Chli Chärpf 2700m
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Flucht aus dem Alltag - ab in die Sonne und rein in den Pulver
Nachdem ich gestern schon den tiefblauen Himmel aus dem Büro betrachtet hatte, wusste ich, dass die nächsten 24 Stunden etwas gehen muss. Keine Termine im Geschäft, die Arbeit vorgeholt und dann noch 2 Ferientage übrig - das absolute "Go" für eine sonnige Skitour.
Aufgrund der Schneemenge varierte ich zwischen Gotthardgebiet und Bündnerland - doch als ich die Bilder auf einer anderen "Skitouren-Webpage" sah, wusste ich, morgen bzw. eben heute geht's auf den Chärpf. Dieser besteht aus 2 Gipfeln, dem Chli Chärpf 2700m sowie dem Gross Chärpf 2794m bei welchem man je nach Bedingungen beim Gipfelaufbau noch Steigeisen benötigt. Klarer Fall, ich wählte den Gross Chärpf und packte meine Grosspackung und fragte mich schon im Treppenhaus zu Hause, wie ich das ganze Zeugs auf den Berg bringen soll...
Mit dem Auto via Elm richtung Wichlen gefahren und dort beim Parkplatz Bühl 1261m unterhalb der Bühlhütte kostenlos parkiert. Anschliessend ging's mit Steigeisen im Rucksack auf schön getretener, manchmal jedoch sehr sportlich angelegter Spur durch den Burstwald, welcher gleichzeitig eine Wildschutz-Zone darstellt. Skitourer werden jedoch geduldet, doch soll man einerseits auf die Tiere wie auch auf den Jungwald Rücksicht nehmen.
Eine kleine persönliche Anmerkung: die 2 Idioten, welche in den Tagen vorher ihre Spur mitten durch den Wald und fernab der offiziellen Aufstiegsspur gelegt haben, die sollen sich mal gegenseitig mit Teer übergiessen und sich in den Hühnerstall legen. Genau wegen solchen Deppen werden immer mehr Zonen gänzlich verboten.
Zurück zum Vergnügen..
Hat man den Wald einmal hinter sich, geht's nicht mehr lange und man passiert die Skihütte Obererbs 1690m, welche während den Winterwochenenden mit Ihren kulinarischen Köstlichkeiten geradezu einlädt, dort spätestens bei der Abfahrt einen Halt zu machen.
Weiter gehts steil hoch richtung Hanegghüttli 2022m, die Einheimischen sprechen hier auch vom Teehüüsli, in welchem auch ein Rettungsschlitten vorzufinden ist. Man folge der sportlichen Aufstiegsspur richtung Rotstock 2330m und hat nun die Wahl zwischen Gross oder Chli Chärpf (2 auffällige auf Steine gepinselte rote Kreuze weisen unterhalb auf diese "Verzweigung" hin).
Für mich kam hier der endgültig definitive Tourenentscheid - definitiv war er ja eigentlich schon... - denn als ich sah, dass noch niemand durch die lawinengefährdete Südwest-Flanke des Gross Chärpf gespurt hat (entgegen meinen Vermutungen) und ich in dem Sinn ortsunkundig war, liess ich mein Vorhaben sausen und wählte wie eine Handvoll Skitüürler hinter mir sowie 2 "Glarner Ueberhol-Sprinter" vor mir (der eine sei 2maliger Skitouren-Weltmeister, da muss ich mir wengistens kein schlechtes Gewissen machen...) den Chli Chärpf 2700m. Ein bisschen wehmutig passierte ich mein ursprünglicher Zielberg östlich und nahm noch die letzten Aufstiegsmeter in Angriff. Diese führen durch eine Mulde, welche schon beim Aufstieg die Vorfreude hochleben lässt - Pulver pur und herrliche Hangneigung.
Das Skidepot erichtet man direkt am Fusse des Chli Chärpf - in ganz guten Wintertagen käme man scheinbar sogar mit den Skis hoch zum Gipfel (frage mich einfach, wo's dann durchgeht...). In einer leichter Kletterei, jedoch mit einer fiesen vereisten Stelle, wo man einerseits um einen Fels greifen müsste, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, dort jedoch fast keine Griffe findet, geht es hoch zum Gipfelplateau des Chli Chärpf 2700m, welches mit einem Steinmann gekrönt ist. Seit kurzer Zeit hängt übrigens auch ein kurzes Fixseil in dieser Flanke, doch hat am heutigen Tag davon niemand Gebrauch gemacht - man ist sich nicht einig, ob dieses Fixseil tatsächlich auch den Gipfelaufstieg vereinfacht.
Das Panorama hätte natürlich nicht schöner sein können - logisch, sonst wäre ich ja auch im Büro geblieben :-) Ein kühler Wind pfiff jedoch teilweise um die Ohren, sodass der Rückzug in den Windschatten beim Skidepot, eine willkommene Znüni-Pause einläutete.
