Guggermauerhütte (1483m) über Köpflsteig

In der Zeitschrift für Thaur,"Der Schlossbichler", Juli 2005 gibt es einen Bericht "Auch Wanderwege brauchen Pflege". Hierin wird erzählt, wie einige begeisterte Bergsteiger viele in Vergessenheit geratene Steige pflegen und in Schuß halten (Vielen Dank an dieser Stelle!).
Es handelt sich hier nicht um breite Autobahnen, sondern um einsame, wilde Steige, manchmal trotz der Pfelge kaum noch zu erkennen.
Einige der Pfade haben wir schon begangen, heute wollten wir mal den Köpflsteig probieren, der im Aufstieg von Thaur zur Guggermauer oberhalb vom Ochsner links abzweigt. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir sind ihn nicht ganz gegangen, weil uns eine Stelle mit Kind zu heikel erschien. Er führt nämlich normalerweise über die Winterkühl (ein tief eingeschnittener Graben -eben die Schlüsselstelle) hinüber zur Pflegemahdhütte bei den Thuarer Mähder.
Anstattdessen sind wir vor dem Graben rechts hoch einen Pfad gefolgt, der zum Weg zur Guggermauerhütte zurückführt. Alles in allem eine wuide Gschicht`in traumhafter Natur, natürlich total einsam.
Wir starten am Parkplatz und folgen dem Steig Richtung Ochsner, den wir ja schon öfter gegangen sind. Er führt ziemlich direkt den Berg hinauf, Wald wechselt mit schönen Lichtungen. Beim Ochsner wandern wir weiter Richtung Guggermauer, landschaftlich wird es nun immer schöner.
Der Beginn des Köpflsteiges nach links ist mit einem Schild gekennzeichnet, also kaum zu verfehlen. Darauf steht auch "schwierig", und dies trifft auch zu. Denn der Steig hat höchstens Fußbreite und führt häufig durch steiles Gelände, das nach unten hin inmmer wieder abbricht. Bei Nässe und Schnee wird es hier schnell gefährlich.
Wir folgen dem Pfad, der leicht fallend den Hang quert, zunächst noch im Wald, kommen wir bald in von Latschen bestandenes Schrofengelände. Ein altes Seil hilft bei einem Graben. Wir nähern uns einem ersten Einschnitt. Hier geht es wieder in den Wald. Nun geht es wieder aufwärts, die Wegfindung ist in diesem Teil nicht ganz einfach (es gibt regelmäßig rote Markierungspunkte, sieht man sie längere Zeit nicht mehr, ist man falsch), generell geht es steil hinauf zu einem Schrofenhang und dort ums Eck zu einem exponierten Bankerl mit traumhafter Aussicht.
Hier rasten wir erstmal. Kurz nach dieser Bank kommt eine Verzweigung, steil bergan geht es Richtung Guggermauer (kleines Schild), geradeaus führt der Köpflsteig weiter. Und dieser nähert sich nun dem Winterkühl.
Bald kommen wir zu einer Stelle, wo auf mehrere Meter der Hang abgerutscht ist. Hier entscheiden wir uns abzubrechen, zu gefährlich erscheint es mit Kind auf dem Rücken.
Mittlerweile weiß ich, daß der Weg vor dem Abbruch links hinab in T4 Manier in den Graben führt, doch sieht man dies erst von der anderen Seite..aber das ist eine andere Geschichte.
Wir gehen zurück zur Verzweigung und nehmen den Steig steil hinauf auf dem Latschenrücken zur Guggermauer. Der Steig, noch schwächer ausgeprägt als der Köpflsteig, schwenkt bald nach rechts in den Wald und quert sehr steiles grasbewachsenens Gelände. Da der Boden noch feucht ist, haben wir hier ganz schön zu kämpfen. Einen Steig an sich erkennen wir bald auch nicht mehr, sondern eher nur Wildspuren. Generell darf man nicht zu hoch kommen, sonst versperrt ein Latschengürtel den Durchschlupf. Wir queren leicht ansteigend und erreichen endlich den Rücken, wo auch der Normalweg zur Guggermauerhütte verläuft.
Und zu dieser steigen wir nun auch noch hoch, denn sie bietet nicht nur eine wunderbare Aussicht sondern auch ein schönes Pausenplatzerl.
Zurück geht es dann auf dem Normalsteig zurück zum Parkplatz.