Rudoka / Рудока (2.661 m) - Höchster Berg des Kosovo
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Zweimal waren wir in den vergangenen Tagen schon „ziemlich weit oben im Kosovo“ …
Nach unseren Touren auf
Gjeravica und
Peskovi soll sie nun heute ein drittes und letztes Mal überschritten werden:
die „magische 2.650-Meter-Marke“, welche den entsprechenden Gipfeln eine gute Ausgangsposition in der Diskussion um den Landehöhepunkt des Kosovo verschafft ;-).
Es geht auf die Rudoka.
Rudoka, theoretisch …
Das kleine Bergmassiv befindet sich im Šar Planina an der Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo. Die Gipfelkuppen sind nicht sonderlich markant und werden - im Vergleich zu anderen Bergen der Gegend - sicherlich eher selten bestiegen. Der höchste Punkt der Rudoka ist in alten wie neuen Karten mit 2.658 m eingetragen - in der aktuellen Online-Version sogar mit 2.661 m (Stand: 2015). Die 2.658 m gelten dort für den nordwestlichen Vorgipfel, der auf Grund seiner besseren Einsehbarkeit wohl bei früheren Vermessungen vorrangig genutzt wurde. All das bestätigen im Übrigen auch die Messungen mit unserem GPS (siehe auch Foto am Grenzstein mit einer Höhenangabe von 2.662 m).
Im Allgemeinen wird jedoch die Gjeravica im Prokletije trotz einer Höhe von nur 2.656 m als Nummer 1 im Kosovo gehandelt. Das liegt wohl vor allem daran, dass bis dato mögliche höhere Gipfel im Šar Planina häufig vermutlich schlichtweg übersehen werden.
Zwar ist die Beschaffung von topografischen Unterlagen mittlerweile einfacher als früher (Internet, …). Allerdings ist die Grenze in den meisten Karten nicht eingetragen, was eine genaue Zuordnung erschwert. Die nahen, höchsten Berge des Šar Planina (Titov Vrv, Bakardan, Mal Turčin, Bristavec/Borislavec) liegen tatsächlich auch alle vollständig in Mazedonien.
Aber eben nicht die Rudoka. Auf deren Hauptgipfel befindet sich, quasi zum Beweis ;-), auch ein Grenzstein. Und auch wenn dieser noch „relativ“ neu ist (2011 oder älter), erscheint es uns eher unwahrscheinlich, dass sich der Grenzverlauf ausgerechnet im Bereich der Rudoka erst in den letzten Jahren grundlegend verändert haben soll. Schließlich ist Mazedonien seit 1991 unabhängig und besitzt seither eine Staatsgrenze zu Serbien bzw. zum Kosovo.
Zusammengefasst:
Die Gjeravica ist mit 2.656 m sicherlich der höchste, vollständig im Kosovo gelegene Berg.
Der Grenzgipfel Rudoka ist allerdings der Landeshöhepunkt des Kosovo - mit 2.661 m.
Wer Zweifel an der Genauigkeit früherer Höhenmessungen hat - oder eben einfach nur gern in der Region wandert - besteigt am besten beide Gipfel (und den Peskovi gleich noch dazu ;-).
Rudoka, praktisch …
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, haben wir - vor allem im Interesse des allabendlichen Grilltellers ;-) - auf eine Gesamtüberschreitung des Šar Planina verzichtet. Stattdessen gibt es Tagestouren, und heute soll’s auf die Rudoka gehen. Um Altschneefelder so gut wie möglich zu vermeiden, möchten wir von Süden - also von der mazedonischen Seite - aufsteigen. Nach einer weiteren Nacht am Mavrovo-See fahren wir deshalb im Auto erst einmal nach Negotino (zwischen Gostivar und Tetovo). Von hier aus erkennen wir die Rudoka und den benachbarten Bristavec bereits - allerdings noch in weiter Ferne und etwa 2.000 m über uns.
Nördlich von Negotino biegen wir deshalb auf ein schmales Sträßchen ab, das hinauf ins Šar Planina führt. Bald sind wir nur noch auf einer Piste unterwegs. Nach einigen extrem schlechten Stellen erreichen wir auf ca. 1.300 m einen breiten Fahrweg, dem wir noch eine Weile etwa höhehaltend folgen.
Um trotz großer Bodenfreiheit nicht doch noch irgendwo im Schlamm oder einer tiefen Traktorfahrspur stecken zu bleiben, suchen wir langsam einen geeigneten „Parkplatz“. An einem Pistenabzweig, der grob westwärts in Richtung Bristavec führt, beginnt unsere Wanderung auf ca. 1.330 m.
