Steinerne Agnes - Mittlere Rotofenspitze

Obwohl im Lattengebirge ostseitig noch reichlich Schnee liegt, wollen wir von Süden zunächst zur markanten Felsformation der Steinernen Agnes aufsteigen, um dann je nach Schneelage vielleicht noch höher zum Dreisesselberg zu kommen. Zunächst geht's den Bichlgraben hoch, ein paar Meter recht steil auf Almweg, dann auf Bergsteig. Wir folgen der Beschilderung "Steinerne Agnes Rundweg". Erst kurz vor dem kleinen Rastplatz unterhalb der markanten Felsformation müssen wir unbedeutende Schneefelder queren.

Um die Agnes aus der Nähe zu betrachten, nützt ein bisschen Kletterei in sandigem Terrain mit kräftigem Griff zur Flora. Die besten Plätze für Fotografen befinden sich etwas oberhalb der Dame in den Latschen, eine Infotafel erklärt das Zustandekommen der skurrilen Lady.

Schön, und jetzt? Der Blick weiter hoch zum Dreisesselberg verheisst nichts Gutes, reichlich Schnee passt schlecht zu kurzen Hosen. Als Alternative bietet sich dann eben der Rundweg weiter nach Hallthurm an und da passiert man ja auch den Rotofensattel mit den Rotofenspitzen. Ein Gipfel wär schon nicht schlecht...

Dazu gehen wir kurz am Anstiegweg zurück, folgen dann aber dem Wegweiser nach Hallthurm. In leichtem Auf und ab, mit schöneren Blicken als beim Aufstieg wendet sich das Steiglein Richtung Nordost zum Rotofensattel. Ein paar Schneefelder sind dann doch noch zu umgehen, aber im Grossen und Ganzen stellt sich das unproblematisch dar.

Unter dem Namen Rotofenspitzen kennt die 3 markanten Spitzen wahrscheinlich kaum jemand, aber die "Schlafende Hexe" ist ein Begriff für das Profil des Höhenzugs. Ihre Nase bleibt den Kletterern vorbehalten. Sie wird auch Montgelas-Nase gennant, der einflussreiche Minister König Maximilians I. hatte ja ebenfalls einen richtigen Riecher. Zurück zur Hexe: Ihren Busen kann man besteigen (!) und das kleine Gipfelbüchlein trägt tatsächlich den Titel "Hexenbusen". Dazu wenden wir uns am Sattel nach links, Richtung Westen, folgen dem Pfad zur Südseite der Mittlere Rotofenspitze und steigen im Steilgras hoch. Eine etwas ausgesetzte Querung führt an eine Rinne, deren Einstieg als auch Ausstieg die Herausforderung darstellen (I - II). Schliesslich noch ein wenig  luftig am Grat weiter bis zum kleinen Gipfelkreuz. Ein prima Ausguck, den sich auch 2 Vogelbeobachter eines Adlerpärchens ausgesucht haben.

Zurück zum Sattel und weiter in etlichen Serpentinen steil bergab zum Panoramaweg, wo wir uns nach rechts wenden und nach Süden zu den Bichellehen zurück spazieren.