...oder man könnte auch sagen - die Eisenerzer Alpen "mögen" mich derzeit nicht. Denn genau wie am Pfaffenstein war mir auch heute nicht unbedingt schönes Bergwetter beschieden, wobei beide Berge sicher ganz traumhafte Aussichtsberge darstellen - aber es hat nicht sollen sein :-(

Der Start erfolgt zu früher Morgenstunde, kurz vor sieben Uhr, da wieder für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt sind; in den Genuss eines solchen möchte ich nicht unbedingt kommen, wenn es sich vermeiden lässt!
Der Anstieg auf den Hochblaser beginnt sofort ziemlich steil.

Vom Leopoldsteinersee aus betrachtet kann man sich nicht vorstellen, dass man "relativ" problemlos durch diese schroffen Wände kommt. Da es in der Nacht, anscheinend, wieder geregnet hatte, war alles ziemlich feucht und rutschig. Auch war es extrem feucht und dunstig und mein Ortovox-Shirt klebte bald förmlich am Körper. Aus allen Poren meines Körpers schien heute Flüssigkeit auszutreten ;-) Beim Aufstieg ist daher jeder Schritt sehr bedächtig zu setzen, denn an einigen Stellen "pfeift" es ganz schön die Wand runter.

An schwierigeren Stellen sind Drahtversicherungen vorhanden.

Steil, steil, steil so zieht der Weg in die Höhe und nirgendwo kann man ein wenig verschnaufen. Erst im oberen Teil, dem Buchenwald, der im Herbst ein Traum ist, wird der Weg etwas "flacher". Im Bereich, wo der Rosslochklettersteig zum Weg auf den Hochblaser tritt, begann ein etwas kühlerer Wind den Schweiß aufzutrocknen. Gemütlich stiegen wir höher und nach zwei Stunden standen wir, mutterseelenallein, am Gipfelkreuz des Hochblasers.

Noch immer hielten sich hartnäckig Wolken um den Gipfel und gaben die Sicht nicht auf die umliegende Bergwelt frei. Wir hockten uns in eine kleine Kuhle, neben dem Gipfelkreuz, und stärkten uns ausgiebig an der mitgenommenen Jause. Luca war schlichtweg begeistert, welch' leckere Sachen da zum Vorschein kamen, denn wenn wir allein unterwegs sind, ist die Jause ansonsten nicht so opulent ;-) sprich zweitrangig!
Da im Gipfelbereich ein ziemlich kühler Wind wehte war es bald Zeit aufzubrechen. Der Abstieg erfolgte erst über sehr steiles Schroffengelände und weiter über die ziemlich rutschigen und ausgewaschenen Wegespuren zur Hasenwilzinghütte.

Bei der Hütte muss man aufpassen nicht den falschen Weg zu erwischen, denn dieser führt rechts, ziemlich direkt in einen großen Buchenwald. Nicht den Steigspuren in den linken Bereich folgen. Dieser Weg ist in der Karte auch als Jagdsteig eingezeichnet und führt ins Karl. Der Abstieg durch den Buchenwald ist ebenfalls sehr steil und durch die Nässe sehr unangenehm zu begehen. Ständig muss man bedacht sein nicht auszurutschen und auf dem Allerwertesten zu landen. Auch liegen sehr viele Bäume im Weg, die zu übersteigen sind.

Da der Weg, anscheinend, nicht oft begangen wird, muss man sehr genau aufpassen um diesen nicht zu verlieren. Die Markierungen sind zwar vorhanden, aber teilweise recht weit auseinander. Es ist also der "Spurenleser" im Abstieg gefragt :-)
Hat man endlich den Talgrund, sprich die Seeau erreicht, kommt noch ein fast 6km langer "Forststraßenhatscher", der aber fast eben und, um die Mittagszeit noch im Schatten gelegen ist, zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Naja, muss man mögen oder nicht - ich mag es eigentlich nicht!
Beim Leopoldsteinersee genoss Luca noch ein erfrischendes Bad und ich ließ ebenfalls das kühle Wasser des Sees auf Gesicht und Körper "wirken" ;-)

Fazit der Tour bei Erstellungsdatum: Der Hochblaser ist eine ziemlich fordernde Tour. Trittsicherheit und keine Scheu an steilen Abbrüchen vorbeizugehen ist Voraussetzung für die Begehung der Tour. Da der Weg südseitig ausgerichtet ist, ist ein früher Aufbruch empfehlenswert, um nicht von der Sonne "gebraten" zu werden. Bei Nässe ist der Weg im An- und Abstieg mit Vorsicht zu begehen. Auch der Abstieg über die Hasenwilzinghütte ist sehr steil; im Buchenwald unter der Hütte sind sehr viele Bäume zu übersteigen und man sollte schon genau auf den Weg achten, um ihn nicht zu verlieren. Die Markierungen sind teilweise ziemlich weit auseinander. Das Tüpfelchen aufs i ist schließlich noch der fast 6km lange "Forststraßenhatscher" zurück zum Parkplatz. Muss man mögen - ich mag's eigentlich nicht!!!
Tourdaten: (Twonav Aventura 2.8)
Gesamtzeit: 04:45:13
Zeit in Bewegung: 04:30:00
Zeit im Stillstand: 0:15:13
Strecke: 12,75 km
Maximale Höhendifferenz: 1129 m
Aufstieg gesamt: 1303 m
Abstieg gesamt: 1307 m
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