Versuch Gamschopf – Stoss – Grenzchopf
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Ein Versuch den steilen Gipfel des Gamschopfs zu erreichen und eine schliesslich umnebelte Höhenwanderung im Alpstein.
Der Alpstein hält immer einige Juwelen bereit! Die grossen Gipfel in diesem Gebirge sind schnell und einfach bestiegen, die kleinen haben’s in sich. Neben dem Girenspitz bei der Zwinglipasshütte gehört der Gamschopf, der knapp unter der 2000 Meter Marke liegt, wohl zu den unnahbarsten Gipfeln im Alpstein. Er besticht durch fast senkrechte Grasflanken, Felswände und zumindest auf der Ostseite nicht sonderlich solides Gestein. Befindet man sich einmal in den extrem steilen Flanken des Berges verliert man schnell die Übersicht und die Routenfindung wird schwierig. Nachdem ich im November 2005 hier am NE-Grat umgekehrt bin, wollten wir jetzt einen Aufstieg durch die NE-Flanke in Angriff nehmen. Die Konsultation eines SAC-Führers wäre bestimmt hilfreich – nur hab ich keinen. Welches ist die empfohlene Route? Auf jeden Fall glaube ich jetzt einige Variante gesehen zu haben, auf welchen der Gipfel beim nächsten Versuch erreichbar sein sollte.
Von Unterwasser kommt man dem PW nach bis knapp 1100. Dann auf Fahrsträsschen und Wanderwegen über Schrenit aufwärts gegen die Lauchwis. Der Gipfel des Gamschopfs ragt immer bedrohlicher auf. Das Massiv scheint eine Vielzahl von Routevarianten zuzulassen, die aber häufig irgendwo einen Haken (im übertragenen Sinn) haben. Der höchste Punkt ist ein grasiger Kopf, der scheinbar vom markanten, felsigen Vorgipfel überragt wird. Wir entscheiden uns für einen Aufstieg durch eine Verschneidung in der NE-Flanke. Diese ist deutlich und von unten kommend kaum zu verfehlen. Bis auf einen kurzen, senkrechten Abschnitt ist die Verschneidung in steilem, felsdurchsetzten Gras recht gut zu begehen, ab und zu allerdings etwas erdig und daher unangenehm (T6). Linkerhand wird der Aufstieg durch eine Felswand begrenzt, die man an irgendeiner Stelle durchbrechen müsste, wenn man zum Gipfel will. Nach rund 130 Höhenmetern in der Verschneidung erreicht man den NE-Grat, der hier noch zerschartet ist. Ich habe noch ein sehr ausgesetztes Türmchen überklettert und habe schliesslich am zweiten aufgeben. Dieses könnte entweder links durch brüchigen Fels oder rechts durch senkrechten Rasen äusserst ausgesetzt umgangen werden. Theoretisch möglich, aber da ich keinen Plan über den weiteren Verlauf der Aufstiegs hatte, kehrte ich um. Von der Lauchwis sahen wir dann, dass nur wenige Meter bis zum Gipfelgrasfeld fehlten.
Anschliessend immer nebligere Höhenwanderung über den erstaunlich selten begangenen, aber lohnenden Stoss-Gipfel (T4+) und den Grenzchopf (T4) zur Tierwies und auf dem Wanderweg ins Tal.
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