Piz Blaisun (3200 m) - Abenteuer Ostkamm
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Als Abenteuer hat Linard03, dessen Bericht ich gelesen hatte, die Besteigung des Piz Blaisun in seinem Beitrag bezeichnet. An zumindest einer kleinen Ecke wurde genau dieses - allerdings gelungene - Unterfangen auch für mich ein Abenteuer. Eine ganz besondere Bergtour ist das da oben am Albulapass.
Zur Wegfindung will ich mich nicht gross äussern, der erwähnte Bericht ist da abschliessend. Ich habe noch ein paar Detailanmerkungen dazu und mache die bei den Fotos. Nur ein Punkt ist gleich hier zu erwähnen, als Zweites, nach dem Ersten:
Erstens: Wer auf diesen Berg will, soll rauf. Ich beschwöre sie und/oder ihn aber, dabei eher die älteren Klamotten zu tragen. Das hat einen guten Grund: Der Piz Blaisun, den man nach dem hier vorliegenden Muster über einen sehr langen Grat besteigt, ist nichts als ein gewaltiger Klotz in Einzelteile zerfallenden Schiefers. Da die Schichtung dieses Schiefers in der gleichen Richtung wie der Grat und vertikal verläuft, heisst das nichts anderes, als dass man da über Hundertausende von messerscharfen, messerartigen Lamellen einher geht. Da der Grat stellenweise recht zerklüftet ist, bedeutet das auch, dass man ab und zu beim kraxeln mal ein Knie braucht, oder mit Brust oder Bauch in den Fels lehnen muss, um einen etwas entfernteren Griff zu fassen zu kriegen. Das Resultat sind geschredderte Kleider und ein Haufen kleine Kratzwunden an Armen und Beinen. Ich habe gewarnt!
Zweitens: Elegant hat Linard03 in seinem Bericht zwar drauf hingewiesen, dass es auf dem Grat an mindestens einer Stelle um die Frage "links, oder rechts?" gehe. Er hat es den Nachsteigern überlassen, das selber rauszufinden. In der Tat hat es im obersten Teil des Gipfelgrats eine eklige Stelle, die dazu verleitet, links oder rechts in die Flanke auszuweichen. Ich nahm rechts und kam in Teufels Küche. Allerdings auch, weil ich offenbar zu spät wieder in Richtung Grat zurück stieg. Das wurde immer steiler da, die Schutthalde war überhaupt nicht mehr verfestigt, Koffergrosse Schieferplatten rutschten bei Berührung talwärts. Unschön. Weil ich zu lange an eine diagonal nach oben verlaufende Traversierung glaubte, kam ich mehr und mehr in die Bredouille. So hallten meine Flüche während einer Viertelstunde laut von der Flanke des auf der anderen Talseite gelegenen Piz Kesch zurück. Klar, da wieder auf den Grat zurückkommen war machbar. Es hat einfach allerhand Körner und Zeit gekostet. Aber ob grundsätzlich links oder rechts besser gewesen wäre, weiss ich immer noch nicht. Sorry.
Spannend an diesem Tag die Geräuschkulisse. Bündner Hochjagd. Während des ganzen Tages hallten Schüsse durch die Täler da oben. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Ein Schuss alle 10 Minuten während annähernd sechs Stunden müssen es schon gewesen sein. Waidmanns Heil!
Ach ja: Ich will hier nicht gemeckert haben! Diese Tour auf den Piz Blaisun ist wunderschön, eine Gratwanderung par excellence. Aus Lust am Vergnügen würde ich sie nicht in der umgekehrten Richtung machen wollen, denn das Auf und Ab am Grat in der Aufwärtsrichtung zu geniessen, ist halt schon das Allerschönste. Was dieser herrliche Schiefer-Schutthaufen an Aussicht bietet ist schlicht sensationell - nicht nur meine Fotos zeigen das sicher.
Zur Wegfindung will ich mich nicht gross äussern, der erwähnte Bericht ist da abschliessend. Ich habe noch ein paar Detailanmerkungen dazu und mache die bei den Fotos. Nur ein Punkt ist gleich hier zu erwähnen, als Zweites, nach dem Ersten:
Erstens: Wer auf diesen Berg will, soll rauf. Ich beschwöre sie und/oder ihn aber, dabei eher die älteren Klamotten zu tragen. Das hat einen guten Grund: Der Piz Blaisun, den man nach dem hier vorliegenden Muster über einen sehr langen Grat besteigt, ist nichts als ein gewaltiger Klotz in Einzelteile zerfallenden Schiefers. Da die Schichtung dieses Schiefers in der gleichen Richtung wie der Grat und vertikal verläuft, heisst das nichts anderes, als dass man da über Hundertausende von messerscharfen, messerartigen Lamellen einher geht. Da der Grat stellenweise recht zerklüftet ist, bedeutet das auch, dass man ab und zu beim kraxeln mal ein Knie braucht, oder mit Brust oder Bauch in den Fels lehnen muss, um einen etwas entfernteren Griff zu fassen zu kriegen. Das Resultat sind geschredderte Kleider und ein Haufen kleine Kratzwunden an Armen und Beinen. Ich habe gewarnt!
Zweitens: Elegant hat Linard03 in seinem Bericht zwar drauf hingewiesen, dass es auf dem Grat an mindestens einer Stelle um die Frage "links, oder rechts?" gehe. Er hat es den Nachsteigern überlassen, das selber rauszufinden. In der Tat hat es im obersten Teil des Gipfelgrats eine eklige Stelle, die dazu verleitet, links oder rechts in die Flanke auszuweichen. Ich nahm rechts und kam in Teufels Küche. Allerdings auch, weil ich offenbar zu spät wieder in Richtung Grat zurück stieg. Das wurde immer steiler da, die Schutthalde war überhaupt nicht mehr verfestigt, Koffergrosse Schieferplatten rutschten bei Berührung talwärts. Unschön. Weil ich zu lange an eine diagonal nach oben verlaufende Traversierung glaubte, kam ich mehr und mehr in die Bredouille. So hallten meine Flüche während einer Viertelstunde laut von der Flanke des auf der anderen Talseite gelegenen Piz Kesch zurück. Klar, da wieder auf den Grat zurückkommen war machbar. Es hat einfach allerhand Körner und Zeit gekostet. Aber ob grundsätzlich links oder rechts besser gewesen wäre, weiss ich immer noch nicht. Sorry.
Spannend an diesem Tag die Geräuschkulisse. Bündner Hochjagd. Während des ganzen Tages hallten Schüsse durch die Täler da oben. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Ein Schuss alle 10 Minuten während annähernd sechs Stunden müssen es schon gewesen sein. Waidmanns Heil!
Ach ja: Ich will hier nicht gemeckert haben! Diese Tour auf den Piz Blaisun ist wunderschön, eine Gratwanderung par excellence. Aus Lust am Vergnügen würde ich sie nicht in der umgekehrten Richtung machen wollen, denn das Auf und Ab am Grat in der Aufwärtsrichtung zu geniessen, ist halt schon das Allerschönste. Was dieser herrliche Schiefer-Schutthaufen an Aussicht bietet ist schlicht sensationell - nicht nur meine Fotos zeigen das sicher.
Hike partners:
rkroebl
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