Sentier des Roches und Le Hohneck


Publiziert von regine , 26. Juli 2014 um 20:10.

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum:19 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:00
Strecke:ca. 12 -13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Munster aus über die D417 (Passstraße zum Col de la Schlucht), sehr gut ausgeschildert. Großer kostenfreier, bei gutem Wetter auch stark frequentierter Parkplatz am Col de la Schlucht. Dort gibt es auch Einkehrmöglichkeiten und einen Souvenir-Laden. Dauer der Fahrt ab Munster ca. 30 Minuten.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:identisch Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe, Pensionen und Hotels aller Kategorien im Munstertal.

Die Tour wird in allen Quellen, die ich gefunden habe, als schwierigste der Vogesen, aber auch als einmaliges und sehr eindrucksvolles Naturerlebnis beschrieben. Schwierigste Tour aufgrund der Wegbeschaffenheit (und damit verbundenen Gefahren) der ersten drei Kilometer, dem sogenannten Felsenpfad ("Sentier des Roches"). Wer keine Probleme mit Höhenschwindel hat (sehr schmaler Pfad, auf der einen Seite Möglichkeit zum Festhalten, auf der anderen geht es oft weit und steil runter), trittsicher und schon in alpinen Bereichen gewandert ist, wird mit Sicherheit Spaß an der extrem abwechslungsreichen Tour haben und die wunderschönen und weiten Ausblicke genießen. Der Weg ist mit Leitern, Haltemöglichkeiten  etc. durchgängig abgesichert. Sehr gut Aufpassen beim Gehen ist dennoch unbedingt notwendig. 

Die Tour ist nicht für den Winter geeignet, darauf wird auch auf Schildern unmittelbar vor dem Felsenpfad hingewiesen. Aufgrund der Felsen (Rutschgefahr) sollte sie auch nur bei trockenem Wetter gemacht werden. Für das oft mühsame Auf und Ab am Sentier des Roches und den anschließenden steilen Aufstieg zum Le Hohneck  benötigt man Zeit und etwas Kondition (dafür geht es gegen Ende der Tour eher gemütlich bergab). Ausreichend Zeit für Pausen (Einkehrmöglichkeiten, Picknick, Gipfel, Fotografieren) sollte unbedingt auch eingeplant werden...

Start/Ziel ist am Parkplatz am Col de la Schlucht. Es ist ein Juli-Samstag, super schönes, sehr heißes Wetter, kurz nach 10 Uhr, der Parkplatz ist schon recht gut gefüllt. Zunächst geht es ein Stückchen die Straße wieder in östlicher Richtung hinunter, bis rechts der "Sentier des Roches" abzweigt. Im Vergleich zum Trubel am Parkplatz wird es jetzt ruhig, nur ein paar Wanderer streben auf dieses Ziel zu.  Es geht bergab in einen Buchenwald. Der Weg schlängelt sich dann schmal über die Felsen. Man kommt an einem exponiert liegenden Picknickplatz mit Tisch und Bänken vorbei.

Nach einem Felsentor wird es etwas sportiver. Hier ist mehr los, es staut sich etwas, weil es zum Teil nur langsam vorangeht über größere Felsstücke. Ab und zu werden eventuell die Hände zum Vorankommen mit benötigt. Sich die benötigte Zeit nehmen ist wichtig. Wer langsamer oder - so wie ich -  gerade nicht in Übung ist - lässt Schnellere an geeigneter Stelle passieren.

Es geht  über Geröllhalden, mit Moos und Farnen bewachsene Bereiche und man passiert einen kleinen Wasserfall, alles sehr schön.

Schließlich wird der markante Krappenfels erreicht, an dem der Sentier des Roches endet. Ein sehr beliebter Rastplatz nach der Anstrengung, ich treffe Franzosen und Deutsche. Nach ca. 50 m weiter geradeaus den Abzweig nach links unten (Markierung Blauer Balken) nicht verpassen. Es geht in Serpentinen den Wald hinunter bis zu einem breiten Forstweg. Diesem nach rechts bergauf folgen bis zur Ferme Auberge Frankenthal, welche in sehr schönem, alpinem Ambiente liegt. Die Einkehrmöglichkeit ist verlockend. Da ich gut gefrühstückt hatte und angesichts der unmittelbar bevorstehenden 300 Höhenmeter steil bergauf war der Zeitpunkt eher nicht so geschickt. Ich wollte lieber ein Picknick auf dem Gipfel des Le Hohneck machen.

Es geht geradeaus weiter und nach kurzer Zeit steil bergauf, Markierung rotes Dreieck. Zunächst bewaldet, schattig. Auch hier sind ein paar felsige abgesicherte Passagen. Am Abzweig der Beschilderung zum  Hohneck folgen. Später geht es über alpine Wiesen mit sehr schönen Blümchen über den Col du Schaefertal rechts zum Le Hohneck. Unten taucht der Gebirgsee  Lac de Schiessrothried im Blickfeld auf.

Auf dem Gipfel des Hohneck habe ich zunächst wirklich richtig Hunger und es gibt genügend Platz für ein Picknick mit herrlicher Aussicht. Es gibt hier auf dem Gipfel dieses dritthöchsten Berges der Vogesen, der von der anderen Seite her auch mit dem Auto zu erreichen ist, auch eine Einkehrmöglichkeit. Die Rundumsicht ist super schön, Grand Ballon, Schwarzwald, Rheinebene, ... an einem Panoramatisch wird erklärt wo man was sieht.

Der Weg geht weiter in nördlicher Richtung, Markierung roter Balken, über Hochweiden mit sehr schöner Flora und später auch verkrüppeltem Baumbestand. Rechts unten sieht man immer die Ferme Auberge Frankenthal und die imposante Martinswand, an der sich einige Kletterer befinden.

Wo der Weg durch Wiesen und kleine Wäldchen auf eine kleine asphaltierte Straße trifft folgt man dieser nach rechts und kommt an der "Auberge des 3 Fours" vorbei, wo eine Einkehr möglich ist. Was ich angesichts der Hitze auch mache, denn die eineinhalb l Wasser die ich dabei hatte sind komplett aufgebraucht und der Durst ist groß.

Ein ganz kleines Stück nach der Auberge kommt links ein Drehkreuz. Dieses passieren, es geht zunächst über die Weide, nach ca. 100 m an einem Weidezaun entlang bergauf, zu einem Buchenwald kommend. Das Wachstum der  Buchen ist aufgrund der Wetterbedingungen sehr stark eingeschränkt, das wirkt sehr imposant. Man trifft auf einen Weg mit der Markierung roter Balken, diesen nach rechts dann bergab gehen, bis zum Ausgangspunkt. Achtung, der Weg ist schön breit und immer eindeutig, aber auch etwas steinig. Und damit ein idealer Kandidat um sich am Schluss, wenn die Konzentration nachlässt, doch noch den den Fuss verknaxen zu können. Etwas unscheinbar kommt noch ein Schild an einem Baum mit der Aufschrift "Belvedere" (schöne Aussicht). Der Mini-Abstecher lohnt sich, danach weiter zum Parkplatz.


Tourengänger: regine


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