Sack abhängen am Oberbauenstock


Publiziert von Bergmax , 5. September 2016 um 14:06.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:13 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pw nach Emmetten, LSB Emmetten - Station Niderbauen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gondelbahn Stockhütte - Emmetten
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Über große und kleine Gipfel

Vor einigen Jahren habe ich vergeblich versucht, den Oberbauenstock zu besteigen, genauer gesagt musste ich in den triefend nassen Grashängen zwischen Fulberg und Schwiren umkehren. Dafür gibt es in der Sächsischen Schweiz den Begriff "Sack aufhängen" oder einfach "sacken". Wer sich vergeblich an einem Gipfel versucht, hat dort einen "Sack hängen".
Heuer war es an der Zeit, den "Sack wieder abzuhängen".

Los ging es - wie auch schon bei dem vergeblichen Versuch - an der Bergstation der Luftseilbahn Niderbauen (1570 m). Erst flach, dann kräftig ansteigend wandere ich zum Fulberg (bzw. Laucheren auf der Landeskarte, 1777 m). Schon von dieser saftig grünen Wiesenkuppe hat man eine prächtige Aussicht, quasi ein Vorgeschmack auf das, was einem weiter oben noch erwartet.

Am Fulberg beginnt der weiß-blau-weiß markierte Pfad, der via Schwiren zum Oberbauenstock führt. Schon nach wenigen Gehminuten führt die Wegspur in die steilen Grashänge auf der Nordseite des Gipfels. Der Untergrund ist rutschig und schlammig, so wie damals, als ich hier umkehren musste. Doch diesmal habe ich meinen Pickel dabei, sodass ich den Abschnitt zügig hinter mich bringen kann.
Der eigentliche Anstieg zum Grat macht dann richtig Spaß, an einigen felsigen Stellen (T4+, I) kommen die Hände zum Einsatz. Auch beim Schlussanstieg vom Schwiren zum Oberbauenstock (2117 m, 1:50 h ab der Seilbahn) darf gekraxelt werden, zur Abwechselung aber in der sonnigen Südflanke. Vom Gipfel lassen sich nicht nur andere Berge vorzüglich bestaunen, auch die Tiefblicke zum Vierwaldstätter See und nach Isenthal sind faszinierend!

Der Sack ist nun abgehängt, doch bei solchem Traumwetter wäre es jammerschade, vom Schwiren sofort wieder abzusteigen. Deshalb folge ich der weiß-blau-weiß markierten Wegspur am Grat entlang nach Westen. Das nächste Ziel ist das riesige Gipfelkreuz auf dem Gandispitz.Am Grat gibt es keine sonderlichen Schwierigkeiten zu überwinden (T3+) , solange man nicht - vom Panorama fasziniert - in den Abgrund stolpert...
Im blitzblanken Alukreuz, das dem  unscheinbaren Gandispitz (1996 m, 1:30 h ab Oberbauenstock) zur 2000er-Ehre verhilft, ist ein Gipfelbuch versteckt.

Am Gandispitz ist der Grat noch nicht zu Ende, als nächstes wird der Jochlistock (2070 m) überschritten, Auf dem Weg dorthin sorgen einige ausgesetzte Stellen (T4) dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Der Abstieg zum Vorder Jochli (2002 m, 40 min ab Gandspitz) ist in wenigen Minuten geschafft. Hier endet die weiß-blauweiße Gratroute und es stellt sich die Frage nach dem nächsten Ziel.

Es wäre logisch, zum Abschluss noch auf den Schwalmis zu wandern, doch mir gefällt der hübsch kegelförmige Risetenstock besser als sein eher plumper Konkurrent. Zuerst folge ich dem Bergwerg zum Hinter Jochli (2105 m), von dort ist der Aufstieg zum  kreuzgeschmückten Risetenstock (2290 m, 1:00 h ab Vorder Jochli) zwar recht steil, aber technisch unschwierig (T3-).

Nach einer Pause wandere ich zurück zum Hinter Jochli und steige in Richtung Klewenalp ab. Vorbei an der eigenwillig verkleideten Sessellift-Bergstation bei P. 1938 kommt man bald in Weidegelände. Dort verliere ich die Markierung und mache einen unfreiwilligen Umweg zur Oberen Büelhütte (1677 m). Der Weg von dort zur Stockhütte via Stafel und Lochhütte ist weit und unschwierig, bildet aber einen angenehmen Abschluss der aussichtsreichen Gratwanderung.
Von der Stockhütte (1279 m, 1:45 h ab Risetenstock) bringt mich die Gondelbahn ins Ortszentrum von Emmetten.


Tourengänger: Bergmax


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