Fuorcla Zadrell - Viele Steine, falsche Markierung - eine Grenzerfahrung
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Wir stehen heute kurz nach 6.30 Uhr auf um danach zu frühstücken im Berghaus Vereina. Leider ist das Frühstück um 7 Uhr noch nicht bereit, obwohl wir am Abend informiert wurden, dass es ab 6.30 Uhr etwas gäbe.
Um 7.50 Uhr starten wir zu unserer langen Wanderung. Gemütlich geht’s hinein ins Verenlatal. Fast immer folgt der Weg dem Bach entlang und irgendwann kommen wir an die Sonne. Uns beiden ist plötzlich schlecht, wir nehmen an, dass es von der Milch war fürs Müseli. Nach der Vernelahütte wird der Weg schmaler, aber die Bezeichnung ist weiterhin gut. Das ändert sich bei Chessi schlagartig. Wir stehen vor einer grossen Ebene, kein Zeichen weit und breit. Gemäss der Karte wandern wir links vom Bach weiter. Irgendwann entdecken wir etwas tiefer unten ein Bergwegzeichen. Nun folgen wir diesen über Geröll und Gras bis wir den Bach mit ziemlich viel Wasser überqueren müssen.
Der Weg führt nun hinauf auf eine Geländerippe, er ist hier sehr gut sichtbar, das ändert sich aber plötzlich. Wo geht’s nun durch, wir entscheiden uns für die rechte Seite der beiden Rippen. Steil steigen wir über Gras und Geröll hinauf, bis wir zufälligerweise wieder ein Zeichen entdecken. Diesen folgen wir nun weiter steil hinauf, bis wir einen Felszahn mit einer Markierung sehen. Über Blöcke klettern wir hinüber, und sehen, dass dort ein Pfeil abwärts zeigt. Nun müssen wir über Felsblöcke abklettern, bis wir wieder auf Gras stehen.
Eine Wegspur führt nun durch nasses Gras über eine steil abfallende Wies- und Geröllhalde und es ist wiedermal keine Markierung zu sehen, was ja schon oft vorgekommen ist. Dann müssen wir über eine ausgesetzten Steilstufe hinaufklettern und es geht weiter einer Felswand entlang. Irgendwann entscheiden wir uns nach links hinauf zu steigen. Es geht über eine Platte und plötzlich entdecken wir eine Markierung. Sind wir wiedermal falsch gegangen? Zufälligerweise kommen 2 Frauen von unten herauf, natürlich frage ich diese, wo sie hier hochgekommen sind. Etwas vorwurfsvoll und überheblich erklären sie uns wie doch alles super markiert ist. Sie hätten uns gesehen und gedacht die seien am Strahlen…Lächerlich so eine Aussage, hier gibt es keine Kristalle!!
Schnell verschwinden die besserwissenden Frauen und wir sind wieder allein in dieser unwirtlichen Gegend. Erst jetzt wird uns bewusst, wie gefährlich alles war und schon suchen wir wieder die nächste Markierung. Wir kommen kaum mehr vorwärts einerseits wegen des Geländes und anderseits wegen den fehlenden Markierungen. Die letzten Meter bis zum Pass sind sehr mühsam, sie führen durch loses und abrutschendes Gestein. Dann geht’s nochmals über mühsame Blöcke und endlich sind wir oben auf der Fuorcla Zadrell. Es ist mittlerweile 14 Uhr geworden und nun gibt es was zu essen. Eigentlich sieht es von hier her nicht so schlimm aus mit dem Abstieg, aber als ich ein paar Meter nach vorne trete, sehe ich etwa 20 Meter unterhalb vom Pass ein steiles Schneefeld. Wir steigen geradeaus hinunter bis zum besagten Schneefeld und queren etwas oberhalb von diesem über Felsen an den südlichen Rand. Wo geht’s jetzt durch? Steil runter in der Fallline oder nach rechts, wo wir aber nicht wissen wie es unten aussieht?
