Der Kleine Fischberg: mit Schneeschuhen auf einen Aussichts-und Einsamkeitsgaranten überm Walchensee


Publiziert von Vielhygler , 20. Januar 2015 um 00:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:18 Januar 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt über Mautstraße von der Jachenau nach Niedernach am Walchensee. Dort P frei. Falls die Straße, was sehr selten vorkommt, gesperrt ist, wäre dies am Ortsende von Bad Tölz auf einer großen Tafel angezeigt, sonst Info ADAC. Keine Internetaktualisierung. Vorsicht bei Vereisung!!!
Unterkunftmöglichkeiten:Waldschänke Nierdernach nur in der Sommersaison offen
Kartennummer:AV BY 12 Karwendel Nord

Der Fischberg direkt östlich des Walchensees und südlich des Jochbergs ist eine ausgezeichnete, schnell und einfach zu erreichende Aussichtsplattform und ganz besonders wintergeeignet: die Forstwege sind  hübsch verschneit, die Gipfellichtung ist sonnig und man kann sich bequem auf einen Baumstumpf setzen und genießen… 

Gestern, Sonntag, war die Vorhersage nicht besonders (1 Stunde Sonne) und die einschlägigen Webcams zeigten erst einmal nur Nebel. Dann wurde es plötzlich doch noch sonnig und es sah auch ganz stabil nach einem Mix aus Wolken und Sonne aus. Neuschnee, Sonntag und Sonne üben eine magische Anziehungskraft auf die Talorte aus und auf einen Schlag machen dann hier im Isartal immer alle genau dasselbe: Schalchbauerneck mit Schlitten, Schwaigeralm, Aueralm usw, gefühlt: Zehnausende…doch Vielhyglers mögen es manchmal ruhiger und haben sich zum  schönen Fischberg aufgemacht, der für uns mittlerweile ein absoluter Klassiker im Isarwinkel geworden ist.

Der Fischberg..

ist technisch gesehen der südwestlichste Ausläufer des riesigen Benediktenwandgebiets. Der Fischberg zerfällt in einen vermutlich nicht sehr aussichtsreichen nördlichen Teil, den Großen Fischberg (1164m) und in den mehrbuckligen südlichen Teil, den Kleinen Fischberg (1101m). Hier befindet sich auch die große, lohnende Gipfellichtung. Die besten Blicke auf Berge und den See bietet ein Hochsitz sowie eine weitere kahle Fläche jenseits von ein paar jungen Fichten ein paar Schritte westlich.
Man sieht vom Kleinen Fischberg fast überall hin: Karwendel, Wetterstein, Soiern, Estergebirge usw..aber paradoxerweise sieht man den nahegelegenen Jochberg nicht und auch keinen anderen Gipfel des "Benegebiets", dem er eigentlich angehört.

Der Kleine Fischberg ist ein Kahlschlag, also ein ideales Winterziel!

Im  Winter sind zugeschneite Kahlschläge besonders schön und sowieso immer aussichtsreich.  Kahlschläge sind nie hoch gelegen und deshalb im Winter über märchenhaft vergeschneite Forstwege sehr einfach zu erreichen. Ganz bis oben hinauf auf die Kahlschläge führt immer mindestens ein Holzerstich. Die im Winter oft nur mühsam auffindbaren Sitz- und Rastplätze sind auf Kahlschlägen in Form von Baumstümpfen in Hülle und Fülle vorhanden.Oft gibt es auch noch einen Hochsitz. Manchmal kann man Wild beobachten, sogar Hirschen sehen. Last not least: Kahlschläge sind im Winter einsam, ich habe auf meinen zahllosen Touren auf dieselben jedenfalls noch nie jemand anderen getroffen.

Die Wegfindung ist denkbar einfach - wir haben diesmal erst beim Hinuntergehen die "Ideallinie" gefunden:
 
Vom Parkplatz Niedernach am nördlichen Ufer des Walchensees nach Westen entlang bis zum P 805 m der AV-Karte (etwa 15 Min.) Dort geht es auf einem ein breite Forstweg nach rechts. In der Folge bleibt ein leicht abfallenden Karrenweg links und eine ansteigende Straße rechts liegen. Nach ca 40 Min. erreicht man eine Diensthütte (975 m). Nach einer Kurve ein Tälchen. Linkerhand (Norden) der Buckel des Großen Fischbergs, auf der rechten Seite (Süden) der mehrbucklige Kleine Fischberg. Ein verschneiter Schotterweg bleibt jetzt links liegen (5 Minuten von der Diensthütte) und und nach weiteren 5 Minuten auf der Forststraße geht ein zunächst ganz leicht abfallender deutlicher Holzerstich nach rechts ab, der bald wieder ansteigt. Nach 3 Minuten ein orangenes Baumzeichen "25" mit Pfeil. Nun in wechselnder Steilheit in Serpentinen zur Gipfellichtung (Die AV- Karte und die Minimap zeigen die Wegverläufe ganz zuverlässig!) 
 
Alles weitere zeigen ein paar Fotos, es war ein Tag mit, wie erwartet, durchmischten, aber sehr stimmungsvollen Aussichten. Die Aufnahmezeiten der Fotos bis zur Diensthütte "stimmen" in etwa, aber dann haben wir uns mit dem Abzweig des Holzerwegs im Anstieg und im Schnee im Schnee etwas verhauen, sind zu weit gegangen und haben dann einige Zeit damit zugebracht, weglos und steil in dicht verschneiten Jungwaldschonungen alles wieder auszubügeln. Blöder hätten wir uns heute nicht anstellen können! Aber: als wir oben ankamen, wurden die Aussichten kurzfristig noch besser! So gesehen war das Timing gar nicht schlecht.  (siehe Fotos)
Auf dem Rückweg von der Hochfläche haben wir dann von oben schon die Holzerstraße gesehen und sind auf ihr zurück bis fast zur Diensthütte gekommen. Deshalb sind die Aufnahmezeiten des Herunterwegs wieder aussagekräftiger. Nebel kam auf und...

...der Ausklang erfolgt am Walchensee..

...bereits wieder im dichten Nebel und bei der Überlegung, wie nahe Euphorie und Melancholie manchmal zusammenliegen... 

Tourengänger: Vielhygler, basthe


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»