Entlang des Mainzer Höhenweges


Publiziert von Hejkal , 20. März 2013 um 20:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:24 August 2000
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00

Am Morgen erwartete uns auf der Braunschweiger Hütte wieder ein herrlicher Sommertag. Wir entschieden uns kurzfristig, auf dem Mainzer Höhenweg zur Chemnitzer Hütte (jetzt: Rüsselsheimer Hütte) zu wandern. Mirko war davon nicht begeistert. Er wollte lieber ins Pitztal absteigen und von dort zum neuen Tagesziel laufen. Das war auch im Sinne der Anderen, denn er wollte für uns alle Plätze in der kleinen Hütte reservieren. So verabschiedeten wir uns gegen 7.50 Uhr voneinander.

Aufwärts ging es zum Pitztaler Jöchl und auf der anderen Seite über Firn hinab in Richtung Parkplatz am Rettenbachferner. Nach links war hier der Einstieg zum Mainzer Höhenweg, der gleich zu Beginn mit einem gesicherten Steilstück hinauf zum Südlichen Pollesjoch unsere Kräfte forderte. Siegfried spielte an dieser Stelle mit dem Gedanken umzukehren. Da Jörg auf ihn Rücksicht nehmen wollte, entschloss er sich dann doch zum Mitkommen und er sollte es nicht bereuen.

Der Weg in seinem ständigen Auf und Ab war zwar lang und mühsam, dafür wurden wir aber mit ausgezeichneten Ausblicken bis hin zu den Dolomiten entschädigt. Der Höhepunkt des Mainzer Weges war das Erreichen des Rheinland-Pfalz-Biwaks in einer Höhe von 3247 m auf dem Wassertalkogel. Natürlich besichtigen wir diese Notunterkunft, die auf uns einen sehr guten Eindruck machte.

Nach einer ausgedehnten Rast am Biwak, bei der Thomas von einer Quelle am Felshang Wasser holte, wanderten wir gegen 14 Uhr weiter in Richtung Norden. Vor uns lagen mehrere Firnfelder, daher legten wir - außer Thomas - unsere Steigeisen an. Mehrere Steilstücke würzten die Höhenwanderung mit Klettereien, zum Teil an schmalen Felsbändern und über Leitern. Die Sicherungen waren an einigen Stellen herausgerissen.

Nachdem der Frühstücksplatz erreicht war, war es nicht mehr allzu weit bis zum Weißmaurachjoch. Von hier war es nur noch eine Stunde bergab zur 1925/26 errichteten (Neuen) Chemnitzer Hütte, die in diesem Jahr den neuen Namen Rüsselsheimer Hütte erhalten hat. Der Abstieg war jedoch nicht besonders gut markiert, so dass wir am Ende der Schneefelder Probleme mit der Orientierung hatten. Die Steinmänner halfen uns, den begangenen Bergpfad wiederzufinden. Als Siegfried und Jörg an der Hütte ankamen, wurden sie dort von Rik mit zwei Gläsern Bier erwartet, die bei ihnen natürlich richtig „zischten“. Die Uhr zeigte bereits 18.15 Uhr und wir waren daher über 11 Stunden unterwegs gewesen. Von Mirko war keine Spur zu sehen. Wir hatten jedoch Glück und bekamen noch ein Lager in der ansonsten gut gefüllten Hütte.

Das Bergsteigeressen (Hauswurst mit Sauerkraut) schmeckte nach der langen Wanderung besonders gut. Am runden Tisch saßen angenehme Gäste aus Schwaben, München und der Schweiz, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Sie alle waren an der Bergung eines Sachsens beteiligt, der bei der Besteigung der Hohen Geige durch einen großen Felsbrocken verletzt und mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus nach Innsbruck gebracht werden musste. Wir erhielten sogar seinen Schnaps von unseren Schweizer Tischpartnern ausgegeben und ließen uns zwei Flaschen Südtiroler wohl bekommen. Am Ende waren wir sogar nach 22 Uhr die letzten Gäste, die die Gaststube nach dem Bezahlen unserer Zeche verließen und uns auf unser Nachtlager betteten.

Tourengänger: Hejkal


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