Hrad Egerberk/Lestkov (Burg Egerberg)


Publiziert von lainari , 31. Juli 2016 um 22:01.

Region: Welt » Tschechien » Doupovské hory
Tour Datum:30 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 260 m
Abstieg: 260 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der ČD bis Klášterec nad Ohří
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 7 Žatecko

Und wieder ein halber Sommertag im Egertal
 
Die Wetteraussichten machen wieder einmal keinen Mut für eine vollwertige Ganztageswanderung. So entschließe ich mich erneut zu einer Erkundungstour im Tal der Ohře (Eger) am Rande der Doupovské hory (Duppauer Gebirge) in Tschechien. Nach entspannter Anfahrt verlasse ich die Hauptstraße in Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger) und fahre durch die Altstadt hinunter zur Ohře. Kurz vor der Brücke befindet sich rechts ein Parkplatz, wie in der gesamten Stadt auch hier kostenfrei. Ich drehe zunächst eine Runde durch die gepflegten Anlagen des Lázně Evženie (Kurbad Eugenie) und wechsele über die Brücke an das andere Flussufer. Eine rote Wanderwegmarkierung führt mich auf einem Pfad, später einem Flurweg zur Waldkante. Wie schon so oft in letzter Zeit ist alles recht feucht. Im Wald steigt es stärker an. Links der Route befindet sich der bewaldete Berg Mravenčák. Da ich von einem Schutzgebiet gelesen hatte und die Bäume jeweils zwei gelbe, mir von der Bedeutung unbekannte Ringe tragen, lasse ich eine Besteigung aus. Nach einer Weile komme ich zur Hrad Egerberk/Lestkov (Burg Egerberg). Die Burg wurde wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 13. Jh. von den Herren von Egerberg erbaut. Bei einem ab 1385 unter Heinrich Skopek von Dauba durchgeführten Umbau bekam das Bauwerk die heutige Form und Größe. Die weiteren Besitzer im Laufe der Geschichte waren die Familien Ilburg, Schönburg, Vitzthum, Lobkowitz und Stampach. Die Burg blieb ab etwa 1600 ungenutzt und verfiel. Trotzdem sind heute noch ansehnliche Reste vorzufinden. Nach der Besichtigung steige ich zum Ort Lestkov (Leskau) ab. Hier herrscht noch bäuerliches Idyll. Die Katze hat eine tote Maus auf die Straße drapiert und der Hahn steigt auf die Henne. Manch eine Haustür steht weit offen. Hinter dem Ort verliert sich der Wanderpfad im brusthohen Gemenge aus Disteln, Brennnesseln, Wildrosen und Brombeeren. Ich weiche auf eine unbesetzte Weide aus. An der Flanke eines Bachtales komme ich nach Rašovice (Roschwitz) hinunter. Hier wechsele ich auf eine grüne Wanderwegmarkierung. Über eine Fußgängerbrücke geht es ans andere Ufer der Ohře. Nun folge ich dem Weg vorbei an Gartenanlagen in die Stadt Klášterec nad Ohří hinein. Am Bahnübergang gehe ich zunächst zum Bahnhof, schnuppere tschechische Eisenbahnatmosphäre und lege zugleich eine Pause ein. Dann folge ich einer blauen Wanderwegmarkierung bis zu einem Kreisverkehr und biege in die sehenswerte Altstadt hinein. Zurück am Parkplatz, beende ich meine kleine Rundtour.
 
Anschließend fahre ich nochmals über die letztens entdeckte Route nach Měděnec (Kupferberg) auf den Erzgebirgskamm hinauf. Hier schaue ich mir zunächst die Reste der Důl Měděnec (Grube Kupferberg) an, wo zwischen 1968-1992 kein Kupfer wie man vermuten könnte, nein Magnetit gefördert wurde. Der Ertrag lag dabei bei rund 2,7 Mill. t durchschnittlich 35%igen Eisenerzes. Nach der Privatisierung entwickelte sich ein zaghafter Geotourismus mit Besichtigungen und Mineralienverkauf. Dem Vernehmen nach bezahlte der Besitzer die Stromrechnung nicht, so dass der Versorger die Zuleitung kappte. Ein Volllaufen mit Wasser sorgte für ein Ende des letzten aktiven Erzbergwerkes des Erzgebirges. Eigentlich will ich nun dem Mědník (Kupferhübel) und dem Ort selbst noch einen Besuch abstatten, aber zunehmende Bewölkung und böiger frischer Wind bei knapp 20° C sorgen dafür, dass ich diese Unternehmung aufschiebe. Über liebgewonnene Nebenstrecken steuere ich deshalb nach Hause.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 2 h 30 min.
Die Strecke ist mit überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der absolvierte Zugang zur Hrad Egerberk und der Rückweg kurz hinter Lestkov haben jeweils einen kurzen T2-Abschnitt.

Tourengänger: lainari


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