Klíč, Havraní skály und Údolí samoty
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Kleis, Rabensteine und Tal der Einsamkeit
Das von Werbeprofis erdachte Bild, das die hübsche Mademoiselle Lucie im fernen Frankreich meine Frühstücksmarmelade liebevoll handgerührt hat, bescherte einem leichtgläubigen Menschen wie mir einen zuckersüßen Start in den Tag. Nach einer kühlen klaren Nacht erwartete mich Traumwetter, das es zu nutzen galt. Ich machte mich auf den Weg in Richtung Lužické hory nach Tschechien. Kurz nach dem Start die erste Schrecksekunde als dicht vor mir ein dicker grauschwarzer Hintern in einem Rapsfeld verschwand. In der Deckung dieses „Kraftfutters“ haben die Wildschweine längst jegliche Scheu verloren und sind tagaktiv. Auf den tschechischen Fernstraßen war heute viel Lastwagenverkehr, was mehrere Kolonnen erzeugte. Dies rief einige Exponenten der hiesigen Nationalsportart „Kolonnenüberholen“ auf den Plan. Hier gilt das Motto: „Einer wird schon Angst haben und Abbremsen.“ - besonders was den betroffenen Gegenverkehr anbelangt. Glücklicherweise unversehrt erreichte ich meinen Startpunkt Pod Klíčem (Unter dem Kleis) an einer kleinen Nebenstraße.
Entlang dem blau markierten Holperwanderweg kam ich nach kurzer Zeit zur Verzweigung Sedlo pod Klíčem. Von hier aus schraubte ich mich über einige Kehren auf dem rot markierten Pfad in die Höhe. Heute geschah dies im Gegensatz zum Erstbesuch im sehr angenehmen Ambiente eines lauen Frühlingsmorgens. So erreichte ich den Gipfel des Klíč (Kleis), der heute mit einer prächtigen Rundumsicht aufwartete. Über den Zugangsweg kehrte ich zum Fuß des Berges zurück und schwenkte auf den rot markierten Pfad ein, der mich nach kurzer Zeit zum Kamzičí studánka (Gemsen-Brunnen) führte. Von hier aus setzte ich die Wanderung auf einem Waldweg fort. Auf einer Bogenbrücke konnte ich später beschwingt die Fernstraße 9/13 überqueren. Langsam näherte ich mich dem Siedlungsgebiet, welches sich durch Vorstadtcharakter mit viel Grün auszeichnete. Ich durchquerte Nový Bor - Arnultovice (Arnsdorf) und kam in den hübschen Stadtkern von Nový Bor (Haida). Der mir vom Vorbeifahren als Industrieansiedlung bekannte Ort, entpuppte sich durchaus als sehenswert.
Ab dem Wegweiser auf dem Hauptplatz hielt ich mich an eine grüne Wanderwegmarkierung, die auch innerorts in ausreichendem Maße vorhanden war. Durch eine Vorortsiedlung kam ich wieder in den Wald und traf nach einer Weile auf die Vyhlídka jelení skok (Hirschsprung-Aussicht). Hier legte ich eine kurze Pause ein. Der weiterführende Pfad mündete schließlich in einen asphaltierten Forstweg ein, der durch eine Sandhügellandschaft mit Kiefernwald verlief. Auf einem rechts des Weges gelegenen Höhenzug wurden im Verlauf die sieben Felsen der Havraní skály (Rabensteine) sichtbar. Ein Pfad zweigte zum Aussichtspunkt auf dem höchsten Felsen ab. Zurück auf dem Hauptweg passierte ich später eine Abzweigung und das alte Hegerhaus von Radvanec. Hier begegnete ich einem Rasenmähermann. Kurz flammte bei mir der Gedanke auf, es könne sich hierbei um die moderne motorisierte Variante des Sensenmannes handeln. Heimlich schlich ich vorbei und erblickte das unheimliche Duo Čertova skála/Panenská skála (Teufelsfelsen/Jungfernstein). Dabei steht der dicke Teufelsfelsen dem unglaublich filigranen Jungfernstein gegenüber. Vorbei an einer exponiert gelegenen Nischenkapelle trat ich nun ins Údolí samoty (Tal der Einsamkeit) ein. Das abgelegene Waldtal wird von einigen Sandsteinfelsen gesäumt. In der Mitte gab es eine Quelle, deren Wasser das Sehvermögen stärken soll. Bei mir trat offenbar das Gegenteil ein, denn das Skalní brána (Felsentor) entdeckte ich nicht. Entgegen des Namens soll es sich dabei aber auch nur um eine Art Felsspalte handeln. Auf der anderen Talseite fuhr jetzt noch ein Radfahrer vorbei. Zwei Leute getroffen und das sollte sich nun Tal der Einsamkeit nennen. Hier herrschte viel mehr Hektik als auf meiner ganzen übrigen Strecke im Lausitzer Wald…