Durch lichten Wald folgen wir der Piste - immer wieder nutzen wir dabei einige Pfade, um weite Serpentinen abzukürzen. Auf ca. 1.600 m liegt der Wald hinter uns und wir erreichen eine kleine Hirtensiedlung. Von nun an laufen wir über ausgedehnte Wiesen.
DJPapa hat sich im Jeep letztes Jahr bis auf knapp 1.700 m fahren lassen, tatsächlich ginge es mit dem entsprechenden Gefährt sogar bis auf gut 2.050 m. Soweit folgen wir zumindest den gut sichtbaren Fahrspuren - zu Fuß.
Auf schmalem Pfad stapfen wir dann etwa höhehaltend durch die Bristavec-Südost- und Süd-Flanke. Bald biegen wir in den tiefen Talkessel zwischen Bristavec und Rudoka ein. Ein Stück oberhalb einer Hirtensiedlung erreichen wir den Talboden. Da uns die herbeigeeilten Herdenschutzhunde freundlicherweise doch nicht verspeisen, steigen wir weiter bergwärts und gelangen zum wunderschönen Crno Ezero (2.180 m).
Den „Schwarzen See“ umgehen wir nördlich. Nun finden wir ab und zu auch mal eine rot-weiße Markierung. In der Nähe eines Baches geht’s weiter hinauf. Dabei schwenken wir immer mehr nach Süden und erreichen einen Schmelzwassersee, direkt unter der steilen Nord-Flanke der Rudoka.
Nun stapfen wir noch eine Weile über große Schneefelder. Dann folgt der Schlussaufstieg über den westlichen Hang. Mittlerweile sind wir tatsächlich auch ein kurzes Stück auf dem Staatsgebiet des Kosovo unterwegs. Nachdem die nordwestlich gelegene Nebenkuppe überschritten ist, stehen wir - etwa 5 Stunden nach Tourstart - auf dem Grenzgipfel Rudoka.
Während auf der mazedonischen Seite das Wetter perfekt scheint, türmen sich vom Kosovo her hohe Wolken. Trotz „Weltuntergangsstimmung“ rasten wir lange - schließlich ist kein Gewitter vorhergesagt !-). Tatsächlich löst sich die partielle Finsternis nach einer Stunde auch wieder halbwegs auf, und wir können auch den Abstieg bei gutem Wetter angehen.
Grundsätzlich folgen wir dem Hinweg. Lediglich im Gipfelbereich der Rudoka schwenken wir diesmal weiter südwestlich und weniger steil durch das Gelände. Und in der Süd-/Südostflanke des Bristavec queren wir „eine Etage tiefer“ durch den Hang.
An der Hirtensiedlung unweit des Crno Ezero treffen wir zwischendurch noch einen kleinen Jungen, der uns schon im Aufstieg aus der Ferne zugerufen hat. Von ihm kaufen wir noch „ein bisschen“ Käse. Tatsächlich bekommen wir ein riesiges Paket, und plötzlich ist der Rucksack viel schwerer als im Aufstieg …
Nach vielen Fotostopps und einigen längeren Pausen erreichen wir nach gut neun Stunden wieder unseren Ausgangspunkt auf 1.330 m, von dem aus wir wieder per Auto ins Tal hoppeln.
Hinter uns liegt eine abwechslungsreiche Tour auf den höchsten Berg des Kosovo. Mit einem schönen See, vielen Bergen, noch mehr Schafen. Und: Käse!!!
Rudoka, zum Namen …
In den wenigen Artikeln zur Rudoka sind hin und wieder Bezeichnungen wie „Velika Rudoka“ oder auch „Rudoka e Madhe“ zu lesen. Wir haben ähnliche Attribute allerdings auf keiner Karte gefunden, und eigentlich bedeutet das alles nur „Große Rudoka“.
Nicht ganz schlüssig ist uns außerdem, warum bei so viel Erfindergeist nicht noch „Golema Rudoka“ im Umlauf ist, schließlich liegt der Berg ja auch in Mazedonien, nah an der Golema Vraca und in Sichtweite des Golem Korab ;-).
Nebenbei ist dann noch vom „Maja e Njeri(u)t“ zu lesen - mal mit, mal ohne „u“.