Wir entscheiden uns für die Falline. Da es so steil ist rutschen wir auf dem Hosenboden hinunter und lösen dadurch Steine aus. Als wir endlich beim unteren Schneefeld sind, steigen wir durch grobes Geröll weiter hinunter. Zu allem Übel sackt einer meiner Wanderstöcke immer wieder zusammen und wir haben natürlich keinen Schraubenzieher dabei…
Immer auf das Seelein zu durch mühsamen groben Blockschutt steigen wir ab. Hier sehen wir wiedermal eine Markierung. Nun wandern wir nach Osten über unzählige Blöcke. Wir werden immer müder und die Zeit läuft und wir kommen kaum vorwärts. Gott sei Dank wird irgendwann die Bezeichnung besser. Die Angst steigt, nicht mehr rechtzeitig ins Tal zu kommen um noch nach Hause zu gelangen. Ein sehr schlimmes und auch gefährliches Gefühl, da die Konzentration immer mehr abnimmt. Irgendwann folgt dann der Steilabstieg durch Gebüsch und an Schafen vorbei nach LasMaisas. Um Punkt 18 Uhr erreichen wir die Talsohle, die Angst ist noch nicht weg, da wir wissen, dass es von der Chamanna Marangun noch 2 Stunden sind. Diese erreichen wir nach weitern 20 Minuten und füllen unsere Flaschen auf mit frischem Wasser. Nun wissen wir, dass wir es auf den letzten Zug in Lavin um 20.55 Uhr schaffen werden. Zügig steigen wir weiter nach Norden Richtung Lavin ab. Wir sehen erstmals wieder Menschen und viele junge Hunde…Wir kommen sehr gut voran.
Leider passiert uns nochmals ein Fehler, im Dorf Lavin steigen wir statt zum Bahnhof ins Dorf ab und so hören wir gerade wie der 19.55 Uhr Zug den Bahnhof verlässt. Nun hoffen wir, dass das Bahnhofbuffet noch geöffnet hat. Es hat und es gibt sogar noch etwas zu Essen. Wir geniessen eine Bündner Platte im Abendlicht, die Produkte sind alle selbst hergestellt worden. Dann folgt noch eine 3 stündige Heimfahrt und genau um Mitternacht sind wir wieder zu Hause.
Fazit:
Auch obwohl wir uns gut vorbereitet haben sind wir überrascht gewesen, wie mühsam dieser Übergang ist. Die Markierung müsste hier eher weiss-blau-weiss sein. Aber auch mental und physisch war dies einer meiner schwierigsten Touren, die ich je gemacht habe.
Die fehlerhafte und irreführende Markierung habe den Bündner Wanderwege gemeldet, gemäss anderen Berichten sind schon mehrere Wanderer dort falsch gegangen. Auch wir stiessen dort auf einige Spuren. Wir sind auch sehr dankbar, dass wir ausser ein paar Schrammen und Muskelkater keine weiteren Verletzungen erhalten haben.
Um 7.50 Uhr starten wir zu unserer langen Wanderung. Gemütlich geht’s hinein ins Verenlatal. Fast immer folgt der Weg dem Bach entlang und irgendwann kommen wir an die Sonne. Uns beiden ist plötzlich schlecht, wir nehmen an, dass es von der Milch war fürs Müseli. Nach der Vernelahütte wird der Weg schmaler, aber die Bezeichnung ist weiterhin gut. Das ändert sich bei Chessi schlagartig. Wir stehen vor einer grossen Ebene, kein Zeichen weit und breit. Gemäss der Karte wandern wir links vom Bach weiter. Irgendwann entdecken wir etwas tiefer unten ein Bergwegzeichen. Nun folgen wir diesen über Geröll und Gras bis wir den Bach mit ziemlich viel Wasser überqueren müssen.
Der Weg führt nun hinauf auf eine Geländerippe, er ist hier sehr gut sichtbar, das ändert sich aber plötzlich. Wo geht’s nun durch, wir entscheiden uns für die rechte Seite der beiden Rippen. Steil steigen wir über Gras und Geröll hinauf, bis wir zufälligerweise wieder ein Zeichen entdecken. Diesen folgen wir nun weiter steil hinauf, bis wir einen Felszahn mit einer Markierung sehen. Über Blöcke klettern wir hinüber, und sehen, dass dort ein Pfeil abwärts zeigt. Nun müssen wir über Felsblöcke abklettern, bis wir wieder auf Gras stehen.
Eine Wegspur führt nun durch nasses Gras über eine steil abfallende Wies- und Geröllhalde und es ist wiedermal keine Markierung zu sehen, was ja schon oft vorgekommen ist. Dann müssen wir über eine ausgesetzten Steilstufe hinaufklettern und es geht weiter einer Felswand entlang. Irgendwann entscheiden wir uns nach links hinauf zu steigen. Es geht über eine Platte und plötzlich entdecken wir eine Markierung. Sind wir wiedermal falsch gegangen? Zufälligerweise kommen 2 Frauen von unten herauf, natürlich frage ich diese, wo sie hier hochgekommen sind. Etwas vorwurfsvoll und überheblich erklären sie uns wie doch alles super markiert ist. Sie hätten uns gesehen und gedacht die seien am Strahlen…Lächerlich so eine Aussage, hier gibt es keine Kristalle!!
