Sommerhitze und Dschungel zwischen Villadossola und Domodossola


Publiziert von ABoehlen , 11. September 2012 um 16:12.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 480 m
Strecke:Villadossola - Cavana - Cropalo - Valpiana - Tappia - Cappella dell'Oro - Anzuno - Motto - Baceno - Domodossola
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Comazzibus oder FS nach Villadossola
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Domodossola
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Corona in Domodossola
Kartennummer:LK285(T) Domodossola

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Eine weitere Tropennacht geht zu Ende und ein blauer, wolkenloser Himmel kündet einen prächtigen Sommertag an. Wie gestern beginnen wir unsere Tour mit einer Fahrt im komfortablen, aber kaum besetzten Comazzi-Bus. Südwärts führt unser Weg heute und schnurgerade ist dieser. Auf der rund 4.5 km langen Gerade vom Ortsausgang von Domodossola bis zum Nachbarort Villadossola (252 m) passieren wir Einkaufszentren, Motels und schliesslich die Arbeitersiedlung "Villaggio SISMA", ehe wir in der Ortsmitte aussteigen. Natürlich käme man auch mit dem Zug dorthin, aber am Vormittag gibt es keine für uns geeignete Verbindung. Schliesslich wollen wir jeweils erst in Ruhe frühstücken und nicht schon in aller Frühe aufbrechen.

Villadossola ist ein stattlicher Ort mit einer ausgedehnten Industriezone, deren grosse Zeit jedoch vorbei ist. Wie Wikipedia zu berichten weiss, wird die Wirtschaft des Ortes heute vom Dienstleistungsbereich dominiert, während die Industrie nur noch eine Nebenrolle spielt. Unser Interesse gilt derweil einer Einkaufsmöglichkeit, denn für heute sind Temperaturen bis gegen 35 Grad angesagt, und da ist reichlich Flüssigkeit im Gepäck vonnöten.

Nachdem wir uns im "U2 Supermercato" entsprechend eingedeckt haben, geniessen wir auf einer Bank am Corso Italia, am Rande eines grossen Platzes, das ebenfalls eingekaufte Znüni, welches sich aus Joghurts und Fruchtsäften zusammensetzt. So gestärkt begeben wir uns anschliessend auf die Suche nach dem Aufstieg Richtung Valpiana. Er ist gut gekennzeichnet und führt hinauf in ein Villenquartier, welches sich Gaggio nennt. Allerdings ist das Aufspüren der richtigen Verbindung oft eine Lotterie, da bei den vielen abbiegenden und zu Grundstücken führenden Strässchen nicht immer klar ist, welches die Hauptroute ist. Der eine oder andere Verhauer lässt sich dabei nicht vermeiden. Im Ortsteil Cavana (325 m) haben wir aber den oberen Rand der Siedlungszone erreicht, wo sich der Weg nach Valpiana und jener zum Moncucco trennen (letzterer ist auf der Karte 285T nicht als Wanderweg gekennzeichnet).

Wie oft in Italien beginnt hinter den letzten Häusern der dichte Dschungel. Das ist auch hier nicht anders. Der Weg ist zwar vorhanden, aber grösstenteils überwachsen mit allem nur denkbaren Grünzeugs und selbst von oben herab hängen dornige "Lianen". Vorsicht ist also angebracht, will man unbeschadet hindurchkommen und zudem die richtige Spur nicht verlieren. Die Farbmarkierungen sind allerdings nicht schlecht platziert und oberhalb von Murata stossen wir sogar auf einen richtigen Wegweiser, dessen Pfeil mit der Aufschrift "Tappia 0 h 25" allerdings in eine völlig unpassierbare Zone zeigt. Daher bleiben wir auf dem unteren Weg, der uns über Cropalo (409 m) nach Valpiana (380 m) führt.

Hier beginnt für mich bekanntes Gelände, denn schon mehrmals führte mich die erste Wanderung des Jahres in diese Gegend (z.B. 2009 und 2010). Was allerdings im Winter mühelos zu begehen ist, kann im Sommer durchaus in Ding der Unmöglichkeit sein. So auch der direkte Aufstieg nach Tappia (637 m), der etwas oberhalb von Valpiana von der Strasse abbiegt. Wiederum Dornen und Dickicht pur! Somit bleiben wir auf dem Strässchen, welches steil und kurvenreich, dafür schön schattig ins hochgelegene Dörfchen führt.

Weiter geht es dort auf dem Höhenweg "Via dei torchi e dei mulini", vorbei an der Cappella dell'Oro (602 m) ins Tal des Rio d'Anzuno und hinüber ins gleichnamige Dorf: Anzuno (551 m). Der schattige Rastplatz neben der Kirche ist uns bestens bekannt und gerade an einem so heissen Tag der ideale Platz für eine längere Pause.

Zum Rückweg gibt es nicht mehr viel zu sagen. Wer die Gegend kennt, weiss, dass es eine Vielzahl möglicher Wegverbindungen hinunter nach Domodossola gibt. Wir wählen diesmal jene über Cruppi, Motto und Baceno und sind so vergleichsweise früh - um 15.30 Uhr - wieder zurück. Die Stadt wirkt in der glühenden Nachmittagssonne wie ausgestorben. Wer nicht unbedingt draussen etwas zu tun hat, hat sich wohl in die Kühle des Hauses oder in einen schattigen Innenhof zurückgezogen. Auch wir verziehen uns in unser Hotelzimmer und werfen für einmal den Fernseher an. Und siehe da, RAI 3 erfreut uns mit dem immer wieder sehenswerten Spielfilm "Il soldato di ventura". Später begeben wir uns auf die "Terrazza" der gleichnamigen Pizzeria, gleich um die Ecke. Bei einer leckeren Pizza Norvegese, grünem Salat und reichlich Flüssigem besprechen wir unter anderem, wo es morgen hingehen soll. Kaum zu glauben, aber dies wird bereits der letzte Wandertag dieser Ferien sein. Die Zeit geht wieder mal viel zu schnell vorbei...

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Tourengänger: ABoehlen


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