MAJA E NJERIT ist übrigens auch am Gipfel angeschrieben - „zufälligerweise“ von HIKINGNJERI - eine ausführliche Fotoseite aus 2011 ist hier zu sehen …
Wir persönlich halten „Rudoka“ (kyrillisch: „Рудока“) für die beste Bezeichnung. Schließlich steht dieser Name in den Karten und ist offenbar in allen drei Haupt-Sprachen der Region - Albanisch, Serbisch und Mazedonisch - gebräuchlich.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Nach unseren Touren auf


die „magische 2.650-Meter-Marke“, welche den entsprechenden Gipfeln eine gute Ausgangsposition in der Diskussion um den Landehöhepunkt des Kosovo verschafft ;-).
Es geht auf die Rudoka.
Rudoka, theoretisch …
Das kleine Bergmassiv befindet sich im Šar Planina an der Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo. Die Gipfelkuppen sind nicht sonderlich markant und werden - im Vergleich zu anderen Bergen der Gegend - sicherlich eher selten bestiegen. Der höchste Punkt der Rudoka ist in alten wie neuen Karten mit 2.658 m eingetragen - in der aktuellen Online-Version sogar mit 2.661 m (Stand: 2015). Die 2.658 m gelten dort für den nordwestlichen Vorgipfel, der auf Grund seiner besseren Einsehbarkeit wohl bei früheren Vermessungen vorrangig genutzt wurde. All das bestätigen im Übrigen auch die Messungen mit unserem GPS (siehe auch Foto am Grenzstein mit einer Höhenangabe von 2.662 m).
Im Allgemeinen wird jedoch die Gjeravica im Prokletije trotz einer Höhe von nur 2.656 m als Nummer 1 im Kosovo gehandelt. Das liegt wohl vor allem daran, dass bis dato mögliche höhere Gipfel im Šar Planina häufig vermutlich schlichtweg übersehen werden.
Zwar ist die Beschaffung von topografischen Unterlagen mittlerweile einfacher als früher (Internet, …). Allerdings ist die Grenze in den meisten Karten nicht eingetragen, was eine genaue Zuordnung erschwert. Die nahen, höchsten Berge des Šar Planina (Titov Vrv, Bakardan, Mal Turčin, Bristavec/Borislavec) liegen tatsächlich auch alle vollständig in Mazedonien.
Aber eben nicht die Rudoka. Auf deren Hauptgipfel befindet sich, quasi zum Beweis ;-), auch ein Grenzstein. Und auch wenn dieser noch „relativ“ neu ist (2011 oder älter), erscheint es uns eher unwahrscheinlich, dass sich der Grenzverlauf ausgerechnet im Bereich der Rudoka erst in den letzten Jahren grundlegend verändert haben soll. Schließlich ist Mazedonien seit 1991 unabhängig und besitzt seither eine Staatsgrenze zu Serbien bzw. zum Kosovo.
Zusammengefasst:
Die Gjeravica ist mit 2.656 m sicherlich der höchste, vollständig im Kosovo gelegene Berg.
Der Grenzgipfel Rudoka ist allerdings der Landeshöhepunkt des Kosovo - mit 2.661 m.
Wer Zweifel an der Genauigkeit früherer Höhenmessungen hat - oder eben einfach nur gern in der Region wandert - besteigt am besten beide Gipfel (und den Peskovi gleich noch dazu ;-).
Rudoka, praktisch …
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, haben wir - vor allem im Interesse des allabendlichen Grilltellers ;-) - auf eine Gesamtüberschreitung des Šar Planina verzichtet. Stattdessen gibt es Tagestouren, und heute soll’s auf die Rudoka gehen. Um Altschneefelder so gut wie möglich zu vermeiden, möchten wir von Süden - also von der mazedonischen Seite - aufsteigen. Nach einer weiteren Nacht am Mavrovo-See fahren wir deshalb im Auto erst einmal nach Negotino (zwischen Gostivar und Tetovo). Von hier aus erkennen wir die Rudoka und den benachbarten Bristavec bereits - allerdings noch in weiter Ferne und etwa 2.000 m über uns.
Nördlich von Negotino biegen wir deshalb auf ein schmales Sträßchen ab, das hinauf ins Šar Planina führt. Bald sind wir nur noch auf einer Piste unterwegs. Nach einigen extrem schlechten Stellen erreichen wir auf ca. 1.300 m einen breiten Fahrweg, dem wir noch eine Weile etwa höhehaltend folgen.
Um trotz großer Bodenfreiheit nicht doch noch irgendwo im Schlamm oder einer tiefen Traktorfahrspur stecken zu bleiben, suchen wir langsam einen geeigneten „Parkplatz“. An einem Pistenabzweig, der grob westwärts in Richtung Bristavec führt, beginnt unsere Wanderung auf ca. 1.330 m.
