Am Rau Stöckli (2270m)

Meine erste einigermassen „richtige“ Skitour, doch ohne Gipfelerlebnis. Nach 20-jähriger Abstinenz vom Skifahren habe ich mich vor knapp zwei Wochen wieder mal auf die Bretter gewagt und die Schneeschuhe an den Nagel gehängt. Langfristig gesehen führt nichts am Skitouren vorbei, das hatte ich längst begriffen, nur eben: die Hemmschwelle war gross, denn Skifahren war auch in der Kindheit nie meine Stärke.

Eigentlich planten wir einen Ausflug an die Sonne, dies auf die „Twäränä“ (Silberen). Nur: ohne Schneeketten war auf der vereisten Strasse vom Höllloch zum Fruttli nix zu machen und nach einigem Zeitverlust musste schleunigst ein Ersatzplan her... So beschlossen wir, vom Bisistal auf den Ruosalper Chulm zu gehen.

Ungefähr beim Schwandboden stoppte uns ein Fahrverbot wegen Lawinengefahr. Artig parkten wir und liefen über die völlig vereiste Strasse hoch zur Seilbahnstation beim Saliboden. Beim Parkplatz stellten wir fest, dass wir definitiv nicht die Einzigen waren, welche sich im Gebiet Glatten-Rau Stöckli-Ruosalper Chulm nach Pulverschnee umsehen würden. Das Fahrverbot schien die Mehrheit der Tourengänger jedenfalls nicht beeindruckt zu haben.

Nach der Seilbahnstation ging's auf steil angelegter Spur hoch durch den Ruosalper Wald zum Gross Gade. Danach über den Rücken zum Ober Stafel, wo wir in Richtung Lang Boden abzweigten. Aufgrund der ziemlich fortgeschrittenen Zeit (unser Ausflug auf der Pragelstrasse raubte viel Zeit) und der Verlockung des Nordhangs unterhalb des Rau Stöcklis folgten wir schliesslich noch etwas der Spur zum Rau Stöckli hoch, anstatt zum Ruosalper Chulm hinüber zu traversieren. Kurz vor P. 2102 stärkten wir uns und machten die Skis bereit für die Abfahrt. Keinen Gipfel erreicht zu haben war nicht tragisch, aber ein paar Sonnenstrahlen hätten schon gut getan...

Der Nordhang des Rau Stöckli wies besten Pulver auf und allzu verfahren war er auch nicht. Unelegant wie Ski-Rookies halt sind und mit einigen Stürzen fuhr ich hinunter zur Ruosalp in Richtung Hütte. Nach einer Abkürzung wählten wir dann die Alpstrasse unterhalb des Gross Gade für die Rückfahrt zum Saliboden. Der Rückweg zum Auto beim Schwandboden empfand ich als reine Plage: Auf der Strasse hatte es zu wenig Schnee um zu fahren und zwischen dem Eis lugte immer wieder Asphalt hervor.

SLF: mässig