Westl. Salzachgeier (2469 m)- Weglos-Tour- zur schönen Schwebenlacke


Publiziert von windi , 18. Juli 2008 um 10:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:23 Juli 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnabfahrt Wörgl, Hopfgarten, Kelchsau, Mautstraße in den Langen Grund (4 Euro). Parken an der Einmündung des Frommgrundes, kurz vor der Erlauer-Hütte, 1210
Kartennummer:Alpenvereinskarte Kitzbüheler Alpen-Westl. Blatt, 1:50000

In den Frommgrund führt ein breiter beschilderter Weg, der vor der Frommalm sogar straßenähnlich wird. Direkt an der schönen, ursprünglichen Frommalm steigt man nach links in die steilen W-NW-Hänge des Salzachgeiers ein, wobei man auf jeden Fall rechts einer markanten Felsrippe bleiben muß und die dezenten Spuren eines ehemaligen Pfads etwas südlich der Frommalm nutzen kann. Nach den ersten steileren 150 HM wird es angenehm. Im Wiesengelände gewinnt man schnell Höhe. Weiter oben wird es wieder steiler. Den besten Weg nach Südost auf den Salzachgeier-Südwestgrat muß sich jeder selbst suchen. Wenn man umsichtig geht, besteht keine Gefahr. Der Grat ist interessant und blickreich.

Auch der Gipfel ist wegen seiner Geologie (große zerrissene Granitplatten) etwas besonderes. Nach NO blickt man auf das herrliche, seenreiche Wiesen- und Felsblock-Gelände, in dem hinten die einsame Schwebenlacke das eigentliche Hauptziel der Tour ist. Man kann den Weiterweg von hier aus planen. Zunächst muß man zu dem ersten blauen Seelein direkt unterhalb des Gipfels absteigen. Danach kann man die Höhe weitgehend halten, auf keinen Fall sollte man zu tief absteigen. SW der Schwebenlacke sind deutliche Pfadspuren in steilerem Gelände erkennbar; diese sollte man auf jeden Fall nutzen.

Der große Sprungstein in der Schwebenlacke könnte eine Riesengaudi für Kinder sein. Ich habe es allerdings nie geschafft, meine Kinder bis dahin zu lotsen (mittlerweile sind sie aus dem Alter heraus) und an diesem wunderbaren See eigentlich überhaupt noch nie einen Menschen gesehen.

100 HM nach Westen aufgestiegen, gelangt man an einen mit Felsblöcken übersäten Paß, von dem man direkt, 250 HM ziemlich steil, dann flacher nach NW in Richtung Hochfeldenalm absteigt.

Ein kleines Stück südlich dieser Alm überquert man andächtig eines jener neuen Almstraßen-Monster, die uns ein Hochlied auf die Großzügigkeit der EU singen lassen, die den Almbauern solchen Luxus erlaubt.

Der weitere Abstieg erfolgt direkt nach NW, später W in einfachem Wiesengelände bis zum Weg im Frommgrund.

Hinweise: Tour meist völlig weglos. Nebellose Wetterlage erforderlich. Am schönsten an klaren Juli- und Augusttagen, wenn man in der relativ warmen Schwebenlacke schwimmen kann.


Tourengänger: windi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 12. Juni 2017 um 16:57
Hallo windi,

Ein toller Berg! In der Bewertung muss ich Dir aber widersprechen. Ich würde den SW-Grat schon als T4er einstufen, dabei auch immer wieder kurze "Einser"-Blockstufen. Im unteren Teil musste ich auch die Blockmulde recht hakelig umgehen, weil ich dort angesichts mannshoher, abgeschrägter Blöcke keinen leichten Durchstieg fand (eventl. aber übersehen habe). Wenn man, so wie ich, aus Osten zusteigt ist es insofern eh besser, über den Karsee das kleine Grasplateau, also den oberen Teil des Grates, anzusteuern.

Zum Vergleich fand ich ähnliche weglose hohe Kitzbüheler leichter; wie etwa den Übergang Schafsiedel-Aleitenspitze und auch Großteile der weiteren Überschreitung zum Molterfeldgeier; oder auch Schafkopf und Hüttenkopf. Diese Touren hatte ich mit T3(+) bewertet, da dort alle schwierigeren Stellen auf offensichtlichen Schaftritten umgangen werden können. Das ist hier am SW-Grat anders.

Der direkte Abstieg vom Gipfel nach Norden dürfte dann auch nicht so ganz trivial sein, das Gelände schaut schon ziemlich steil und wild aus...

Viele Grüße, Sven


Kommentar hinzufügen»