In the middle of nowhere: Vorweihnachtliche Wanderung auf dem Hermannsweg im Teutoburger Wald


Publiziert von marmotta , 8. Dezember 2012 um 22:53.

Region: Welt » Deutschland » Norddeutsches Tiefland
Tour Datum: 7 Dezember 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 80 m
Abstieg: 80 m
Strecke:Bocketal - Blücherfelsen - Tecklenburg retour

Was will man aus alpinistischer Sicht von einer Gegend erwarten, deren höchste Erhebungen 150 m ü.NN. liegen und kleine Bodenwellen bereits als Hochgebirge gelten? Richtig: Nichts! Daher lag der Fokus meines Ausflugs ins platte Münsterland auch auf ganz anderen Dingen: Die Geselligkeit mit meinen "Flachlandhausener" Freunden, kulinarische Genüsse und die Besichtigung des wirklich schönen und sehenswerten Stadtkerns von Münster standen im Vordergrund dieser kleinen Reise in einen Teil Deutschlands, den ich bislang nur vom Hörensagen kannte.
 
Wider Erwarten haben es die in der Schweiz vielleicht berühmtesten "Flachlandhausener" WoPo1961 und seine "weltbeste Begleiterin" aber dann doch noch geschafft, mir auf einer kleinen Wanderung auf dem Hermannsweg im Teutoburger Wald einige Höhenmeter zu bieten und mich für einen klitzekleinen Moment sogar Hand an einen Kletterfelsen anlegen zu lassen.
 
Bei frostigen Temperaturen und einem Hauch von Schnee (was nach Aussage von WoPo1961 in der Regel so ziemlich genau einmal im Jahr vorkommt) starten wir beim Waldparkplatz im Bocketal und erreichen auch bereits nach wenigen Gehminuten das erste Highlight des Tages: Die Kletterfelsen, an denen sich im Frühsommer dieses Jahres dramatische bzw. rührende Szenen abgespielt haben (click). Natürlich haben wir keine Kletterausrüstung dabei - der Fels wäre bei den aktuellen Bedingungen sowieso nur für Geckos kletterbar…
 
Entlang des (fixseilgesicherten!) Normalabstiegs der Kletterrouten gelangen wir auf den bewaldeten Kamm, auf dem wir nun -immer den Markierungen ("H") des Hermannweges folgend- Richtung Osten wandern. Besondere Ausblicke bietet der Weg zwar nicht, das Spazieren durch den vorweihnachtlichen Wald ist dennoch schön und entspannend. Nach ca. 10 min erreichen wir den Blücherfelsen, mit 158 m die höchste Erhebung des Klotenbergs. Um auf den höchsten Punkt der Felsen zu gelangen, müssen sogar kurz die Hände aus dem Sack genommen werden (bei Nässe evtl. unangenehm). Nach ca. 1 h erreichen wir das überaus hübsche Örtchen Tecklenburg (150 m), das vor allem durch seine Freilichtbühne auf einer Burgruine und die pittoresken, kleinen Fachwerkhäuser im Ortskern bekannt ist. Zufällig findet an diesem Wochenende ein Nikolausmarkt in Tecklenburg statt mit vielen originellen, selbstgefertigten Produkten regionaler Händler - der Markt hebt sich sehr angenehm von den vielen, leider sehr kommerziellen Märkten in den grossen Städten ab!
 
Da wir (zu) lange auf dem Nikolausmarkt verweilen, wird es auf dem Rückweg schnell dunkel. Wir steigen daher bereits auf Höhe des Campingplatzes Bocketal nach Süden vom Kamm ab und müssen das letzte Stück zurück zum Auto entlang der stark befahrenen Landstrasse zwischen Ibbenbüren und Brochterbeck zurücklegen.
 
"Flachlandhausen" ist durchaus eine Reise wert! Wer den kompletten Hermannsweg mit einer Gesamtlänge von 156 km absolvieren möchte, sollte allerdings schon ein paar Tage einplanen…   

Tourengänger: marmotta, WoPo1961


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