Gross Spitzen 2400m - Sein Name ist Programm: eine Spitzentour
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Gross Spitzen! Ob der Name hält, was er verspricht? Ist der Gross Spitzen wirklich so grosse Spitze oder einfach nur ein grosser Spitz in der Alpenlandschaft? In Anbetracht des prognostizierten Wetters (Hochnebel bis auf 1800m) und der Lawinengefahr (mässig) schien ein idealer Tag gekommen zu sein, eine Antwort darauf zu finden, ob der Gross Spitzen auch eine Spitzentour abgibt.
Gestartet und angefellt wird in Bielen (Unterschächen) bei der Brücke, denn bis hierhin ist die Strasse befahrbar. Nach ca. 20 Minuten auf schneebedeckter Strasse erreicht man die Talstation der Luftseilbahn Brunnital-Sittlisalp, die einem bis Vorder Boden hochnimmt, im Winter jedoch nur an lawinensicheren und schönen Wochenenden. Ansonsten muss man der Strasse bis Brunni folgen und von dort zur Sittlisalp aufsteigen.
Mit der Luftseilbahn oben angekommen, folgten wir der bereits angelegten Spur. Offensichtlich sind uns bereits zwei Tourengänger zuvorgekommen. Über weite Hänge folgten wir der Spur bis Seestelli, wo uns die beiden Tourengänger begrüssten und uns (zumindest vorübergehend) den Vortritt liessen. Nun galt es, über den östlichen Teil der steileren Südhänge des Gross Spitzen (Oberstafelplanggen) den Sattel zwischen Klein und Gross Spitzen zu erreichen, vorbei an Gleitschneerissen, immer einen Sicherheitsabstand haltend. Unterwegs wurden wir von einem der beiden angetroffenen Tourenskifahrer überholt; er hat sich zum Ziel gesetzt, die Abfahrt vom Sattel bis zu Seestelli zweimal zu machen, während die andere Person gemütlich zum Sattel aufstieg.
Ab dem Sattel zwischen Klein und Gross Spitzen war erneut Spurarbeit angesagt. Nordwestwärts stiegen wir auf dem Grat hoch zum Gross Spitzen. Eine steile und relativ enge Felspassage am Grat lud zunächst ein, den Aufstieg als Traverse der relativ steil abfallenden Oberstafelplanggen zu versuchen. Aufgrund der Steilheit des Südhangs des Gross Spitzen (= Oberstafelplanggen) verzichteten wir allerdings auf dessen heikle Traversierung und kämpfen uns mit Spitzkehren die steile Felspassage am Grat hoch. Rund fünf Meter unter dem Gipfel querten wir dann doch noch den obersten Bereich des Süghangs und erreichten den Gipfel vom Südwestgrat her. Puahh, das wäre geschafft!
Nach einer Mittagsrast mit spitzenmässiger Aussicht folgte das Highlight einer jeden Tour: die Abfahrt. Wir wollten die Steilabfahrt über die weiten Oberstaffelplanggen versuchen. Bereits bei der ersten Wende geriet die noch relativ frische und lockere Schneeschicht des sonnenbeschienen Südhangs, die auf einer kompakten und verfestigten Schneeschicht lag, ins Rutschen. Eine Gleitschneelawine (oder Lockerschneelawine) setzte sich in Bewegung und riss mehr frischen Pulverschnee (Schicht von ca. 10 cm, nicht ausreichend, um jemanden zu verschütten, aber imstande, jemanden mitzureissen) mit bis in die weniger steilen Bereiche des Hangs hinunter. Es sollte nicht die einzige Lawine dieser Art sein. Jedoch - das haben wir vorher überprüft - befand sich niemand unter uns. Auch die angelegte Spur, der eventuell noch weitere Tourengänger folgen könnten, führte ja über den Südostgrat und war darum nicht betroffen. Mit entsprechenden Sicherheitsmassnahmen (Steilhang wird einzeln befahren etc.) gelangten wir zum Gross Boden und von dort bei wenig Gefälle zur Sittlisalp.
Von der Sittlisalp hinunter nach Brunni überraschte uns ein weiteres Highlight: Pulverschnee der feinsten Art, der anders als der Neuschnee im Gipfelnähe des Südhangs noch nicht die Konsequenzen der direkten Sonneneinstrahlung zu spüren bekommen hat. In einem fast noch unverfahrenen Hang konnten wir noch einmal den herrlichen Pulverschnee geniessen. Ab Brunni ging's dann über den schneebedeckten Weg, der auch von Spaziergängern und Schlittlern genutzt wird, zurück nach Bielen.
Tour mit Rolf
Fazit: Spitzenmässige Tour mit auf den Gross Spitzen. Danke fürs Mitkommen, Rolf. Touren mit dir sind immer wieder spitze!
