Kebnekaise - zu Mitternacht
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Wer im Norden Europas auf Tour geht, entdeckt auch schnell den Reiz dem höchsten Gipfel Schwedens einen Besuch abzustatten. Dafür spricht, dass die Tour auf den Kebnekaise mehr eine Fleißarbeit ist, als das technische Schwierigkeiten einen dort erwarten. Dazu kommt, dass zumindest im Juli noch rund um die Uhr das "Licht an" ist. Damit ist auch kein straffes von Tageszeiten diktiertes Zeitmanagement nötig.
In einer Touristeninformation in Kiruna entdeckte ich eine Wettervorhersage, die für die nächsten drei Tage puren Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen prophezeit. Damit steht fest, die Tour zum Kebnekaise kann starten. In Nikkaluokta angekommen wurde flott der Rucksack für die nächsten 24 Stunden gepackt. Da ich keinen Platz in der Kebnekaise-Fjellstation reserviert hatte und auch nicht scharf war auf das Buckeln einer schwere Zeltausrüstung über ca. 40 km, beschloss ich die Tour in einem Rutsch von Nikkaluokta bis auf den Kebnekaise und retour zu machen. Letztendlich war der Rucksack inkl. Biwakausrüstung ca. 10 kg schwer. An der Turiststation Nikkaluokta besteht die Möglichkeit sein Gepäck zu wiegen. Meine Empfehlung für solch eine Tour ist, keine Getränke mitzunehmen. Man findet bis ca. 200 Meter unter dem Gipfel Kebnekaise immer Wasser, welches man bedenkenlos trinken kann, da es hier keinerlei Weidewirtschaft gibt.
Somit startete ich nachmittags an der Turiststation Nikkaluokta Richtung Kebnekaise. Da ich noch fit war liefen die ersten 20 km wie am Schnürchen. Ich dachte mit keiner Silbe daran den Weg mit einer Bootsfahrt abzukürzen. Auch verhielten sich die bekannten skandinavischen Insekten recht friedlich. An der Fjellstation abends angekommen, passiert man reichlich internationales Publikum. Hier standen mindestens 100 Zelte um die Fjellstation herum. Da ist man erleichert, wenn man sich da nicht einreihen muss. So lief ich dann flott weiter bis zum Abzeig des Westweges zum Kebnekaise. Dabei überquerte ich den ersten nicht ganz trivialen Wasserlauf und war froh über meine Wanderstöcke und wasserdichten Bergstiefel. Danach führt der Weg steil bergauf zum ersten Plateau. Dort ist der zweite Wasserlauf zu queren, was angesicht einer geschlossen Schneedecke über diesen deutlich einfacher war. Danach ging es wieder steil bergauf, teilwiese flankiert mit einer Schneedecke auf ein zweites Plateau. Bis hierher hatte ich auch zu später Stunde immer noch reichlich Gegenverkehr. Auf diesem Plateau muss man sich mangels detallierter Markierung rechts halten und man sieht den Weg auf den Vierranvarri schon von weitem. Jetzt wird es wieder steil, aber der Weg ist nicht zu verfehlen. Oben auf dem Vierranvarri läuft man durch einen Wald von Steinmännern. gegenüber diesem Gipfelplateau entdeckt man bei guter Sicht endlich das Gipfelschneefeld des Kebnekaise. Um dahinzukommen ist aber noch einiges an Schweiß nötig. Dafür geht es erst einmal ca. 300 Meter bergab durch ein Tal und wieder ca. 500 Meter aufwärts. Der Schlusssprint verlangt von mir noch einmal alles ab, zudem ich im oberen Bereich des Kebnekaise den Weg verliere und geradeaus durch das Blockmeer laufe. dann ist es endlich geschafft. Ich stehe am Gipfelschneefeld und es ist nur noch ein 100 Meterschneehatscher bis zum Gipfel. Da ich prophylaktisch Steigeisen mitgenommen habe, kann ich auf dem schmalen Gipfel auch etwas herumspazieren ohne ins Rutschen zu geraten. Allerdings wäre der Aufstieg zu meiner Zeit auch ohne Steigeisen noch machbar gewesen, mit etwas Vorsicht am Gipfel. Da ich allein hier oben bin und auch keinen Pickel dabei habe, schenke ich mir den Nordtoppen. Bei erträglichen Temperatur und fantastischen Lichtverhältnissen zu dieser nächtlichen Stunde verweilt man gern einsam auf diesem arktischen Gipfel. Nach einiger Zeit kann ich mich von diese Eindrücken losreißen und trete den langen Rückmarsch an. Zwischen durch gönne ich mir noch auf dem Gipfelplateau ein Nickerchen. Beim Abstieg habe ich schon wieder Gegenverkehr durch einen sehr flotten Frühaufsteher. Ab der Fjellstation Kebnekaise merke ich dann doch die vernichteten Kilometer und es geht nicht mehr ganz so flott zurück nach Nikkaluokta. Die Bootsanlegestelle ignoriere ich, da die Bootsfahrt keinen wirklichen Zeitvorteil bietet. Mit steigenden Tagestemperaturen werden auch wieder die bekannten Insekten sehr aktiv. Kurz vor Nikkaluokta will ich mich noch bei „LapDånalds“ mit einem legendären Renburger belohnen. Leider habe ich keine einzige schwedische Krone dabei, was letztendlich aber kein Problem ist, da Kartenzahlung in Schweden im kleinsten Kiosk noch funktioniert. Nach diesem Imbiss werden die letzten 5 km noch einmal besonders schwer. Letztendlich hab ich es dann doch geschafft und lasse den Tag im Zelt nahe der Nikkaluokta-Turiststation mit trinken, essen, trinken und schlafen ausklingen.
