Grosser Bettelwurf über den Eisengattergrat

Die Bettelwurfhütte ist ausgebucht bis Ende Saison. Den Grossen Bettelwurf kann man schon in einem Tag machen, es sind aber 2000 Höhenmeter. Dies die Auskunft des Hüttenwarts. Also nehme ich mir vor, am nächsten Tag möglichst früh zu starten, um genügend Zeit für den Aufstieg zu haben. Am Vorabend will ich aber noch zum Parkplatz Halltal und ein bisschen ins Halltal hinein wandern, damit ich am nächsten Tag nicht Zeit mit Suchen verliere.

So vorbereitet starte ich um 6:15 beim Parkplatz Halltal, noch mit Stirnlampe. In einer gemütlichen halben Stunde ist das Wasserschloss erreicht, wo der Wanderweg vom Teersträsschen abzweigt, und auch die Stirnlampe bereits überflüssig wird. Der Weg führt nun durch einen Wald bis zur Bettelwurf Reise. An deren Rand geht es weit hinauf. Dann quert man die Reise und steigt über eine mit Drahtseilen abgesicherte Felsstufe in die Latschenzone hinauf. In vielen Zick-Zacks geht's nach oben, bis ein Wegweiser, zwanzig Minuten vor der Hütte, den direkten Weg zum Grossen Bettelwurf anzeigt. Über diesen erreicht man den von der Bettelwurfhütte her kommenden Weg und schliesslich den Eisengattergrat.

Weil die Bettelwurfhütte letzte Nacht ausgebucht war, erwarte ich nun viele Leute im Aufstieg. Weit und breit ist aber niemand zu sehen. Der Eisengattergrat ist, nach einem ersten schmaleren Stücklein, vorerst noch breit, eher ein Rücken als ein Grat. Dann erreicht man die steileren felsigen Passagen. Viele sind mit Drahtseilen gesichert, so dass die Begehung keine Probleme bietet. Kurzweilig geht es nach oben. Kurz vor dem Gipfelkamm kann man zwischen zwei Varianten wählen, beide sind mit Drahtseilen ausgerüstet. Vom Kamm führt ein Grätchen zum Gipfel des Grossen Bettelwurfs hinüber. Auf dem Gipfel sind wir zu dritt! Erst später kommen weitere Besucher hinauf.

Nach einer ausgiebigen Pause steige ich auf dem gleichen Weg wieder ab, quere dann aber zu der wunderschön gelegenen Bettelwurfhütte hinüber. Sämtliche Sitzplätze auf der Terrasse sind besetzt, so dass ich mein Bier, wie etliche andere auch, etwas abseits geniesse. Schliesslich gibt's für mich ein freies Plätzchen und damit auch eine Tiroler Knödelsuppe.

Im Abstieg begegne ich vielen Wanderern, die Hütte ist ja auch heute Nacht wieder ausgebucht! Gemütlich geht's am Schluss noch das Halltal hinaus zum Parkplatz. Empfehlenswerte Wanderung, sie hat einiges zu bieten. Der Weg ist überall bestens markiert und gut abgesichert.