Teufelskanzel (799 m), Schanzenkamm (1200 m). Weglos-Tour mit kleinen Kletterstellen


Publiziert von windi , 14. Juli 2008 um 10:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:19 Mai 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnabfahrt Kufstein-Nord. Durch Kufstein zum Parkplatz "Kaiseraufstieg"/Kufstein-Sparchen
Kartennummer:Alpenvereinskarte Kaisergebirge 1:25000

Die Tour beginnt mit den Treppen des "Kaiseraufstiegs". Kurz nach der letzten Treppenstufe steigt man nach links durch lichten Wald und (im Sommer und Herbst) hohes Gras zum Grat hinauf. Der Grat bietet abwechselnd kleine Felsstufen und Plateaus mit schönen Ausblicken. Er ist aber nicht schmal und gefährlich, so dass man die Wegfindung der Intuition überlassen kann. Oft sind Pfadspuren und Steinmänner zu finden, zweimal auch die gemauerten Reste eines alten Karrenwegs. Je höher man kommt, um so waldiger wird das Gelände. Bei HM 800 quert ein mit Steinmännern und kleinen roten Punkten markierter Pfad. Er kommt von rechts vom Veitenhof und führt nach links hinab zur Teufelskanzel, einer im NW dem Kamm vorgelagerten Felsnadel, deren Fuß im Wald steht. Dementsprechend feucht und rutschig ist es meistens in den Felsen, aber auch ohne das zuletzt immer vorhandene Seil ist die kurze Kletterei nicht schwieriger als II. Grad. Das Gipfelchen ist exklusiv. Es ist sehr einsam, sehr laut, vier Quadratmeter groß und hat ein Gipfelbuch. Früher gab es hier eine hölzerne Steiganlage, die vom Veitenhof aus gut besucht war.
Der Grat des Schanzenkamms wird nach Osten zunehmend breiter und die Auswahl der Route trotz gelegentlicher Pfadspuren wegen der Bewaldung schwerer. Die erste Steilstufe 15 min. oberhalb der Teufelskanzel läßt sich am leichtesten ganz am südlichen Rand (Steinmänner) überwinden, die zweite bei HM 1000, indem man von rechts unten nach links oben hinüberquert. Bei HM 1050 kommt man in freies Gelände mit ganz leichter Kletterei und schönem Ausblick aufs Inntal. Wer danach eher am südlichen Rand des buckligen Kamms bleibt, findet bald die wunderschöne, einsame Roger-Alm, die ein Natur- und Vogelfreund bewirtschaftet. Oberhalb der Alm ist an der Felskante ein wunderbarer Aussichtspunkt.
Für den Fall, dass man bei Regen abkürzen möchte: Von der Roger-Alm zieht ein gut sichtbarer Pfad am Hang entlang nach O zum Rietzalm-Wanderweg.
Der Schanzenkamm bleibt bucklig und bewaldet. Im Zweifelsfall sollte man auf der Nordseite bleiben. Jungwald wird teilweise dicht, aber das Durchkommen ist nie in Gefahr. Bei Nebel kann die Orientierung Probleme machen. Bei einer meiner ersten Schanzenkamm-Begehungen bei Nebel und Schnee bin ich nach der Roger-Alm eine halbe Stunde über schönes buckeliges Kammgelände weitergestiegen und habe mich über mein rasches Fortkommen und eine plötzlich vor mir liegende hübsche kleine Alm (,deren Existenz mir bis dahin gar nicht bewusst war,) gefreut, bis ich mir nach Blick auf die Karte eingestehen mußte, dass dies immer noch die Roger-Alm war und ich im Kreis gelaufen war. 
Östlich des Zehnerkopfs kann man den Kamm nach SO verlassen und leicht zur Rietz-Alm absteigen. Hier ist das Abenteuer vorbei.
Wer Lust und Kraft hat, kann über Vorderkaiserfelden (Abkürzung über den großen Wiesenhang) zu Naunspitze oder Petersköpfl weitersteigen. 
Der schnellste Abstieg von der Rietz-Alm geht auf breitem Weg am Veitenhof vorbei. 
Wenn es nicht allzu matschig ist, bietet es sich an, von der Rietz-Alm direkt nach Süden über das Wiesengelände, unten auch durch Wald, auf gut sichtbarem Pfad zum Pfandlhof abzusteigen. 
Man kann auch nach Norden durch steilen Wald auf markiertem Steig in Richtung Gasthaus Schanz absteigen. Der Rückweg im Tal bis zum Kaiseraufstieg ist aber lang und nicht sonderlich schön.

Achtung: Das Kaisertal ist zur Zeit eine große Baustelle!
Wegen Bau der Kanalisation ist momentan der Kaiseraufstieg gesperrt. Man wird durch den neuen Tunnel geleitet (unbedingt vermeiden! ) Die beschriebene Route über den Schanzenkamm ist zur Zeit möglich.
Wer nicht ständig Baggern und Lastwagen begegnen und sich nicht über die Natur-Schäden durch den Kanalbau ärgern möchte, sollte Rietz-Alm und Vorderkaiserfelden meiden.
Für den Rückweg von der Schanzenkamm-Tour bietet sich an, vom Veitenhof nicht den Tunnel zu nehmen, sondern gerade rechts hinauf Richtung Teufelskanzel zu steigen. Der Pfad ist ab Beginn des Waldes gut zu finden und der Abstieg Richtung Kufstein nicht schwer.
 


Tourengänger: windi


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