Winterstock 3203m


Publiziert von Lulubusi , 2. Juni 2012 um 07:12.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:25 Mai 2012
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1097 m
Abstieg: 1097 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via Realp (Furkapassstrasse) zum Hotel Tiefenbach
Kartennummer:LK 1:25000 BL1231 Urseren / LK 1:50000 BL255S Sustenpass

 

Winterstock 3203m

 

Der Winterstock führt im Winter neben Galenstock, Tiefenstock und Gletschhorn ein unscheinbares Dasein. Zu Unrecht! Bei guten Verhältnissen führt eine absolut lohnenswerte Skitour auf den Gipfel. Genau diese Tour soll es heute sein.

 

Aufstieg

Start ist bei Tiefenbach P.2106.

Nach ein paar wenigen Metern konnten wir bereits unsere Ski anschnallen. Auf dem leicht gefrorenen, tragfähigem Schnee kommen wir schnell vorwärts.

In nördlicher Richtung bringen wir schnell die ersten Höhenmeter hinter uns und erreichen Älpetli P.2259. Weiter geht es ins Tiefenbachtal hinein „ungefähr dem Tiefenbach folgend“ bis ca. P.2409 Tiefenbachboden.

Nun drehen wir nach Nordwesten ab und fellen an P.2507 vorbei, über das hier flache und leicht kupierte Gelände, in den Talkessel zwischen Gletschhorn und Winterstock hinein. Andeutungsweise kann man bereits den See bei P.2507 unterm Schnee erkennen.

Von hier wenden wir uns der Grauen Wand entgegen die südlich, unterhalb von P.3083. Dies Felswand wird im Sommer rege von Klettern besucht. Routen bis in den 9. Grad führen durch diese hoch.

Auf einer Höhe von etwa 2600m wendet man sich schliesslich dem Winterstock zu. Wir montieren hier unsere Harscheisen und steigen über eine recht steile Flanke (zwischen 30-35°) hoch. Auf halbem Weg in der Steilstufen können wir unsere Ski schultern und recht angenehm über Steine und Graswasen hoch laufen. Die letzten Meter zum Gipfelzustieg (Südwestcouloir) legen wir wieder mit den Skis an den Füssen zurück.

Holt man etwas weiter aus, ist das Gelände zum Couloir hin, welches zum Winterstock hoch führt, wesentlich flacher. Problem, Lawinenreste machen den Aufstieg im flacheren Teil sehr mühselig.

 

Am Fuss des Couloirs erstellen wir ungefähr auf 2900m unser Skidepot. Steigeisen und Pickel sind für die nächste Zeit unsere Sportgeräte.

 

Ab jetzt steigen wir beinahe kerzengerade durch das Couloir, zum Sattel P.3177 östlich des Winterstock hoch. Mehrheitlich guter Trittschnee der lediglich an zwei drei Stellen nicht tragfähig war, erleichterte uns den Aufstieg durch das 40-45° steile Couloir. Kurz vor dem Ausstieg auf den Sattel kratzt dieses an der 50° Marke.

 

Den ca. 10m breiten Sattel verlassen wir auf seiner linken Seite.

Auf den ersten Metern nach dem Couloir mussten wir ein paar Felsplatten in luftiger, leichter Kletterei (II) überwinden. Die zur Zeit noch vorhandene Schneeauflage machte diese ohne grössere Probleme möglich. Gemäss Führer, muss diese Platte, ohne Schnee, umgangen werden.

 

Anschliessend wühlen wir uns die letzten Höhenmeter durch den Schnee auf den Gipfel des Winterstock P.3203.

Diese letzten Meter hatten es allerdings noch in sich. Teilweise sanken wir bis zu den Hüften im von der Sonne aufgeweichten Schnee ein.

 

Dafür durften wir auf den warmen Gipfelfelsen eine wunderbar gemütliche Rast geniessen. Irgendwann mal ist alles zu Ende und es ist Zeit zum Aufbruch.

 

Abfahrt

Der Abstieg und die Abfahrt erfolgt mit kleinen Abweichungen auf der selben Route.

 

Abstieg durch das Couloir. Mit den Ski erst über recht gut fahrbaren Sulzschnee der sich dann leider mit jedem Meter den wir an Höhe verlieren in eine pampige, nasse und matschige Masse verwandelt.

Zur Zeit ist es noch möglich beinahe alles auf den Skis zurückzulegen. Die Tragepassagen beschränken sich auf wenige Meter. Sollten die Momentan warmen Verhältnisse anhalten, was doch sehr wahrscheinlich ist, werden die Skitouren bald nicht mehr möglich sein.

 

Wichtig: Es sollte ein Helm getragen werden! Das Couloir erhält erst ab ca. 11:30 Uhr direkte Sonneneinstrahlung. Die umliegenden Zacken bieten genügend Schatten.

Sobald die Sonne aber einmal in die Felsen reichen und erwärmen, spucken diese doch immer wieder Steine aus, was doch zu einer erhöhten Steinschlaggefahr führt.

Bei sehr kalten Tagestemperaturen sicherlich besser.

 

Startpunkt

Tiefenbach 2106m

 

Ziel

Winterstock 3203m

 

Anforderungen

Bis zum Couloir bestehen keine Schwierigkeiten. Die Steilheit des Couloirs liegt im Scnnitt bei 45°. Steigeisen, Eispickel sind notwendig. Beim Ausstieg aus dem Couloir kann eine Wechte den Weg versperren. Zum Gipfel hin müssen Platten luftig überklettert werden (II) die bei wenig oder gar keinem Schnee umgangen werden müssen.

 

Hangrichtung

Süd, Südwest

 

Lawinengefahr

Bis zum Couloir keine wesentliche Lawinengefahr. Achtung auf seitlichen über einem liegenden Hänge. Im Couloir müssen sichere Lawinenverhältnisse herrschen sonst wirds gefährlich.

In der eigentlichen Gipfelflanke nach dem Couloirausstieg, besteht Schneebrett Gefahr. Daher sollten die Verhältnisse auch dort gut eingeschätzt werden.

 

Material

Übliche Skitourenausrüstung, Steigeisen, Eispickel

Klettergurt, 30m Seil und ev. 1-2 Klemmgeräte für den Aufstieg und Abstieg über die Platten zum Gipfel.

Helm

 

Zusätzliche Info

http://www.albertheimhuette.ch/

http://www.hotel-tiefenbach.ch/

 

Fazit

 

  • Eine super spannende und abwechslungsreiche Skitour mit einem recht langem Couloir.
  • Tour abseits des Tourenklassiker Galenstock der sehr häufig begangenen wird.
  • Selten begangene Tour
  • Ab Tiefenbach nicht all zu lange Tour
  • Toller Blick vom Gipfel zum Gallenstock, Gletschhorn, Tiefenstock, Lochberg
  • Kein Gletscherkontakt.
  • Blick zur Imposanten Kletterwand „Graue Wand“

 

Genaue Route

Hotel Tiefenbach P.2106, Schluechtbielen, Älpetli P.2259, Tiefenbachboden P.2409, P.2507, Kessel zwischen Gletschhorn und Winterstock, auf einer Höhe von etwa 2600m nach rechts abdrehen, nordostwärts zum Couloir, Couloir, westlich zum Gipfel des Winterstock. Rückweg auf selber Route.

 

Alternativ:

Galenstock

Tiefenstock

Lochberg via Winterlücke

Chli Bielenhorn

Schafberg


Tourengänger: Lulubusi


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