Schnell verschwinden die besserwissenden Frauen und wir sind wieder allein in dieser unwirtlichen Gegend. Erst jetzt wird uns bewusst, wie gefährlich alles war und schon suchen wir wieder die nächste Markierung. Wir kommen kaum mehr vorwärts einerseits wegen des Geländes und anderseits wegen den fehlenden Markierungen. Die letzten Meter bis zum Pass sind sehr mühsam, sie führen durch loses und abrutschendes Gestein. Dann geht’s nochmals über mühsame Blöcke und endlich sind wir oben auf der Fuorcla Zadrell. Es ist mittlerweile 14 Uhr geworden und nun gibt es was zu essen. Eigentlich sieht es von hier her nicht so schlimm aus mit dem Abstieg, aber als ich ein paar Meter nach vorne trete, sehe ich etwa 20 Meter unterhalb vom Pass ein steiles Schneefeld. Wir steigen geradeaus hinunter bis zum besagten Schneefeld und queren etwas oberhalb von diesem über Felsen an den südlichen Rand. Wo geht’s jetzt durch? Steil runter in der Fallline oder nach rechts, wo wir aber nicht wissen wie es unten aussieht?
Wir entscheiden uns für die Falline. Da es so steil ist rutschen wir auf dem Hosenboden hinunter und lösen dadurch Steine aus. Als wir endlich beim unteren Schneefeld sind, steigen wir durch grobes Geröll weiter hinunter. Zu allem Übel sackt einer meiner Wanderstöcke immer wieder zusammen und wir haben natürlich keinen Schraubenzieher dabei…
Immer auf das Seelein zu durch mühsamen groben Blockschutt steigen wir ab. Hier sehen wir wiedermal eine Markierung. Nun wandern wir nach Osten über unzählige Blöcke. Wir werden immer müder und die Zeit läuft und wir kommen kaum vorwärts. Gott sei Dank wird irgendwann die Bezeichnung besser. Die Angst steigt, nicht mehr rechtzeitig ins Tal zu kommen um noch nach Hause zu gelangen. Ein sehr schlimmes und auch gefährliches Gefühl, da die Konzentration immer mehr abnimmt. Irgendwann folgt dann der Steilabstieg durch Gebüsch und an Schafen vorbei nach LasMaisas. Um Punkt 18 Uhr erreichen wir die Talsohle, die Angst ist noch nicht weg, da wir wissen, dass es von der Chamanna Marangun noch 2 Stunden sind. Diese erreichen wir nach weitern 20 Minuten und füllen unsere Flaschen auf mit frischem Wasser. Nun wissen wir, dass wir es auf den letzten Zug in Lavin um 20.55 Uhr schaffen werden. Zügig steigen wir weiter nach Norden Richtung Lavin ab. Wir sehen erstmals wieder Menschen und viele junge Hunde…Wir kommen sehr gut voran.
Leider passiert uns nochmals ein Fehler, im Dorf Lavin steigen wir statt zum Bahnhof ins Dorf ab und so hören wir gerade wie der 19.55 Uhr Zug den Bahnhof verlässt. Nun hoffen wir, dass das Bahnhofbuffet noch geöffnet hat. Es hat und es gibt sogar noch etwas zu Essen. Wir geniessen eine Bündner Platte im Abendlicht, die Produkte sind alle selbst hergestellt worden. Dann folgt noch eine 3 stündige Heimfahrt und genau um Mitternacht sind wir wieder zu Hause.
Fazit:
Auch obwohl wir uns gut vorbereitet haben sind wir überrascht gewesen, wie mühsam dieser Übergang ist. Die Markierung müsste hier eher weiss-blau-weiss sein. Aber auch mental und physisch war dies einer meiner schwierigsten Touren, die ich je gemacht habe.
Die fehlerhafte und irreführende Markierung habe den Bündner Wanderwege gemeldet, gemäss anderen Berichten sind schon mehrere Wanderer dort falsch gegangen. Auch wir stiessen dort auf einige Spuren. Wir sind auch sehr dankbar, dass wir ausser ein paar Schrammen und Muskelkater keine weiteren Verletzungen erhalten haben.
Tourengänger:
AndiSG

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