Zugegeben, der Aufstieg mit stetigem Blick auf den stolzen Hausstock 3158m war wirklich traumhaft schön, doch das wahre Vergnügen folgte nun bei der Abfahrt: Durch die obengenannte Mulde ging's zuerst einmal über schönstem Pulver schwebend und schwingend runter, dann in kleinem Hickhack den Aufstiegsspur weiter und dort, wo eine Art Fels-Ruine tront, irgendwo oberhalb des Rotstocks, wo auch zahlreiche Abfahrtsspuren links abbiegen, dort geht's nun rein ins Paradis. Den weiteren Abfahrtsverlauf brauche ich hier nicht zu erklären, denn dieser weist sich von alleine, eines sei jedoch gesagt: Pulver, Pulver, Pulver - aber... wer zu weit links aussen fährt, der macht bereits ersten Kontakt mit schwerem sonnenaufgeweichtem Schnee - also schön rechts im Hang bleiben und Ihr werded garantiert nicht enttäuscht werden.
Weiter unten, eigentlich genau dort, wo die Studen beginnnen, könnte man mit einem kurzen Gegenanstieg (ohne Felle, nur hochstöckeln) zur Skihütte Obererbs zurückfahren. Da diese aber zur Zeit eh geschlossen ist und die folgende Abfahrt ein weiterer Traum ist, ging es über "Stock und Studen" (wenigstens keine Steine...) leicht linkshaltend, bis man von oben bereits die parkierten Autos beim Parkplatz Bühl sieht. Genau diese breite, von der Wildschutzzone befreite Schneise geht's nun mitten durch Tannenbäumchen, Pulverfelder und heute auch noch 3 Schneehühner ein bisschen trickreich hinunter zum Parkplatz.
Wer mit den ÖV angereist ist, der kann schon auf ca. 1700m via Chlieb auf die schneebedeckte Strasse pulvern, welche dann in stetiger Neigung direkt zu den Sportbahnen Elm führt, wo die Bushaltestelle ist - und das alles, ohne auch nur ein einziges Mal mit dem Stock anzugeben :-)
Besten Dank an den einheimischen Local für den Abfahrtstip und Gruss an den Menzinger Flügelmann, mit welchem ich heute die Abfahrt geniessen durfte.
Tour im Alleingang.
Aufstiegszeit (inkl. viel zu vielen Kartenlesepausen): 3 h (Führer 4 1/2 h, Patrouilleur <2 h...)
Abfahrtszeit: <30 Min.
Nachdem ich gestern schon den tiefblauen Himmel aus dem Büro betrachtet hatte, wusste ich, dass die nächsten 24 Stunden etwas gehen muss. Keine Termine im Geschäft, die Arbeit vorgeholt und dann noch 2 Ferientage übrig - das absolute "Go" für eine sonnige Skitour.
Aufgrund der Schneemenge varierte ich zwischen Gotthardgebiet und Bündnerland - doch als ich die Bilder auf einer anderen "Skitouren-Webpage" sah, wusste ich, morgen bzw. eben heute geht's auf den Chärpf. Dieser besteht aus 2 Gipfeln, dem Chli Chärpf 2700m sowie dem Gross Chärpf 2794m bei welchem man je nach Bedingungen beim Gipfelaufbau noch Steigeisen benötigt. Klarer Fall, ich wählte den Gross Chärpf und packte meine Grosspackung und fragte mich schon im Treppenhaus zu Hause, wie ich das ganze Zeugs auf den Berg bringen soll...
Mit dem Auto via Elm richtung Wichlen gefahren und dort beim Parkplatz Bühl 1261m unterhalb der Bühlhütte kostenlos parkiert. Anschliessend ging's mit Steigeisen im Rucksack auf schön getretener, manchmal jedoch sehr sportlich angelegter Spur durch den Burstwald, welcher gleichzeitig eine Wildschutz-Zone darstellt. Skitourer werden jedoch geduldet, doch soll man einerseits auf die Tiere wie auch auf den Jungwald Rücksicht nehmen.
Eine kleine persönliche Anmerkung: die 2 Idioten, welche in den Tagen vorher ihre Spur mitten durch den Wald und fernab der offiziellen Aufstiegsspur gelegt haben, die sollen sich mal gegenseitig mit Teer übergiessen und sich in den Hühnerstall legen. Genau wegen solchen Deppen werden immer mehr Zonen gänzlich verboten.
Zurück zum Vergnügen..
Hat man den Wald einmal hinter sich, geht's nicht mehr lange und man passiert die Skihütte Obererbs 1690m, welche während den Winterwochenenden mit Ihren kulinarischen Köstlichkeiten geradezu einlädt, dort spätestens bei der Abfahrt einen Halt zu machen.
