Verbranntes Land - Levada do Caniço und ein Stück der Levada dos Tornos


Publiziert von Domino , 5. September 2012 um 00:31. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Portugal » Madeira
Tour Datum:13 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: P 
Zeitbedarf: 7:30
Strecke:Caniço de Baixo, Assomada, Ribeiro João Gonçalves, Camacha
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach Funchal

Das Wort "Levada" stammt vom portugiesischen Verb "levar" - mitnehmen, das Mitnehmen des Wassers. Ein Bewässerungssystem aus dem 15. Jahrhundert, mit einer Länge von 2150 km, überzieht die ganze Insel. Entlang dieser Wassergräben ist eine Art Wanderwegnetz entstanden.

Von unserem Ferienort Caniço de Baixo starten wir in ENE-Richtung, steigen entlang von Bewässerungskanälen über Treppen zur Schnellstrasse auf und überqueren diese über eine Passerelle. Es geht weiter bergauf bis nach Assomada, wo wir auf die Levada do Caniço treffen sollen. Eine Frau will uns unbedingt den Weg erklären (sie spricht ungefähr so gut englisch , wie ich portugiesisch) und mahnt uns, vorsichtig zu sein. Die allgemeine Richtung ist klar. Auf einem Fahrsträsschen steigen wir weiter auf, vorbei an einer Bar und stossen bald auf die Levada.
Auf der Westseite des Porto Novo-Tals schlängelt sie sich durch kurze Tunnels und verbrannten Eukalyptuswald hoch über dem Ribeiro Porto Novo. Nicht Grün herrscht vor, sondern tristes Grau, Schwarz und Braun dominiert. Nur wenige Bäume wurden verschont.

Plötzlich, die Levadamauer auf welcher wir wandern ist nur noch schmal, geht es nicht mehr weiter. Wir befinden uns fast schon im Talgrund und können einfach durchs Bachbett auf die andere Talseite wechseln. Ein Weg ist nicht auszumachen, aber wir befinden uns auf ausgedienten Terrassen. Aus den angesengten Bäumen hängen wahre Vorhänge von dürren Brombeerranken hinunter, die uns das Weiterkommen erschweren und etliche Kratzer hinterlassen. Wir steigen nach Gefühl den Hang hinauf. Je höher wir kommen, desto gepflegter sind die Terrassen, jedoch nicht die Zugangswege. Schliesslich erreichen wir wieder Zivilisation, das Dörflein Achada de Cima.

In nördlicher Richtung finden wir die Levada dos Tornos, welcher wir dann gegen NNE folgen. Hier ist es wohltuend grün, die Brände haben nicht so flächendeckend gewütet. Unser Weg ist gesäumt von viellerlei Zierpflanzen, immer wieder passieren wir kleine Siedlungen mit Gärten und Wachhunden.

In Ribeiro João Gonçalves verlieren wir die Levada, da sie ein Stück weit unterirdisch verläuft. Entlang der Teerstrasse wandern wir bis vor Camacha (Richtung SW), wo wir schliesslich den Bus nach Funchal besteigen.

Die Wanderung ist kaum anspruchsvoll. Der weglose Aufstieg über die Terrassen verlangt ab und zu etwas Kraxelei. Gestrüpp und Dornen zwingen zu einer sorgfältigen Routenwahl. Die staubige, verbrannte Erde hinterlässt, vermischt mit Schweiss, unübersehbare Spuren an Beinen und Kleidern.


Tourengänger: Aemmitauer, Domino


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