An einem Teich kam ich nun zum Rand von Cvikov (Zwickau in Böhmen). Auf einer Bank am Ufer verbrachte ich eine angenehme Mittagsrast. Anschließend lief ich in den Ort hinein. Dabei wechselte die Wanderwegmarkierung am Hauptplatz auf Gelb. Über eine Anliegerstraße, wo sich alte kleine Häuser vor einer Plattenbausiedlung im Hintergrund duckten, verließ ich das Siedlungsgebiet. Der Weg führte am Talrand an einem weiteren Teich vorbei und mündete in Martinovo údolí (Martinsthal) auf einer Straße ein. Das bestimmendste Gebäude war hier ein Sanatorium. Der weitere Marsch an der Straße wurde durch den Anblick einiger schöner Felsformationen aufgelockert. Nun durchquerte ich das idyllische Rousínov (Morgentau). Von einer roten Markierung geleitet, ging ich hinüber nach Svor (Röhrsdorf). Dabei musste die Fernstraße 9 etwas heikel in Kurvenlage überquert werden. Entlang der Dorfstraße kehrte ich über Svor - horní část (Röhrsdorf - Oberdorf) zum Ausgangspunkt Pod Klíčem zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min.
Die Strecke ist überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der Aufstieg zum Klíč ist mit T2 zu bewerten.
Der Zugang zu den Havraní skály ist mit T2 zu bewerten.
Die Webseite www.luzicke-hory.cz ist eine wahre Fundgrube für Informationen und ist aufwändig mehrsprachig gestaltet.
Das von Werbeprofis erdachte Bild, das die hübsche Mademoiselle Lucie im fernen Frankreich meine Frühstücksmarmelade liebevoll handgerührt hat, bescherte einem leichtgläubigen Menschen wie mir einen zuckersüßen Start in den Tag. Nach einer kühlen klaren Nacht erwartete mich Traumwetter, das es zu nutzen galt. Ich machte mich auf den Weg in Richtung Lužické hory nach Tschechien. Kurz nach dem Start die erste Schrecksekunde als dicht vor mir ein dicker grauschwarzer Hintern in einem Rapsfeld verschwand. In der Deckung dieses „Kraftfutters“ haben die Wildschweine längst jegliche Scheu verloren und sind tagaktiv. Auf den tschechischen Fernstraßen war heute viel Lastwagenverkehr, was mehrere Kolonnen erzeugte. Dies rief einige Exponenten der hiesigen Nationalsportart „Kolonnenüberholen“ auf den Plan. Hier gilt das Motto: „Einer wird schon Angst haben und Abbremsen.“ - besonders was den betroffenen Gegenverkehr anbelangt. Glücklicherweise unversehrt erreichte ich meinen Startpunkt Pod Klíčem (Unter dem Kleis) an einer kleinen Nebenstraße.
Entlang dem blau markierten Holperwanderweg kam ich nach kurzer Zeit zur Verzweigung Sedlo pod Klíčem. Von hier aus schraubte ich mich über einige Kehren auf dem rot markierten Pfad in die Höhe. Heute geschah dies im Gegensatz zum Erstbesuch im sehr angenehmen Ambiente eines lauen Frühlingsmorgens. So erreichte ich den Gipfel des Klíč (Kleis), der heute mit einer prächtigen Rundumsicht aufwartete. Über den Zugangsweg kehrte ich zum Fuß des Berges zurück und schwenkte auf den rot markierten Pfad ein, der mich nach kurzer Zeit zum Kamzičí studánka (Gemsen-Brunnen) führte. Von hier aus setzte ich die Wanderung auf einem Waldweg fort. Auf einer Bogenbrücke konnte ich später beschwingt die Fernstraße 9/13 überqueren. Langsam näherte ich mich dem Siedlungsgebiet, welches sich durch Vorstadtcharakter mit viel Grün auszeichnete. Ich durchquerte Nový Bor - Arnultovice (Arnsdorf) und kam in den hübschen Stadtkern von Nový Bor (Haida). Der mir vom Vorbeifahren als Industrieansiedlung bekannte Ort, entpuppte sich durchaus als sehenswert.
