Saisonauftakt 2010 im sonnigen Valle d'Ossola


Publiziert von ABoehlen , 21. Februar 2010 um 16:05.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:20 Februar 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Domodossola - Calvario - Gabi Valle - Valpiana - Tappia - Anzuno - Calvario - Domodossola
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Domodossola
Unterkunftmöglichkeiten:diverse meist kleinere Hotels in Domodossola, z.B. "Da Sciolla"
Kartennummer:LK285(T) Domodossola

"Der EuroCity nach Domodossola, Milano ist ausgebucht" wird den zahlreich wartenden Passagieren am entsprechenden Bahnsteig in Brig per Lautsprecherdurchsage mitgeteilt. Kenner wissen, dass es sich bei dieser Art EuroCity um einen jener berüchtigten Neigezüge handelt, über deren Störungen die Webseite http://www.cessoalpino.com detailliert Buch führt. Nachdem die wechselvolle Geschichte des Bahnunternehmens Cisalpino im Vorjahr nach 13 Jahren ein Ende gefunden hat, wurden die Fahrzeuge raschestmöglich mit dem SBB, bzw.FS-Logo versehen und der schwungvolle Schriftzug "Cisalpino" entfernt. Besagte Webseite aber blieb erhalten und dokumentiert, dass zwar Cisalpino Geschichte ist, nicht aber die zahlreichen Probleme mit deren hochkomplexen Neigezügen.

Heute scheint es keine Probleme zu geben, nur ist der betreffende Zug halt schon voll, was aber gerade an Wochenenden nicht selten ist. Da auch für die Verbindung Brig-Domodossola durchaus eine Nachfrage besteht, sei es für Arbeiter, Marktbesucher oder Wanderer, hat die SBB auf den letzten Fahrplanwechsel hin die schon vor Jahren bestehenden Tagesverbindungen zwischen den beiden Städten wieder eingeführt, allerdings nicht mehr als Regionalzüge (dafür ist weiterhin der Autotunnelzug und der Comazzibus zuständig), sondern als InterRegio. Geführt werden sie wie früher mit zuverlässigen EW II-Pendelzügen.

So geht es bald mit ordentlich Getöse durch den rund hundertjährigen Simplontunnel der Sonne des Südens entgegen. Wobei zu sagen ist, dass bereits im Wallis das Wetter durchaus erfreulich ist, währendem auf der Alpennordseite heute Morgen noch Wolken und Schneetreiben dominierten. Südlich des Simplons ist dies aber endgültig vergessen, denn der Nordföhn sorgt hier für einen tiefblauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.

Samstag ist Markttag in Domodossola und wie immer zieht das auch viele Schweizer an, die hier auf das eine oder andere Schnäppchen hoffen. Beim derzeitig günstigen Euro-Kurs lohnt sich das wohl besonders. Mich zieht es dagegen relativ rasch in die Ruhe der Natur, welche unmittelbar am Stadtrand beginnt. Die vorgesehene Route ist mir bestens bekannt - auf den Tag genau vor einem Jahr war dies auch mein Saisonauftakt (siehe hier). Damals wie heute habe ich in dieser Gegend nach einem langen, kalten Winter zum ersten Mal frühlingshafte Temperaturen und Sonne pur erlebt. Die gefühlte Temperatur ist heute zwar recht variabel, je nach dem, wie windgeschützt die Stelle ist, wo man sich gerade aufhält. Dass aber der Föhn oben auf den Bergen noch viel kräftiger tobt als hier unten im Tal, ist an den Schneefahnen über den Gipfeln unschwer zu erkennen. Da ist es auf der Sonnseite des Valle d'Ossola direkt ruhig und an besonders günstigen Stellen ist die Temperatur fast schon T-Shirt-tauglich :-)

Mittagessen gibt es auf einem steinernen Tisch im Aufstieg nach Tappia. Die Laubwälder sind jetzt noch völlig kahl, und so kann die Sonne mühelos bis an den Boden vordringen und selbst im Wald für angenehm milde Bedingungen sorgen. Dass es aber erst Februar ist, merke ich auf dem Rückweg, wo sich die Strecke im Tal von Anzuno wie schon vor einem Jahr als ziemlich üble Eisbahn entpuppt. Aber hier muss man durch, es gibt keine Alternative. Ein richtiggehender Klimaschock erwartet mich später nach der kleinen Siedlung Cruppi (543 m). Von der windgeschützen Südseite wechselt der Weg dort abrupt auf die Nordseite, wo einem der Föhn mit voller Wucht trifft. Und dies ist eben südlich der Alpen kein milder, sondern gerade im Winter ein ziemlich kühler Wind. Entsprechend ist auch der Waldboden hier durchwegs noch schneebedeckt.

Aber nun ist es nicht mehr weit zurück nach Domodossola, wo die Marktfahrer inzwischen dabei sind, ihre Ware wieder zu verladen. Die Besucher haben sich mittlerweile auch verzogen; entweder schon nach Hause oder in eines der gemütlichen kleinen Ristoranti dieser Stadt. Auch ich lege noch einen entsprechenden Zwischenhalt ein, um die Tour gemütlich ausklingen zu lassen.

Tourengänger: ABoehlen


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