenen Äste zu verbrennen. Nun steigen wir wieder steil empor, direkt auf der Landesgrenze bis zum Talkessel Catogne auf über 2000 Metern. Hier sind wir bereits über der Baumgrenze und weil wir bereits 1000 Höhenmeter zurückgelegt haben gönnen wir uns eine Rast auf der schönen Alpweide. Überall blühen Alpenrosen und hinter uns bimmeln die Schafe. Ein Herdenschutzhund führt die Tiere durch die Bergflanke - ein schöner Anblick.

Nun geht es auf einer Krete nach oben und bald lugen die schneebedeckten Spitzen des Mont-Blanc Massives über die Alpweiden. Welch ein Anblick. DIe weissen 4000er unter einem stahlblauen Himmel und hinten im Tal die französische Alpenstadt Chamonix. Nun sind auch plötzlich wieder Touristen unterwegs, vom nahegelegenen Sessellift auf den Col de Balme. WIr wandern rund um den Tête de Balme zur Bergstation auf dem Pass. In der einzigen Hütte wundern wir uns ein wenig über das antike Mobiliar, die windschiefen Wände und die schmuddelige Tischdecke. Das Bestellen der Getränke ist ebenfalls ein wenig kompliziert - da die ältere Frau gleich alle Gäste miteinander bedienen möchte und offensichtlich etwas verwirrt ist. Jedoch erklären uns ein paar Gäste am Nachbarstisch, dass die gute Frau bereits 81 ist. Offensichtlich ist sie bekannt, denn es machen praktisch alle Gäste ein Erinnerungsfoto mit der Dame.

Nach dem etwas kuriosen Mittagshalt sonnen wir uns noch ein wenig mit dem Blick auf den Mont Blanc gerichtet. Nun biegen wir wieder ab Richtung Vallée de Trient und nehmen den oberen Weg entlang der Bergflanke der Pointe du Midi. Unter uns liegt tief im Tal die kleine Gemeinde Trient. Ein abwechslungsreicher Weg führt in stetem auf und ab zur Hütte Les Grands. Kurz oberhalb der Hütte überrascht uns ein fantastischer Blick zum Glacier des Grands und vor allem zum Glacier du Trient. Der letztgenannte Gletscher soll einer der schönsten im Alpenraum sein. Eine richtige Gletscherzunge welche in purem weiss ins liebliche Tal zeigt. Links davon sieht man den steilen Weg zur Fenêtre d'Arpette - meiner nächsten Etappe. Wir gönnen uns in der gemütlichen SAC Hütte ein Bier und machen uns dann fröhlich-belustigt an den Abstieg.

Da das letzte Postauto um 18:09 fährt müssen wir uns etwas sputen mit dem Rückweg. Schade, denn das Châlet du Glacier am wilden Trient Fluss wäre ebenfalls ein toller Rastplatz gewesen. Die letzte Stunde geht es geradeaus auf einem bequemen Weg entlang einer "Bisse" - diese historischen Wasserleitungen sind im ganzen Wallis an trockenen Standorten anzutreffen. Mit ihnen wurden Felder bewässert und Dörfer mit Trinkwasser versorgt. Beim Col de la Forclaz erwischen wir gerade noch das Postauto nach Martigny. Eine lange aber sehr lohnenswerte Etappe liegt hinter uns.

Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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