Ab dem Wegweiser auf dem Hauptplatz hielt ich mich an eine grüne Wanderwegmarkierung, die auch innerorts in ausreichendem Maße vorhanden war. Durch eine Vorortsiedlung kam ich wieder in den Wald und traf nach einer Weile auf die Vyhlídka jelení skok (Hirschsprung-Aussicht). Hier legte ich eine kurze Pause ein. Der weiterführende Pfad mündete schließlich in einen asphaltierten Forstweg ein, der durch eine Sandhügellandschaft mit Kiefernwald verlief. Auf einem rechts des Weges gelegenen Höhenzug wurden im Verlauf die sieben Felsen der Havraní skály (Rabensteine) sichtbar. Ein Pfad zweigte zum Aussichtspunkt auf dem höchsten Felsen ab. Zurück auf dem Hauptweg passierte ich später eine Abzweigung und das alte Hegerhaus von Radvanec. Hier begegnete ich einem Rasenmähermann. Kurz flammte bei mir der Gedanke auf, es könne sich hierbei um die moderne motorisierte Variante des Sensenmannes handeln. Heimlich schlich ich vorbei und erblickte das unheimliche Duo Čertova skála/Panenská skála (Teufelsfelsen/Jungfernstein). Dabei steht der dicke Teufelsfelsen dem unglaublich filigranen Jungfernstein gegenüber. Vorbei an einer exponiert gelegenen Nischenkapelle trat ich nun ins Údolí samoty (Tal der Einsamkeit) ein. Das abgelegene Waldtal wird von einigen Sandsteinfelsen gesäumt. In der Mitte gab es eine Quelle, deren Wasser das Sehvermögen stärken soll. Bei mir trat offenbar das Gegenteil ein, denn das Skalní brána (Felsentor) entdeckte ich nicht. Entgegen des Namens soll es sich dabei aber auch nur um eine Art Felsspalte handeln. Auf der anderen Talseite fuhr jetzt noch ein Radfahrer vorbei. Zwei Leute getroffen und das sollte sich nun Tal der Einsamkeit nennen. Hier herrschte viel mehr Hektik als auf meiner ganzen übrigen Strecke im Lausitzer Wald…
An einem Teich kam ich nun zum Rand von Cvikov (Zwickau in Böhmen). Auf einer Bank am Ufer verbrachte ich eine angenehme Mittagsrast. Anschließend lief ich in den Ort hinein. Dabei wechselte die Wanderwegmarkierung am Hauptplatz auf Gelb. Über eine Anliegerstraße, wo sich alte kleine Häuser vor einer Plattenbausiedlung im Hintergrund duckten, verließ ich das Siedlungsgebiet. Der Weg führte am Talrand an einem weiteren Teich vorbei und mündete in Martinovo údolí (Martinsthal) auf einer Straße ein. Das bestimmendste Gebäude war hier ein Sanatorium. Der weitere Marsch an der Straße wurde durch den Anblick einiger schöner Felsformationen aufgelockert. Nun durchquerte ich das idyllische Rousínov (Morgentau). Von einer roten Markierung geleitet, ging ich hinüber nach Svor (Röhrsdorf). Dabei musste die Fernstraße 9 etwas heikel in Kurvenlage überquert werden. Entlang der Dorfstraße kehrte ich über Svor - horní část (Röhrsdorf - Oberdorf) zum Ausgangspunkt Pod Klíčem zurück.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min.
Die Strecke ist überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der Aufstieg zum Klíč ist mit T2 zu bewerten.
Der Zugang zu den Havraní skály ist mit T2 zu bewerten.
Die Webseite www.luzicke-hory.cz ist eine wahre Fundgrube für Informationen und ist aufwändig mehrsprachig gestaltet.
Tourengänger:
lainari

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)