Weiter gehts steil hoch richtung Hanegghüttli 2022m, die Einheimischen sprechen hier auch vom Teehüüsli, in welchem auch ein Rettungsschlitten vorzufinden ist. Man folge der sportlichen Aufstiegsspur richtung Rotstock 2330m und hat nun die Wahl zwischen Gross oder Chli Chärpf (2 auffällige auf Steine gepinselte rote Kreuze weisen unterhalb auf diese "Verzweigung" hin).
Für mich kam hier der endgültig definitive Tourenentscheid - definitiv war er ja eigentlich schon... - denn als ich sah, dass noch niemand durch die lawinengefährdete Südwest-Flanke des Gross Chärpf gespurt hat (entgegen meinen Vermutungen) und ich in dem Sinn ortsunkundig war, liess ich mein Vorhaben sausen und wählte wie eine Handvoll Skitüürler hinter mir sowie 2 "Glarner Ueberhol-Sprinter" vor mir (der eine sei 2maliger Skitouren-Weltmeister, da muss ich mir wengistens kein schlechtes Gewissen machen...) den Chli Chärpf 2700m. Ein bisschen wehmutig passierte ich mein ursprünglicher Zielberg östlich und nahm noch die letzten Aufstiegsmeter in Angriff. Diese führen durch eine Mulde, welche schon beim Aufstieg die Vorfreude hochleben lässt - Pulver pur und herrliche Hangneigung.
Das Skidepot erichtet man direkt am Fusse des Chli Chärpf - in ganz guten Wintertagen käme man scheinbar sogar mit den Skis hoch zum Gipfel (frage mich einfach, wo's dann durchgeht...). In einer leichter Kletterei, jedoch mit einer fiesen vereisten Stelle, wo man einerseits um einen Fels greifen müsste, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, dort jedoch fast keine Griffe findet, geht es hoch zum Gipfelplateau des Chli Chärpf 2700m, welches mit einem Steinmann gekrönt ist. Seit kurzer Zeit hängt übrigens auch ein kurzes Fixseil in dieser Flanke, doch hat am heutigen Tag davon niemand Gebrauch gemacht - man ist sich nicht einig, ob dieses Fixseil tatsächlich auch den Gipfelaufstieg vereinfacht.
Das Panorama hätte natürlich nicht schöner sein können - logisch, sonst wäre ich ja auch im Büro geblieben :-) Ein kühler Wind pfiff jedoch teilweise um die Ohren, sodass der Rückzug in den Windschatten beim Skidepot, eine willkommene Znüni-Pause einläutete.
Zugegeben, der Aufstieg mit stetigem Blick auf den stolzen Hausstock 3158m war wirklich traumhaft schön, doch das wahre Vergnügen folgte nun bei der Abfahrt: Durch die obengenannte Mulde ging's zuerst einmal über schönstem Pulver schwebend und schwingend runter, dann in kleinem Hickhack den Aufstiegsspur weiter und dort, wo eine Art Fels-Ruine tront, irgendwo oberhalb des Rotstocks, wo auch zahlreiche Abfahrtsspuren links abbiegen, dort geht's nun rein ins Paradis. Den weiteren Abfahrtsverlauf brauche ich hier nicht zu erklären, denn dieser weist sich von alleine, eines sei jedoch gesagt: Pulver, Pulver, Pulver - aber... wer zu weit links aussen fährt, der macht bereits ersten Kontakt mit schwerem sonnenaufgeweichtem Schnee - also schön rechts im Hang bleiben und Ihr werded garantiert nicht enttäuscht werden.
Weiter unten, eigentlich genau dort, wo die Studen beginnnen, könnte man mit einem kurzen Gegenanstieg (ohne Felle, nur hochstöckeln) zur Skihütte Obererbs zurückfahren. Da diese aber zur Zeit eh geschlossen ist und die folgende Abfahrt ein weiterer Traum ist, ging es über "Stock und Studen" (wenigstens keine Steine...) leicht linkshaltend, bis man von oben bereits die parkierten Autos beim Parkplatz Bühl sieht. Genau diese breite, von der Wildschutzzone befreite Schneise geht's nun mitten durch Tannenbäumchen, Pulverfelder und heute auch noch 3 Schneehühner ein bisschen trickreich hinunter zum Parkplatz.
Wer mit den ÖV angereist ist, der kann schon auf ca. 1700m via Chlieb auf die schneebedeckte Strasse pulvern, welche dann in stetiger Neigung direkt zu den Sportbahnen Elm führt, wo die Bushaltestelle ist - und das alles, ohne auch nur ein einziges Mal mit dem Stock anzugeben :-)
Besten Dank an den einheimischen Local für den Abfahrtstip und Gruss an den Menzinger Flügelmann, mit welchem ich heute die Abfahrt geniessen durfte.
Tour im Alleingang.
Aufstiegszeit (inkl. viel zu vielen Kartenlesepausen): 3 h (Führer 4 1/2 h, Patrouilleur <2 h...)
Abfahrtszeit: <30 Min.
Tourengänger:
Bombo

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