Neues Gebiet, altes Dilemma


Publiziert von RomanP , 16. Juni 2013 um 13:08. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:15 Juni 2013
Klettern Schwierigkeit: 5a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Östliche Melchtaler Alpen 

Da der Wetterbericht für das Voralpengebiet soso lala war, entschieden wir uns etwas tiefer in die Alpen zu gehen um zu klettern. Die Entscheidung fiel auf Melchsee-Frutt, da es dort doch sehr viele Routen im unteren Schwierigkeitsbereich hat. Wir, das waren Andi, ein Kletterkolleg aus der Halle, meine Schwester Nicole, meine Freundin Melanie (Mema) und ich.
Wir fuhren so um halb 7 von Volketswil los und kamen so etwa um 8.20 in Melchsee Frutt an.
Kaum aus dem Auto ausgestiegen, fing es auch schon an zu regnen und uns schwadronte Böses. Hatten unsere Super-Meteorologen wieder einmal daneben gegriffen?!
Nach der "Rettung" zweier Grasfrösche, welche frisch-fröhlich die Strasse hinabhüpften, gingen wir auf einen Kaffee ins Restaurant.
Nach etwa einer halben Stunde hörte es aber auch schon auf zu regnen und wir machten uns auf in Richtung Boniwand.
Der Weg zum Klettergarten ist sehr kurz (ca. 15 min), dafür ist das Angebot an Kletterrouten umso grösser. Es sollen 150 Routen in allen Schwierigkeitsbereichen vorhanden sein.

Da wir alle alles andere als Cracks sind und mit meiner Schwester auch noch ein Outdoor-Kletter-Neuling dabei hatten, machten wir bereits beim Übungsfelsen halt.
Kurz nach uns kam auch noch eine Ausbildungsgruppe am Übungsfelsen an, doch Platz war genug vorhanden.
Da es wohl niemanden wirklich interessieren wird, welche Routen wir geklettert sind, verzichte ich auch auf eine detaillierte Beschreibung unserer Tagesleistung.

Obwohl ich jetzt doch schon ein paar mal im Fels geklettert bin, ist es für mich immer noch ein Rätsel, wieso mich eine 4c am Fels so in Schwierigkeiten bringen kann, obwohl ich doch in der Halle ein Grad und mehr schwieriger klettere. Nun gut, die Absicherung ist überall hervorragend und vor allem am Übungsfelsen sind die Hakenabstände auch sehr moderat. Was sicher aber ein hemmender Faktor zu sein scheint ist, dass in diesem Schwierigkeitsbereich (3-5) Stürzen ein absolutes Tabu ist. Auch wenn die Kletterei nicht sonderlich schwierig ist, kommt an heiklen Stellen genau dieser Gedanke hoch und es lässt mich (uns) dann nicht unbedingt lockerer klettern.
Ich hoffe einfach, dass sich das legen wird, bzw. dass ich mich daran gewöhne.

Das Wetter zeigte sich dann ganztags von seiner veränderlichen Seite, obwohl es nicht mehr geregnet hatte. Es war meistens bewölkt aber die Sonne fand auch immer wieder Löcher um zu wärmen. In der prallen Sonne wurde es sogar ziemlich heiss, so dass wir ganz froh waren, dass sich immer wieder Wolken zwischen uns und die Sonne schoben. Alles in allem war es aber sehr angenehm um zu klettern.

Nachdem wir zwei Routen am Übungsfelsen geklettert waren machten wir uns der Wand entlang auf, andere Routen zu probieren. Wie bereits erwähnt hat es viele Routen im Bereich 3a- 5a, so dass wir genügend zu tun hatten.

Der Fels ist zwar ziemlich kompakt doch auch schon ziemlich abgespeckt. Ein 7-er-Kletterer würde dies wohl verneinen, aber auf unserem Niveau scheint es viele Kletterer zu geben (ein Grund mehr sich zu verbessern).

Interessant schien mir, dass es sogar im Bereich von 4a Routen, welche wir kletterten, bereits kleine Überhänge hatte, was ich so nicht erwartet hätte. Sind diese gedacht, um zu umgehen oder durchzuklettern?! Wir wussten es nicht genau und so kletterten wir teils darüber hinweg, andernorts umgingen wir sie.

Die eine 5a die ich geklettert habe empfand ich als recht einfach (einfacher als so manche 4a, 4b).
Technisch zwar nicht schwierig aber psychisch recht fordernd fand ich hingegen eine 25m 4b, mehr oder weniger der Kante entlang. Da die Hakenabstände hier teils sehr gross waren, fühlte ich mich ziemlich gehemmt, denn es war ja immer noch Gelände in dem ein Sturz sicher nicht angenehm ist. Ich brauchte für diese 25m 7 Exen was für mich doch ein beachtlicher Hakenabstand ergab. Nun gut, durchstiegen wurde sie trotzdem. Dass mir in der Mitte der Route noch der Schuhbändel aufging, machte die Sache nochmals, sagen wir, spannender.

Um 18.30 machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Parkplatz und fuhren anschliessend mit einem kurzen Stopp in Luzern (wie immer war dort Stau!!) nach Hause.

Es war ein schöner Tag, wir sind viel geklettert und genossen die Umgebung und das Zusammensein. Leider hatten wir nur einen Papparazzo dabei, (Mema ), so dass sich genau von ihr kein einziges Foto finden liess. Dafür hat sie umso bessere von uns geschossen.

Persönlich: Ich merke immer wieder von Neuem, wie wenig das Hallenklettern mit dem Felsklettern gemein hat. Drinnen klettere ich doch fast jede 6a, draussen bin ich froh, wenn ich eine 5a schaffe. Fazit für mich: Ich muss mehr an den Fels.



Tourengänger: RomanP, Mema, Chalchi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4+ I
T1 K2
23 Aug 14
Fruttli-Steig · ᴅinu
5a L
15 Mai 22
Klettergarten Boni · ᴅinu
T5- II K2
16 Sep 14
Barglen & Hanghorn · ᴅinu

Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Aendu hat gesagt: Melchsee-Frutt Klettergarten
Gesendet am 17. Juni 2013 um 11:31
Guten Tag

Ich persönlich fand gewisse Routen auch schwieriger als angegeben! Und einige sind auch nicht wirklich "Super" ausgerüstet. Stand: Wann war ich das letzte Mal dort? 2008?

Trotzdem wunderbarer Klettergarten mit verschiedenen Routen!

Gruss, Aendu

RomanP hat gesagt: RE:Melchsee-Frutt Klettergarten
Gesendet am 17. Juni 2013 um 15:24
Hallo Aendu

Ja ist wirklich ein schöner Klettergarten mit unuähligen Routen.
Ich fand es einfach schräg bei 4a, 4b Routen auf, wenn auch kleine Überhänge zu stossen aber naja auch dass muss man können.
Die Absicherung war soweit i.o nur bei dieser einen Route hatte ich im oberen Teil geschätzte 5m Überstand über der letzten Zw.Sicherung.
Gruss Roman


Kommentar hinzufügen»