Durch lichten Wald folgen wir der Piste - immer wieder nutzen wir dabei einige Pfade, um weite Serpentinen abzukürzen. Auf ca. 1.600 m liegt der Wald hinter uns und wir erreichen eine kleine Hirtensiedlung. Von nun an laufen wir über ausgedehnte Wiesen.

Auf schmalem Pfad stapfen wir dann etwa höhehaltend durch die Bristavec-Südost- und Süd-Flanke. Bald biegen wir in den tiefen Talkessel zwischen Bristavec und Rudoka ein. Ein Stück oberhalb einer Hirtensiedlung erreichen wir den Talboden. Da uns die herbeigeeilten Herdenschutzhunde freundlicherweise doch nicht verspeisen, steigen wir weiter bergwärts und gelangen zum wunderschönen Crno Ezero (2.180 m).
Den „Schwarzen See“ umgehen wir nördlich. Nun finden wir ab und zu auch mal eine rot-weiße Markierung. In der Nähe eines Baches geht’s weiter hinauf. Dabei schwenken wir immer mehr nach Süden und erreichen einen Schmelzwassersee, direkt unter der steilen Nord-Flanke der Rudoka.
Nun stapfen wir noch eine Weile über große Schneefelder. Dann folgt der Schlussaufstieg über den westlichen Hang. Mittlerweile sind wir tatsächlich auch ein kurzes Stück auf dem Staatsgebiet des Kosovo unterwegs. Nachdem die nordwestlich gelegene Nebenkuppe überschritten ist, stehen wir - etwa 5 Stunden nach Tourstart - auf dem Grenzgipfel Rudoka.
Während auf der mazedonischen Seite das Wetter perfekt scheint, türmen sich vom Kosovo her hohe Wolken. Trotz „Weltuntergangsstimmung“ rasten wir lange - schließlich ist kein Gewitter vorhergesagt !-). Tatsächlich löst sich die partielle Finsternis nach einer Stunde auch wieder halbwegs auf, und wir können auch den Abstieg bei gutem Wetter angehen.
Grundsätzlich folgen wir dem Hinweg. Lediglich im Gipfelbereich der Rudoka schwenken wir diesmal weiter südwestlich und weniger steil durch das Gelände. Und in der Süd-/Südostflanke des Bristavec queren wir „eine Etage tiefer“ durch den Hang.
An der Hirtensiedlung unweit des Crno Ezero treffen wir zwischendurch noch einen kleinen Jungen, der uns schon im Aufstieg aus der Ferne zugerufen hat. Von ihm kaufen wir noch „ein bisschen“ Käse. Tatsächlich bekommen wir ein riesiges Paket, und plötzlich ist der Rucksack viel schwerer als im Aufstieg …
Nach vielen Fotostopps und einigen längeren Pausen erreichen wir nach gut neun Stunden wieder unseren Ausgangspunkt auf 1.330 m, von dem aus wir wieder per Auto ins Tal hoppeln.
Hinter uns liegt eine abwechslungsreiche Tour auf den höchsten Berg des Kosovo. Mit einem schönen See, vielen Bergen, noch mehr Schafen. Und: Käse!!!
Rudoka, zum Namen …
In den wenigen Artikeln zur Rudoka sind hin und wieder Bezeichnungen wie „Velika Rudoka“ oder auch „Rudoka e Madhe“ zu lesen. Wir haben ähnliche Attribute allerdings auf keiner Karte gefunden, und eigentlich bedeutet das alles nur „Große Rudoka“.
Nicht ganz schlüssig ist uns außerdem, warum bei so viel Erfindergeist nicht noch „Golema Rudoka“ im Umlauf ist, schließlich liegt der Berg ja auch in Mazedonien, nah an der Golema Vraca und in Sichtweite des Golem Korab ;-).
Nebenbei ist dann noch vom „Maja e Njeri(u)t“ zu lesen - mal mit, mal ohne „u“.
MAJA E NJERIT ist übrigens auch am Gipfel angeschrieben - „zufälligerweise“ von HIKINGNJERI - eine ausführliche Fotoseite aus 2011 ist hier zu sehen …
Wir persönlich halten „Rudoka“ (kyrillisch: „Рудока“) für die beste Bezeichnung. Schließlich steht dieser Name in den Karten und ist offenbar in allen drei Haupt-Sprachen der Region - Albanisch, Serbisch und Mazedonisch - gebräuchlich.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Tourengänger:
pika8x14

Communities: Europäische Höhepunkte
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