Die Steilabfahrt über die weiten Hänge der Oberstafelplanggen sind ein Genuss, doch sollten diese wirklich nur bei günstigen Verhältnissen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gerockt werden.
Gestartet und angefellt wird in Bielen (Unterschächen) bei der Brücke, denn bis hierhin ist die Strasse befahrbar. Nach ca. 20 Minuten auf schneebedeckter Strasse erreicht man die Talstation der Luftseilbahn Brunnital-Sittlisalp, die einem bis Vorder Boden hochnimmt, im Winter jedoch nur an lawinensicheren und schönen Wochenenden. Ansonsten muss man der Strasse bis Brunni folgen und von dort zur Sittlisalp aufsteigen.
Mit der Luftseilbahn oben angekommen, folgten wir der bereits angelegten Spur. Offensichtlich sind uns bereits zwei Tourengänger zuvorgekommen. Über weite Hänge folgten wir der Spur bis Seestelli, wo uns die beiden Tourengänger begrüssten und uns (zumindest vorübergehend) den Vortritt liessen. Nun galt es, über den östlichen Teil der steileren Südhänge des Gross Spitzen (Oberstafelplanggen) den Sattel zwischen Klein und Gross Spitzen zu erreichen, vorbei an Gleitschneerissen, immer einen Sicherheitsabstand haltend. Unterwegs wurden wir von einem der beiden angetroffenen Tourenskifahrer überholt; er hat sich zum Ziel gesetzt, die Abfahrt vom Sattel bis zu Seestelli zweimal zu machen, während die andere Person gemütlich zum Sattel aufstieg.
Ab dem Sattel zwischen Klein und Gross Spitzen war erneut Spurarbeit angesagt. Nordwestwärts stiegen wir auf dem Grat hoch zum Gross Spitzen. Eine steile und relativ enge Felspassage am Grat lud zunächst ein, den Aufstieg als Traverse der relativ steil abfallenden Oberstafelplanggen zu versuchen. Aufgrund der Steilheit des Südhangs des Gross Spitzen (= Oberstafelplanggen) verzichteten wir allerdings auf dessen heikle Traversierung und kämpfen uns mit Spitzkehren die steile Felspassage am Grat hoch. Rund fünf Meter unter dem Gipfel querten wir dann doch noch den obersten Bereich des Süghangs und erreichten den Gipfel vom Südwestgrat her. Puahh, das wäre geschafft!
Nach einer Mittagsrast mit spitzenmässiger Aussicht folgte das Highlight einer jeden Tour: die Abfahrt. Wir wollten die Steilabfahrt über die weiten Oberstaffelplanggen versuchen. Bereits bei der ersten Wende geriet die noch relativ frische und lockere Schneeschicht des sonnenbeschienen Südhangs, die auf einer kompakten und verfestigten Schneeschicht lag, ins Rutschen. Eine Gleitschneelawine (oder Lockerschneelawine) setzte sich in Bewegung und riss mehr frischen Pulverschnee (Schicht von ca. 10 cm, nicht ausreichend, um jemanden zu verschütten, aber imstande, jemanden mitzureissen) mit bis in die weniger steilen Bereiche des Hangs hinunter. Es sollte nicht die einzige Lawine dieser Art sein. Jedoch - das haben wir vorher überprüft - befand sich niemand unter uns. Auch die angelegte Spur, der eventuell noch weitere Tourengänger folgen könnten, führte ja über den Südostgrat und war darum nicht betroffen. Mit entsprechenden Sicherheitsmassnahmen (Steilhang wird einzeln befahren etc.) gelangten wir zum Gross Boden und von dort bei wenig Gefälle zur Sittlisalp.
Von der Sittlisalp hinunter nach Brunni überraschte uns ein weiteres Highlight: Pulverschnee der feinsten Art, der anders als der Neuschnee im Gipfelnähe des Südhangs noch nicht die Konsequenzen der direkten Sonneneinstrahlung zu spüren bekommen hat. In einem fast noch unverfahrenen Hang konnten wir noch einmal den herrlichen Pulverschnee geniessen. Ab Brunni ging's dann über den schneebedeckten Weg, der auch von Spaziergängern und Schlittlern genutzt wird, zurück nach Bielen.
Tour mit Rolf
Fazit: Spitzenmässige Tour mit auf den Gross Spitzen. Danke fürs Mitkommen, Rolf. Touren mit dir sind immer wieder spitze!
Die Steilabfahrt über die weiten Hänge der Oberstafelplanggen sind ein Genuss, doch sollten diese wirklich nur bei günstigen Verhältnissen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gerockt werden.
Tourengänger:
Mueri

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