Pfingst-Touren Vogesen, Teil 3: via Sentier des Roches auf Le Hohneck und zum Col de la Schlucht


Publiziert von Felix , 26. Mai 2013 um 22:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum:20 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Col de la Schlucht - Sentier des Roches - Krappenfels - Frankental - Schaeferthal - Col du Schaeferthal - Le Hohneck - Col de Falimont - P. 1226 - Col de la Schlucht
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Soultzeren - Col de la Schlucht
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Soultzeren, Munster, Autobahn Niederbergheim - Basel - Niederbipp, Langenthal - Wyssachen
Kartennummer:Carte IGN 3618 OT Le Hohneck - Gérardmer - La Bresse 1:25'000

Eben erst ist in den „Alpen“, dem offiziellen Printmedium das SAC, ein Artikel zu der von uns heute begangenen Wanderung erschienen - wir hatten sie schon seit längerem geplant; sehens- und lohnenswert auf jeden Fall (auch bei den heute angetroffenen misslichen Wetterverhältnissen)!

 

Noch vor dem offiziellen Frühstückstermin verlassen wir unser Hotel in Soultzeren und fahren hoch zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.

 

Auf dem Col de la Schlucht herrschen unangenehme Wetterverhältnisse; der Wind beim Passübergang pfeift uns sehr unangenehm um die Ohren, ein bevorstehender leichter Regen und die über uns hängende Wolkendecke tun das Eine zum wenig hoffnungsvollen Start - ein schlechter Kaffee (Frühstück gebe es für nicht angemeldete Gäste [im selben Restaurant wie gestern] nicht …) das Andere.

 

Immerhin lässt die Windstärke beim Abstieg zum Sentier des Roches nach; in den dichteren Nebel tauchen wir ein, sind froh um die relative Windstille - auch wenn es später leicht zu regnen beginnt, geniessen wir den abenteuerlichen Pfad, welcher ein Oberförster des Club Vosgien 1910 eingerichtet hat: der Sentier des Roches ist ein beinahe alpin anmutendes, jedenfalls für uns unerwartetes, Kleinod in den Vogesen!

Bestens gesichert erlaubt er uns, den meist felsigen, teilweise sehr abschüssigen Osthang des Vogesen-Hauptkammes auf atemberaubende Art zu „unterwandern“. Wir betrachten das schlechte Wetter positiv: Nebel und leichter Regen ergeben mystische Stimmungen zu Hauf - an Stelle der vielerorts gelobten Aussicht ins Munster-Tal, die Oberrheinische Tiefebene, den Schwarzwald - und die Alpen …

 

Nach einigem Auf und Ab erreichen wir Krappenfels; ab dem Endpunkt des Strohmeyerpfades, wie der Sentier des Roche auf Deutsch benennt wird, geht es noch einige Meter auf dem Waldweg weiter, später mündet dieser in die Fahrstrasse, welche zu einem möglichen Aufwärm- und Rastplatz leitet.

 

Doch die Ferme Auberge Frankenthal gewährt uns zwar einen Unterstand für wenige Minuten - die dort anwesenden Hüttenbetreiber wollen nichts wissen von Kaffee (der Eigner begrüsst uns mit einer Tasse dieses Getränks in der Hand), geschweige anderen Verpflegungsmöglichkeiten - sie hätten erst ab dem 1. Juni geöffnet ... nicht das erste Mal, dass wir heute (ich selbst einige Male zuvor) französische „Gastfreundschaft“ im schlechten Sinne erleben L.

 

Nun denn, machen wir uns auf, in der Hoffnung auf dem dritthöchsten Vogesen-Gipfel ein offenes Restaurant vorzufinden, über die kurz sumpfigen Flächen nach Frankenthal, empor zu den teilweise steilen, doch gut begehbaren Hänge, welche im Wald zu Schaeferthal hinaufleiten. Noch vor diesem grösseren Hof, welcher jetzt noch unbewirtschaftet ist, empfängt uns auf dem Plateau zwischen den beiden Hohneck’s ein „bissiger“ Wind.  Nach einer kurzen Rast im Unterstand der Ferme wagen wir uns weiter - der Wind nimmt unangenehmste Ausmasse an; ab dem Col du Schaeferthal wird unsere Tour - für voralpine Verhältnisse, in der zweiten Hälfte Mai - echt grenzlastig.

 

Auf dem windausgesetzten letzten Gratanstieg zu Le Hohneck müssen wir uns mit grosser Kraft dagegen wehren, vom Wind aus dem Bergwanderweg geweht zu werden! Zusätzlich peitscht der stürmische Wind die Regentropfen , welche teilweise in Graupel übergehen, schmerzhaft ins Gesicht - wie dankbar sind wir doch, wie wir (erst) auf den letzten Metern (die Sicht ist derart schlecht), erkennen, dass die Auberge auf dem Gipfel geöffnet hat - selten haben wir so auf einen wärmenden, windstillen Ort gehofft!

Auf jeden Fall freuen wir uns ob der Wärme im gutbesuchten Lokal ( (von der Westseite ist es mit dem Auto erreichbar …); zusammen mit einigen anderen Wanderern (vermutlich Weitwanderern und Campierenden, angesichts der riesigen Rucksäcke) und der jungen Frau aus dem Kanton Zug, welcher wir den Sentier des Roches (immer noch) sehr ans Herz legen … sie wird in dem von ihr reservierten Refuge des Trois Fours übernachten (wir hoffen, dir hat’s gefallen - und du seiest gut angekommen!).

 

Nach einer ausgiebigen Rast (mit einer Gemüse-Suppe, die wohl erst mal eine hausgemachte kennenlernen muss) und den Trocknungs- und Aufwärmversuchen machen wir uns auf den Weiterweg, den Schlussgang, zu unserem Ausgangspunkt. Die Wetterlage ist beständig schlecht; immerhin nimmt der Wind auf dem Gang zum Col du Falimont ab; und je weiter wir absteigen, desto „gemütlicher“ wird das Wandern: die Nässe setzt sich vor allem in den Schuhen durch …

 

Im auch jetzt malerischen Wald, oberhalb der Rochers de la Martinswand, streben wir dem Col de la Schlucht zu; hier angelangt, genehmigen uns die dritte Tarte flambée - der Flammekueche gehört im Elsass, in den Vogesen, zum absoluten Muss!

 

Unterwegs mit Jumbo 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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maawaa hat gesagt:
Gesendet am 26. Mai 2013 um 22:58
Hallo Ihr beiden,

Euer Bericht kommt genau zur rechten Zeit, den Sentiere de Roches will ich demnächst mal angehen - dann vielleicht sogar mit Aussicht... ;)

Eure Bilder machen jedenfalls schon mal Lust darauf !

Viele Grüsse,
Marco

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Mai 2013 um 06:52
viel Spass dann - bei gutem Wetter bestimmt purer Genuss

lg, Felix

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 27. Mai 2013 um 06:26
Das sieht ja spannend aus, auch ohne Sicht.

Beste Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Mai 2013 um 09:11
ist ein "Abstecher" wert!

lg, Felix


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