Nigardsbreen und Bergsetbreen - die Gletscher fast am Parkplatz

Dies ist keine Hikr-Tour im herkömmlichen Sinne. Eigentlich haben wir nur zwei kleine Touristenspaziergänge gemacht, wie sie im Sommer täglich Dutzende anderer Norwegen-Touristen auch machen. Erst am Abend in den norwegischen Fernsehnachrichten - auf den Wetterbericht wartend - haben wir von dem tragischen Unfall erfahren, der sich fünf Stunden, nachdem wir am Nigardsbreen waren, dort ereignet hat und bei dem ein deutsches Ehepaar von einem herunterfallenden Eisblock erschlagen wurde. Es hatte an einer geführten Tour teilgenommen und war im Anschluss daran noch auf eigene Faust unterwegs. 

Nigardsbreen:
In jedem Tourismusheft findet sich der Spaziergang vom Parkplatz am NigardsGletscher-See zum bis auf ca 350 Meter Meereshöhe herunterreichenden Nigards-Gletscher. Wir haben auf diesem Spaziergang ca 100 andere Touristen aus aller Herren Länder getroffen, mehrere große Gruppen waren mit Steigeisen und Pickel bewaffnet als geführte Tour auf den Gletscher unterwegs. Jung und Alt, mit und ohne Hund spaziert am Nigardsbrevatnet entlang über Granitblöcke hüpfend und teilweise auf Holztreppen (geneigte Granitplatten, teilweise glitschig) bis zur gewaltigen Gletscherzunge. Es gibt ca 50 Meter vor der eigentlichen Gletscherzunge ein Absperrungsseil und Hinweisschilder, das Seil lag allerdings über weite Strecken auf dem Boden und an das Hinweisschild haben sich die Touristen genauso wenig gehalten, wie an die ähnlichen Schilder in alpinen Skigebieten an frisch gepowderten Freerideabfahrten. Auch wir sind mit unseren beiden jüngeren Buben der Masse gefolgt und bis an den Gletscher gegangen - die Kinder waren begeistert von dem Gletscher zum Anfassen, den Eisgrotten und Seracs.  Wo sonst hat man schon einen Gletscher, der bis auf 350 Meter herunterreicht und der so bequem zu erreichen ist? 

Es hätte genauso auch uns treffen können. 

Bergsetbreen: 
Am Ende der Straße in Bergset befindet sich ein Touristenparkplatz mit Schautafeln, auf denen sehr anschaulich der erwärmungsbedingte Gletscherrückgang erklärt ist. Hier beginnt ein gut angelegter Wanderweg, der entlang des Baches das Bergsettal hineinführt. Man läuft direkt auf den gigantischen Eisbruch des Bergsetbreen zu, der sich allerdings in sicherer Entfernung befindet. Auf der rechten Seite des Tales kann man zusätzlich noch die bizarren Seracs des  Tuftebreen bestaunen. Der Weg endet im Talkessel unterhalb des Bergsetbreen. 

beide Spaziergänge je ca 1,5 Stunden, 100 HM, T2

Tour mit M und unseren beiden jüngeren Söhnen (12 und 14 Jahre)