Gorges du Verdon

Sie ist wohl die bekannteste Schlucht und wird für vielfältige Sportaktivitäten genutzt, also kein Ziel für die Ferienzeit Juli/August.

Gorges du Verdon, sie soll die schönste Schlucht Europas sein, Ansichtssache, aber beeindruckend ist sie schon.

Am Morgen fahre ich mit dem Auto zum Ausganspunkt Chalet de la Maline (CAF). Die Wanderung durch die Schlucht ist die einzige, die keine Rundwanderung ist. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man fährt mit dem Auto zum Chalet, geht durch die Schlucht und fährt mit dem Taxi zurück zum Ausgangspunkt. Oder man fährt zum Endpunkt Point Sublime und lässt sich mit dem Bus zum Chalet de la Maline bringen. Der Bus fährt nur einmal morgens und einmal nachmittags. Ich hatte das Glück, dass mich Jemand wieder runternahm, da ich die Sache mit dem Bus nicht kannte, sonst hätte ich ein Taxi genommen.

(In den Wanderführern sind für die Durchquerung zwischen 6 und 7 Stunden angegeben, ich habe nur knapp 5 Stunden gebraucht, trotz der vielen Fotos)

Der Parkplatz ist klein und als ich ankomme schon gut belegt. Heute fand zusätzlich ein Ultra-Trail statt, so dass der erste Teil der Schlucht mit etlichen rot/weißen Bändern versehen wurde, was den einen oder anderen Wanderer irritiert hat, denn der Weg hinauf zum Point Sublime war mit eben diesem Band  abgesperrt, damit die Läufer nicht den falschen Weg nehmen.

Der Einstieg in die Schlucht ist recht unspektakulär, die Hinweisschilder stehen zwei Meter tiefer. Gleich aber geht es steil runter in die Schlucht. Den Verdon immer im Blick läuft man auf gutem Weg am Wasser entlang. Rechter Hand das Wasser, linker Hand die Felsen mit vielen höhlenartigen Einbuchtungen. Der erste Teil des Weges führt durch den Ravin de Charençon. Anschließend geht es über den Pas d'Issane mittels Kehren und Treppen bis fast hinunter auf Wasserhöhe. Auf dem nun folgenden Weg kann man die Schönheiten der Schlucht bewundern, denn es geht auf fast ebenen Weg weiter. Man erreicht den tiefsten Punkt, die Pré d'Issane, eine kleine Wiese. Danach ist ein Schutthang zu überwinden, mittlerweile mit einer Treppe und Geländer versehen und erreicht etwas später die Baume aux Bœufs, eine Grotte, in der vorzeitliche Rinderknochen gefunden wurden.

Und wieder geht es aufwärts zu einer Felsspalte namens Brèche d'Imbert, benannt nach dem Ingenieur, der die Überwindung der Passage für Wanderer erst möglich gemacht hat. Hier ist eine der Schlüsselstellen derTour, denn es gilt mit tiefen Blicken in die Schlucht eine steile Leiter mit 252 Stufen hinab zu gehen, ein Geländer links und rechts erleichtert den Abstieg. An gleicher Stelle kann man noch einen Abstecher über die Felsen zu einem Aussichtspunkt machen. Nach Verlassen der Leiter kommt kurze Zeit später noch einmal eine etwas anspruchsvollere Stelle, die Querung eines Felsbandes, aber auch hier sind Sicherungen angebracht. 

Im weiteren Verlauf geht es immer auf und ab, mal mit ein bisschen Handeinsatz, mal auf schmalem Weg.

Bald befinden wir uns am Eingang des Couloir Samson,  zwei Tunnel für deren Durchquerung eine Tachenlampe erforderlich ist. Es steht Wasser im Tunnel und der Boden ist glitschig. Ein letzter Aufstieg über die Treppe und man gelangt an den ersten Parkplatz. Am linken Ende muss man nun noch dem weiß-rot-weiß markierten Pfad folgen (GR 4), der mit kräftiger Steigung zur D 952 und damit zum Point Sublime hinaufführt. Das Ende der Tour ist erreicht.

Sehr empfehlenswert ist von hier die Fahrt mit dem Auto über die Route de Crète (D23), mit ihren fantastischen Aussichtspunkten. Die Straße ist nur der Pont Sublime zu befahren (Einbahnstraße).