Wissgrätli (2866m) mit Nordwest Abstieg


Publiziert von Barna10 , 14. März 2013 um 23:43.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum: 9 März 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1000 m
Unterkunftmöglichkeiten:Zerfreila, Läntahütte SAC

Nach dem Kaffee im Rest. Zerfreila beginnt der Aufstieg zum Wissgrätli. Den normalen Weg bis Kapelle und vor den Ruinen des Finsterbachstafels steil nach Südost abbiegend, ersteigen wir den Hohbüel bis Pkt 2202.
Der Versuchung erliegend geht es westlich des Finsterbaches den jungfräulichen Hang hoch. Durch den hier liegenden Triebschnee, und trotz des Wärmeeinbruchs unverfestigten Unterlage, wird es eine ziemliche Plackerei bis Pkt 2412 erreicht ist.
Von hier via 2524 zum Pkt 2705 auf dem Nordostgrat des Wissgrätli geht es immer besser. Beim Gipfelanstieg haben wir endlich etwas Sicht und können die Nord- und Westwand des Fanellhorns studieren. Diesen stolzen Gipfel müssen wir auf ein anderes Mal verschieben ist doch die Läntahütte unser Tagesziel.

Der sehr unangenehme Wind treibt uns schnell vom Gipfel weg. Die Wunschidee vom Steilwandabrutschen in der Nordwand ist sehr schnell begraben, weil die Lawinensituation wegen den Schneeverfrachtungen alles andere als optimal ist.
Dem Nordwestgrat folgend bis auf eine Höhe von 2680m geht es über kleinere Steilstufen und Triebschnee Lager abwärts. Erst da ist es möglich in die Nordwestwand einzusteigen. Ein kräftiges Setzungsgeräusch zwingt uns einen grosszügigen Bogen nach Westen zu schlagen. Die Geländestruktur ist auf der LK nicht optimal bzw kann evtl gar nicht besser wiedergegeben werden. Ein Blick in GEarth hilft etwas weiter.
Ziemlich Flott wird "Ober Bodma" 2448 erreicht. Der Abstieg zu 2304 wird viel mühsamer als geplant, weil die Schneedecke gar nicht tragend ist. So tun sich immer wieder unerwartetet Löcher unter den Schneeschuhen auf. Manch einer machte unfreiwilliges Krafttraining wenn er bis zu den Oberschenkel versank. Wenigstens ist hier der Schnee noch nicht nass.
Der weitere, zu Beginn etwas flachere, Abstieg dem Stägeggentobel entlang war, abgesehen vom erstaunlich tiefen Schnee, ziemlich unspektakulär. Ab ca 2300m wurde der Schnee immer schwerer. Unterhalb 2200m Nass, und im Steilhang zur Canalbrücke verlor er jeglichen normale Konsistenz. Berührung --> Zusammenfallen --> Pflotsch.
Immer steiler wird der Abstieg. Die Situation erfordert für den Vordersten vollste Konzentration. Die Lawinensituation entspricht dem des SLF. Hinter ihm wird es mit Abrutschen versucht, das damit endet, dass sich drei Frauen im !!  gleichen Busch sich wiederfinden....

Von nun an geht es etwas mühsam dem gespurten, wegen der Wärme aber sehr weichen, Trail entlang bis zu Hütte. Ab und zu ertönen Eisabbrüche von der gegenüberliegenden Felswand. Das Stichwort "meditatives Latschen" wird aufgegriffen.
Niemand von uns ist unglücklich, dass wir nach 10h die bewartete und vorgewärmte Hütte erreichen.
Die Frage über die Begehbarkeit der Höll bei der Zapporthütte gefragt. Für mich ein "no go", was von der Vroni auf der Hütte bestätigt wird. Selbst mit Skis wird davon abgeraten.

Der Abstieg über den Nordwestgrat des Wissgrätli und der weitere über die Rippe des Stägeggentobel sollte nur von erfahrenen und gut ausgerüsteten (LVS, alpintaugliche Schneeschuhe) Schneeschuhgeher durchgeführt werden. Am Nordwestgrat können Steigeisen evtl hilfreich sein.

Tourengänger: Barna10


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Kommentare (1)


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Merida hat gesagt: Mystische Bilder
Gesendet am 15. März 2013 um 16:13
Coole Sache, hoffe ich bin auch wieder mal dabei...
Lieben Gruss


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