Teufelsmauer und Märzenbecher


Publiziert von Curi , 7. März 2014 um 16:19.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum: 4 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:20,5 km

Auf diese Unternehmung bin ich durchs Studium von hikr.org gekommen - wenn auch sehr indirekt. Als weitgehender Botanik-Banause habe ich beim Betrachten dieses Bildes von Max lediglich gemutmaßt, ob es sich hier wohl um Märzenbecher handeln könnte. Wikipedia bestätigte meinen Verdacht und ergänzte den Hinweis, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gebe es einen ganzen Märzenbecherwald. Den habe ich mir auf bayernatlas.de gesucht und in der nämlichen Gegend auch noch Reste des Limes, eine Burgruine und eine "Steinerne Rinne" verzeichnet gefunden. (Unter letzterer konnte ich mir zunächst nichts Rechtes vorstellen, habe inzwischen aber festgestellt dass wiederum Max auch eine solche *hier schon beschrieben hat. Da seine sogar die gleiche Höhenangabe hat wie meine, habe ich mir erlaubt, die Ortsbezeichnung zu ergänzen.) Da galt es also nur noch, einen gangbaren Rundweg zu basteln. Als die Wettervorhersage dann auch noch umso besser aussah, je weiter man sich von den Alpen entfernte, war der Faschingsdienstagsausflug nach Mittelfranken beschlossene Sache.

 

Meine Tour beginnt am etwas außerhalb des Ortes mit dem seltsamen Namen Fiegenstall gelegenen Sportplatz und folgt im ersten Abschnitt in südöstlicher Richtung ungefähr dem Verlauf des Limes, den man allerdings nur noch erahnen kann und ohne Hinweis auf der Landkarte einfach für eine natürliche kleine Böschung halten würde. Der Volksmund hat längst eine "Teufelsmauer" daraus gemacht. In der Nähe des Dorfes Rohrbach erreiche ich den Rand der ca. 150 Meter höher gelegenen Albfläche, und genau dort hat die Natur mit Hilfe von Kalkstein und Wasser das Wunderwerk Steinerne Rinne erschaffen, das man von einem etwas über dem Waldboden erhöhten hölzernen Steg aus bestaunen kann. Anfassen sollte man besser bleiben lassen (und würde es angesichts der filigranen Wirkung dieser Konstruktion auch kaum wagen).
 

Weiter geht's durch Laubwald aufwärts und dann an oder knapp unterhalb der Kante der Hochfläche entlang, die Ortschaften Kaltenbuch und Geyern werden passiert. Hinter Geyern noch ein kurzer Abstecher zum Zeiselweiher, aus dem das Flüsschen Anlauter seinen Ursprung nimmt und nach Südosten Richtung Altmühl und Donau läuft. Die Europäische Hauptwasserscheide ist auch so ein Phänomen, das mich immer wieder fasziniert. Während das Wasser, das zufällig hier oben herabregnet, seinen Weg ins Schwarze Meer nimmt, fließt es nur ein paar Meter weiter den Hang hinunter, wird von der Rezat aufgesammelt und gelangt über Main und Rhein zur Nordsee.


Nächste Station und gewissermaßen Wendepunkt der Wanderung ist die Ruine Neuhaus (eigentlich nur noch ein "Burgstall"). Ein Stück weglos durch den Wald und über Wiesen, schließlich auf befestigtem Flurbereinigungsweg erreiche ich kurz vor Ettenstatt eine Straße und biege bei nächster Gelegenheit links ab. Jetzt kommt endlich der Märzenbecherwald, der eigentliche Anlass dieser Wanderung. Und er lohnt um diese Jahreszeit die lange Anfahrt. An gewissen Stellen findet das Auge tatsächlich kein Stück Waldboden mehr, das nicht von den Blumen mit den weißen Blütenglocken bedeckt ist - ein prächtiger Anblick!


Mit allmählich doch ziemlich müden Beinen lege ich dann die letzten Kilometer zurück über Hundsdorf, an der Wolfsmühle vorbei, im Zickzack zwischen den Äckern durch wieder zum Ausgangspunkt.


Tourengänger: Curi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»