Zinalrothorn, 4221 m
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Das Zinalrothorn gehört zu den eindrücklichsten Viertausender rund um das Bergsteigerzentrum und Touristenmekka Zermatt und Viertausender gibt es hier zahlreiche. Zwischen dem Obergabelhorn und dem mächtigen Weisshorn gelegen, steht es inmitten hoher Gipfel. Die Normalroute von der Rothornhütte ist kein langweiliges Schneestapfen, sondern eine anspruchsvolle und spannende Kletterei mit Stellen im III. Schwierigkeitsgrad. Die anderen Touren an diesem Berg sind alle noch anspruchsvoller und länger. Eine schöne und anspruchsvolle Kletterei (IV) muss laut Führer der Südwest- oder Rothorngrat sein. Wir haben den Südostgrat gewählt, der am häufigsten begangen wird. Er gilt als einer der schönsten Normalwege auf einen Viertausender und ist sehr abwechslungsreich.

Die Normalroute aufs Zinalrothorn von der Rothornhütte beginnt mit dem Anstieg zum Gletscher zu einem ersten Couloir. Über Schneefelder und Geröll erreicht man den Schneegrat auf knapp 3800 m. Auf diesem gelangt man zum Einstieg in ein steiles und steinschlägriges Couloir, dass zur Gabel führt. Bis zum Gipfel erwartet den Bergsteiger dann noch schöne Kletterei bis zum III. Schwierigkeitsgrad auf dem teils sehr ausgesetzten Grat.
Nach dem langen Hüttenaufstieg konnten wir uns den ganzen Tag ausruhen. Das Abendessen war super, Gratulation an das Hüttenteam, dass ein solches Menu hingezaubert hat. Die Hütte war bis auf den letzten Platz gefüllt, doch ich konnte ziemlich gut schlafen. Vor dem Sonnenaufgang war dann schon Aufstehen angesagt. Schnell frühstücken, Gstältli anziehen und loslaufen...
Bei der schön gelegenen Rothornhütte SAC (3198 m) startet die Tour aufs Zinalrothorn. Im Licht der Stirnlampen stolpert man über das Geröllweglein den Steinmännern nach zum Rothorngletscher. In Richtung Nordosten steigt man hinauf, immer etwa parallel zur Felswand. Es ist still, nur das Geklimper von Karabinern ist zu hören. Manchmal hört man auch das Pfeifen des Windes. Ein einmaliges Ambiente. Irgendwann erkennt man links in der Felswand einen markanten kaminartigen Einschnitt. Die schwarze Kluft zwischen Schnee und Fels lässt sich gut überwinden. Der etwa zwanzig Meter lange Kamin wird leicht erklettert. Diese Stelle wird "Wasserloch" genannt, da gegen Nachmittag, wenn die Sonne die darüber- liegenden Schneefelder erwärmt, Schmelzwasser hier hinunterfliessen wird. Über einige Blöcke und Geröll gelangt man zu einem weiteren Schneefeld, dass man nach links zu den Felsen zwischen P. 3551 und P. 3786 quert. Von dort steigt man zuerst über Geröll und zum Schluss über Schnee zum flachen Schneegrat auf, der von P. 3786 über P. 3912 zum Anfang der Felsen führt.
Es ist schon ziemlich hell. Erstmals wird das Zinalrothorn sichtbar. Steil und scheinbar unnahbar bäumt es sich am Ende des Firngrats auf. Rechts vom Zinalrothorn sieht man das pyramidenförmige Weisshorn, dessen Schneeflecken in den ersten Sonnenstrahlen rötlich glitzern. Der Schneegrat verschmälert sich an einer etwa 50 m langen Stelle, vor dem Felsteil gibt es dann aber nochmals eine breite Schneekuppe, als P. 3912 kotiert, auf der man gut kurz etwas trinken kann. Danach sind es nur noch wenige Meter zum Felsteil.
Hier leiten wenig ausgeprägte Pfadspuren hinüber zu einem steinschlägrigen, steilen und ein bisschen heiklen Couloir. Auf den Bändern kann man recht gut mit Zacken absichern, gut so, denn man befindet sich doch mehr als hundert Meter über dem Triftgletscher. Ist es wie heute aper, steigt man auf den linken Begrenzungsfelsen des Couloirs mit Stellen im II. und unteren III. Grad hinauf zur Gabel, Griffe und Tritte sollten geprüft werden. Grosse Platten sind teilweise lose und warten nur darauf, in die Tiefe gestossen zu werden. Auch liegt überall feiner Rollschutt auf den Felsen. Heikel wird es, wenn einige Seilschaften über einem klettern. Teilweise hat es geschlagene Haken und Schlingen. Man kann oft auch um Felszacken sichern.
In der Lücke bei der Gabel oben am Couloir ziehen wir die Steigeisen für die letzte Kletterei aus. Als ich in die Lücke trat, traf uns unerwartet der starke Wind. Es wurde augenblicklich merklich kälter, der Wind blies jede Körperwärme weg. Über erste Felsen klettert man auf dem obersten Südwestgrat. Schnell kommt man zur Binerplatte, eine der Schlüsselstellen, die zwei glänzende freundliche Bohrhaken hat. Oben an der Platte geht es über einen kurzen steilen Schneeteil wieder zu plattigen Felsen, in denen ein Eisenstift steckt. Nachher kommt nochmals ein kurzer waagrechter Schneegrat, bei dem man dem Wind voll ausgesetzt ist. Der Gipfel ist schon sichtbar. Ein letzter Gratturm, die Kanzel, wird extrem (wenigstens für meine Verhältnisse) ausgesetzt über ein knapp schuhbreites Band umgangen. Die Wand bricht zuerst leicht überhängend darunter ab und erst etwa 700 Meter weiter unten ist der Gletscher. Der Turm kann auch überklettert werden, was aber schwieriger ist. Über einen letzten Block gelangt man zum imposanten, auf der einen Seite leicht überhängenden, Gipfelfelsen. Wir hielten uns nur wenige Sekunden auf dem Gipfel des Zinalrothorns (4221 m) auf, wir wollten einfach möglichst schnell aus dem Bereich dieses kalten und starken Windes entfliehen. Gipfelkreuz berühren und schon geht es wieder hinunter.
Viele nachfolgende Seilschaften haben schon einen Stau verursacht, auf dem schmalen Grat nicht gerade sicherheitsfördernd. Manche Seilschaften überholen waghalsig. Da wundert man sich, dass nicht mehr Unfälle geschehen. Wir brauchen einige Zeit, bis wir wieder in der Lücke zurück sind.
Für den Abstieg im Couloir brauchen wir die Handschuhe nicht mehr, hier ist man vor dem eisigen Wind, der die Nordflanke des Berges hinaufweht, sicher. Dafür ist man hier wieder dem Steinschlag ausgesetzt. Wir seilen zweimal ab, um möglichst schnell und sicher hinunterzukommen. Einige Male poltern Steine von anderen Seilschaften ausgelöst an uns vorbei.
Über Wegspuren und einige leicht ausgesetzte Bänder, auf denen man das Seil zur Sicherung immer wieder um Zacken legen kann, gelangt man zurück zum Schneegrat bei P. 3912. Das Gröbste ist geschafft.
Für die schmalen Stelle auf dem Schneegrat muss ich mich nochmals voll konzentrieren, ich bin schon ziemlich müde. Doch auch diese Stelle überwinden wir. Bei der Rothornhütte (3198 m) machen wir eine Pause, bevor wir noch die knapp 1600 Abstiegsmeter bis Zermatt (1616 m) in Angriff nehmen.

Die Rothornhütte, Ausgangspunkt für den SE-Grat des Zinalrothorns.
Bei den Schlüsselstellen stimme ich mit
Sputnik und
Ironknee überein:
Rückblick: Es war mein erster Viertausender und meine erste Hochtour (abgesehen von L-Gletscherwandern)
Es hat mir super gefallen. Danke! Ich freue mich schon auf die nächsten Hochtouren.
Der Anstieg zur Rothornhütte habe ich hier schon beschrieben.
Mehr Bilder und weitere Informationen gibt es auch hier im Tourenbericht von
Ironknee, der den Gipfel zwei Tage später bestiegen hat.

Die Normalroute aufs Zinalrothorn von der Rothornhütte beginnt mit dem Anstieg zum Gletscher zu einem ersten Couloir. Über Schneefelder und Geröll erreicht man den Schneegrat auf knapp 3800 m. Auf diesem gelangt man zum Einstieg in ein steiles und steinschlägriges Couloir, dass zur Gabel führt. Bis zum Gipfel erwartet den Bergsteiger dann noch schöne Kletterei bis zum III. Schwierigkeitsgrad auf dem teils sehr ausgesetzten Grat.
Nach dem langen Hüttenaufstieg konnten wir uns den ganzen Tag ausruhen. Das Abendessen war super, Gratulation an das Hüttenteam, dass ein solches Menu hingezaubert hat. Die Hütte war bis auf den letzten Platz gefüllt, doch ich konnte ziemlich gut schlafen. Vor dem Sonnenaufgang war dann schon Aufstehen angesagt. Schnell frühstücken, Gstältli anziehen und loslaufen...
Bei der schön gelegenen Rothornhütte SAC (3198 m) startet die Tour aufs Zinalrothorn. Im Licht der Stirnlampen stolpert man über das Geröllweglein den Steinmännern nach zum Rothorngletscher. In Richtung Nordosten steigt man hinauf, immer etwa parallel zur Felswand. Es ist still, nur das Geklimper von Karabinern ist zu hören. Manchmal hört man auch das Pfeifen des Windes. Ein einmaliges Ambiente. Irgendwann erkennt man links in der Felswand einen markanten kaminartigen Einschnitt. Die schwarze Kluft zwischen Schnee und Fels lässt sich gut überwinden. Der etwa zwanzig Meter lange Kamin wird leicht erklettert. Diese Stelle wird "Wasserloch" genannt, da gegen Nachmittag, wenn die Sonne die darüber- liegenden Schneefelder erwärmt, Schmelzwasser hier hinunterfliessen wird. Über einige Blöcke und Geröll gelangt man zu einem weiteren Schneefeld, dass man nach links zu den Felsen zwischen P. 3551 und P. 3786 quert. Von dort steigt man zuerst über Geröll und zum Schluss über Schnee zum flachen Schneegrat auf, der von P. 3786 über P. 3912 zum Anfang der Felsen führt.
Es ist schon ziemlich hell. Erstmals wird das Zinalrothorn sichtbar. Steil und scheinbar unnahbar bäumt es sich am Ende des Firngrats auf. Rechts vom Zinalrothorn sieht man das pyramidenförmige Weisshorn, dessen Schneeflecken in den ersten Sonnenstrahlen rötlich glitzern. Der Schneegrat verschmälert sich an einer etwa 50 m langen Stelle, vor dem Felsteil gibt es dann aber nochmals eine breite Schneekuppe, als P. 3912 kotiert, auf der man gut kurz etwas trinken kann. Danach sind es nur noch wenige Meter zum Felsteil.
Hier leiten wenig ausgeprägte Pfadspuren hinüber zu einem steinschlägrigen, steilen und ein bisschen heiklen Couloir. Auf den Bändern kann man recht gut mit Zacken absichern, gut so, denn man befindet sich doch mehr als hundert Meter über dem Triftgletscher. Ist es wie heute aper, steigt man auf den linken Begrenzungsfelsen des Couloirs mit Stellen im II. und unteren III. Grad hinauf zur Gabel, Griffe und Tritte sollten geprüft werden. Grosse Platten sind teilweise lose und warten nur darauf, in die Tiefe gestossen zu werden. Auch liegt überall feiner Rollschutt auf den Felsen. Heikel wird es, wenn einige Seilschaften über einem klettern. Teilweise hat es geschlagene Haken und Schlingen. Man kann oft auch um Felszacken sichern.
In der Lücke bei der Gabel oben am Couloir ziehen wir die Steigeisen für die letzte Kletterei aus. Als ich in die Lücke trat, traf uns unerwartet der starke Wind. Es wurde augenblicklich merklich kälter, der Wind blies jede Körperwärme weg. Über erste Felsen klettert man auf dem obersten Südwestgrat. Schnell kommt man zur Binerplatte, eine der Schlüsselstellen, die zwei glänzende freundliche Bohrhaken hat. Oben an der Platte geht es über einen kurzen steilen Schneeteil wieder zu plattigen Felsen, in denen ein Eisenstift steckt. Nachher kommt nochmals ein kurzer waagrechter Schneegrat, bei dem man dem Wind voll ausgesetzt ist. Der Gipfel ist schon sichtbar. Ein letzter Gratturm, die Kanzel, wird extrem (wenigstens für meine Verhältnisse) ausgesetzt über ein knapp schuhbreites Band umgangen. Die Wand bricht zuerst leicht überhängend darunter ab und erst etwa 700 Meter weiter unten ist der Gletscher. Der Turm kann auch überklettert werden, was aber schwieriger ist. Über einen letzten Block gelangt man zum imposanten, auf der einen Seite leicht überhängenden, Gipfelfelsen. Wir hielten uns nur wenige Sekunden auf dem Gipfel des Zinalrothorns (4221 m) auf, wir wollten einfach möglichst schnell aus dem Bereich dieses kalten und starken Windes entfliehen. Gipfelkreuz berühren und schon geht es wieder hinunter.
Viele nachfolgende Seilschaften haben schon einen Stau verursacht, auf dem schmalen Grat nicht gerade sicherheitsfördernd. Manche Seilschaften überholen waghalsig. Da wundert man sich, dass nicht mehr Unfälle geschehen. Wir brauchen einige Zeit, bis wir wieder in der Lücke zurück sind.
Für den Abstieg im Couloir brauchen wir die Handschuhe nicht mehr, hier ist man vor dem eisigen Wind, der die Nordflanke des Berges hinaufweht, sicher. Dafür ist man hier wieder dem Steinschlag ausgesetzt. Wir seilen zweimal ab, um möglichst schnell und sicher hinunterzukommen. Einige Male poltern Steine von anderen Seilschaften ausgelöst an uns vorbei.
Über Wegspuren und einige leicht ausgesetzte Bänder, auf denen man das Seil zur Sicherung immer wieder um Zacken legen kann, gelangt man zurück zum Schneegrat bei P. 3912. Das Gröbste ist geschafft.
Für die schmalen Stelle auf dem Schneegrat muss ich mich nochmals voll konzentrieren, ich bin schon ziemlich müde. Doch auch diese Stelle überwinden wir. Bei der Rothornhütte (3198 m) machen wir eine Pause, bevor wir noch die knapp 1600 Abstiegsmeter bis Zermatt (1616 m) in Angriff nehmen.

Die Rothornhütte, Ausgangspunkt für den SE-Grat des Zinalrothorns.
Bei den Schlüsselstellen stimme ich mit


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Rückblick: Es war mein erster Viertausender und meine erste Hochtour (abgesehen von L-Gletscherwandern)
Es hat mir super gefallen. Danke! Ich freue mich schon auf die nächsten Hochtouren.
Der Anstieg zur Rothornhütte habe ich hier schon beschrieben.
Mehr Bilder und weitere Informationen gibt es auch hier im Tourenbericht von

Tourengänger:
HBT

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