Wer ein Freund von langen Touren ist, dem sei so etwas empfohlen. Die Campingbedingungen sind auf Grund der guten Infrastruktur in Nikkaluokta sehr gut (Sauna, Sanitäranlagen, Lebensmittelverkauf, Parkplatz, Öffis).
In einer Touristeninformation in Kiruna entdeckte ich eine Wettervorhersage, die für die nächsten drei Tage puren Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen prophezeit. Damit steht fest, die Tour zum Kebnekaise kann starten. In Nikkaluokta angekommen wurde flott der Rucksack für die nächsten 24 Stunden gepackt. Da ich keinen Platz in der Kebnekaise-Fjellstation reserviert hatte und auch nicht scharf war auf das Buckeln einer schwere Zeltausrüstung über ca. 40 km, beschloss ich die Tour in einem Rutsch von Nikkaluokta bis auf den Kebnekaise und retour zu machen. Letztendlich war der Rucksack inkl. Biwakausrüstung ca. 10 kg schwer. An der Turiststation Nikkaluokta besteht die Möglichkeit sein Gepäck zu wiegen. Meine Empfehlung für solch eine Tour ist, keine Getränke mitzunehmen. Man findet bis ca. 200 Meter unter dem Gipfel Kebnekaise immer Wasser, welches man bedenkenlos trinken kann, da es hier keinerlei Weidewirtschaft gibt.
Somit startete ich nachmittags an der Turiststation Nikkaluokta Richtung Kebnekaise. Da ich noch fit war liefen die ersten 20 km wie am Schnürchen. Ich dachte mit keiner Silbe daran den Weg mit einer Bootsfahrt abzukürzen. Auch verhielten sich die bekannten skandinavischen Insekten recht friedlich. An der Fjellstation abends angekommen, passiert man reichlich internationales Publikum. Hier standen mindestens 100 Zelte um die Fjellstation herum. Da ist man erleichert, wenn man sich da nicht einreihen muss. So lief ich dann flott weiter bis zum Abzeig des Westweges zum Kebnekaise. Dabei überquerte ich den ersten nicht ganz trivialen Wasserlauf und war froh über meine Wanderstöcke und wasserdichten Bergstiefel. Danach führt der Weg steil bergauf zum ersten Plateau. Dort ist der zweite Wasserlauf zu queren, was angesicht einer geschlossen Schneedecke über diesen deutlich einfacher war. Danach ging es wieder steil bergauf, teilwiese flankiert mit einer Schneedecke auf ein zweites Plateau. Bis hierher hatte ich auch zu später Stunde immer noch reichlich Gegenverkehr. Auf diesem Plateau muss man sich mangels detallierter Markierung rechts halten und man sieht den Weg auf den Vierranvarri schon von weitem. Jetzt wird es wieder steil, aber der Weg ist nicht zu verfehlen. Oben auf dem Vierranvarri läuft man durch einen Wald von Steinmännern. gegenüber diesem Gipfelplateau entdeckt man bei guter Sicht endlich das Gipfelschneefeld des Kebnekaise. Um dahinzukommen ist aber noch einiges an Schweiß nötig. Dafür geht es erst einmal ca. 300 Meter bergab durch ein Tal und wieder ca. 500 Meter aufwärts. Der Schlusssprint verlangt von mir noch einmal alles ab, zudem ich im oberen Bereich des Kebnekaise den Weg verliere und geradeaus durch das Blockmeer laufe. dann ist es endlich geschafft. Ich stehe am Gipfelschneefeld und es ist nur noch ein 100 Meterschneehatscher bis zum Gipfel. Da ich prophylaktisch Steigeisen mitgenommen habe, kann ich auf dem schmalen Gipfel auch etwas herumspazieren ohne ins Rutschen zu geraten. Allerdings wäre der Aufstieg zu meiner Zeit auch ohne Steigeisen noch machbar gewesen, mit etwas Vorsicht am Gipfel. Da ich allein hier oben bin und auch keinen Pickel dabei habe, schenke ich mir den Nordtoppen. Bei erträglichen Temperatur und fantastischen Lichtverhältnissen zu dieser nächtlichen Stunde verweilt man gern einsam auf diesem arktischen Gipfel. Nach einiger Zeit kann ich mich von diese Eindrücken losreißen und trete den langen Rückmarsch an. Zwischen durch gönne ich mir noch auf dem Gipfelplateau ein Nickerchen. Beim Abstieg habe ich schon wieder Gegenverkehr durch einen sehr flotten Frühaufsteher. Ab der Fjellstation Kebnekaise merke ich dann doch die vernichteten Kilometer und es geht nicht mehr ganz so flott zurück nach Nikkaluokta. Die Bootsanlegestelle ignoriere ich, da die Bootsfahrt keinen wirklichen Zeitvorteil bietet. Mit steigenden Tagestemperaturen werden auch wieder die bekannten Insekten sehr aktiv. Kurz vor Nikkaluokta will ich mich noch bei „LapDånalds“ mit einem legendären Renburger belohnen. Leider habe ich keine einzige schwedische Krone dabei, was letztendlich aber kein Problem ist, da Kartenzahlung in Schweden im kleinsten Kiosk noch funktioniert. Nach diesem Imbiss werden die letzten 5 km noch einmal besonders schwer. Letztendlich hab ich es dann doch geschafft und lasse den Tag im Zelt nahe der Nikkaluokta-Turiststation mit trinken, essen, trinken und schlafen ausklingen.
Wer ein Freund von langen Touren ist, dem sei so etwas empfohlen. Die Campingbedingungen sind auf Grund der guten Infrastruktur in Nikkaluokta sehr gut (Sauna, Sanitäranlagen, Lebensmittelverkauf, Parkplatz, Öffis).
Tourengänger:
his

Communities: Europäische Höhepunkte, Skandinavien Forum
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare