Mauren und Staufer


Publiziert von Henrik , 15. Januar 2012 um 12:51.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:25 Dezember 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 360 m
Abstieg: 360 m
Strecke:Lenzburg - Schloss L. - Wildistei - Berg Ebenet mit Esterli-turm - Seon - Staufen - Lenzburg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland

 ... noch fehlen die Masseneinträge für Lenzburg! Überraschenderweise, denn immerhin liegt dieses auf einer Achse, die täglich durch Verkehrsträger (ÖV/PW) durchfahren wird – beruflich und wahrscheinlich auch privat. So sei daher auch daran erinnert, dass z. B. diese Seite unzählige Tipps und etliche Tools für Unternehmungen bereit hält wie auch schreibt: Den Blick über weite Ländereien schweifen lassen und dabei etwas über die bewegte Vergangenheit des Aargaus erfahren: Schloss Lenzburg zählt zu den ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Danach ist Wandern angesagt; berauschende Panoramen!
 
 ... eingeladen bzw. die Idee aufgegriffen haben Edith und Gigi, vor Weihnachten. Um uns schliesslich in Lenzburg auf dem Bahnhof einzufinden, galt es die Anfahrten noch auf einander abzustimmen: aus Nöschikon, Riehen und Basel, wobei die beiden letzteren ja eigentlich das Zusammenfinden und –fahren förmlich herausforderten.  Um halb zehn begrüsste Edith das eben eingetroffene Nord-westschweizer Tandem. Obwohl Bahnhöfe mich insbesondere was das Mobiliar angeht, sehr interessieren, Lenzburg wirkt hässlich – die Kunststoffschalenwand bei der Bushaltestelle werden wohl einige hikr. sicher kennen, sei es vom Vorbeifahren oder vom Warten auf eines der Autobusse, die das Hinterland abdecken. Nur wenige Schritte weiter eine verlassen wirkende Altstadt – Grund: der Weihnachtsmorgen. So wird der Anstieg zum Schloss, das im Namen und in der Prägung der Land-schaft  besticht, zu einer gemütlichen Angelegenheit  [Das Gelände wird durch zwei Molassehügel geprägt, die sich rund hundert Meter über der ansonsten flachen Ebene erheben] . Schneeresten des vorweihnachtlichen Schneefalls und Temperaturen um die Null Grad verleihen der Umgebung etwas Mystisches – ein wenig Vorsicht ist zudem geboten, da die Treppenstufen, die wir hier und später vorfinden, leicht vereist sind. Wir umrunden auf dem Wegkranz das wuchtige Schlossgebäude, das jetzt auch noch wohltuend und wärmend von der Sonne angestrahlt wird – darüber ein beinahe wolkenfreier sattblauer Himmel. Die Zutaten für ein paar Top-Shots. Der als Palas ausgewiesene Baukörper mit seinen Zinnen gemahnt im morgendlichen Licht fast an Granada oder maurische Baukunst... Wir verlassen den Burghügel, steigen etwas herunter und begeben uns über das Himmelsleiterli auf den andern Hügel gleich nebenan – dieser liegt noch im Schatten, doch als wir dessen Plateau erreichen, eröffnet sich ein erneutes Panorama auf den Ort und die dahinter liegende Jurakette samt unver-meidlicher Dampffahne des AKW Gösgen. Etymologisch unerklärlich ist des Hügels Namen Gofi (Goffersberg), wohl kaum mit Goofy in Verbindung zu bringen? Südostseitig verlassen wir diesen Teil Lenzburgs, gelangen beim Hof Wildistei an den Fuss des Lütisbuechs und queren die Gemeindestrasse nach Ammerswil. Am gefrorenen Fünfweier vorbei, danach  in Serpentinen und etwas morastig erreichen wir nach einer weitern Stunde den Esterliturm. Meine beiden Begleiterinnen steigen die 50 M in die Höhe, meine Not mit Vertigo und Klaustrophobie verhindern das, obwohl gerade die Sicht nach Süden ein beeindruckendes Panorama eröffnen würde...während die einen also oben die Aussicht geniessen, erkunde ich bodenseitig die unmittelbare Umgebung: ein reich ausgestatteter Rastplatz bietet sichtbar Platz für viele gleichzeitig das Brätlen zu zelebrieren – sogar eine kleine Broschüre findet sich in einem Holzkasten.  


 ... im Abstieg zum Aabach eröffnen sich auch Weitblicke nach Süden, die Rigi ist zu erahnen, am Hof Schneechaste (woher dieser wohl seinen Namen erhalten hat?) vorbei, stehen wir an der Brücke Sigismüli. Beim Punkt 456 (Schnäggerain) halten wir Rast: Gigi hat Weihnachtsguetzli im Rucksack mitgenommen – Baslerstäbli aus Bruunsliteig und andere Bhaltis werden auf der Rastbank ausgelegt. Auf unseren Weihnachtsspaziergang zurück nach Lenzburg passieren wir zuerst das Trasse der Seetalbahn, die heute von der SBB betrieben wird. Nur einige Minuten später stehen wir an kaum erkennbaren Grabhügeln, die ganz im Gegensatz zu den üblichen Ausgrabungen ziemlich vernachlässigt erscheinen, die an die Hallstatter-Zeit (Seite 29) erinnern. Das Mittagessen verdaut, der Hund bellt fürs Gassi gehen, die Sprösslinge möchten das neue Bike ausprobieren, die Kilos müssen weg vom Gestell – kurz, wir begegnen erstmals einer ganzen Menge von Spaziergängern und Joggern. Nochmals steigen wir eine Anhöhe hinauf – zur Hochwacht auf dem Staufberg. Zwischenzeitlich hat das Wetter gewechselt, von Blau ins Grau, erreichen die letzten Sonnenstrahlen diesen Hügel und tauchen die Umgebung mit dem vis-à-vis liegenden Schloss Lenzburg szenisch in eine Landschaft des Rittertums – die Pyrenäen  kommen mir in den Sinn (obwohl ich noch nie dort war)! Wir verweilen etwas im kleinen Kirchlein, begeistern uns für die im Dunst zu erahnenden Bastionen des Schnees im Süden und nutzen die Stille kurz inne zu halten. Im Abstieg vom Staufberg wählen wir die Variante steile Treppe zum Reservoir, im Weiterweg spaziert man durch Staufen, das mit Lenzburg zusammengewachsen ist – nach einem gefühltem Kilometer erreichen wir den Bahnhof, wo uns noch eine halbe Stunde offen steht, bevor uns die Züge in die Agglos zurückbringen. Im Kiosk werden noch Zeitschriftenträume erwidert oder Getränke in Pappkartons angeboten – Edith offeriert uns letztere zum Abschluss. Eigentlich wäre ich gerne noch eingekehrt – aber die Buvette Lenzburg Bahnhof erlaubte dies nicht: hier darf noch opulent gepafft werden. Das wollten wir uns nach so viel Frischluftzufuhr und so viel Geschichte – von der Steinzeit via Hallstatt  in die Moderne –  nicht antun!
 
 ... s’isch sehr nätt gsi und mit euch wurd’ ich gärn wieder emol underwägs si!
 
 ...Gigi meinte in einem Folgemail: Bis zum nächsten Mal, eventuell Kloster Fahr und noch etwas in die Höhe, ich sehe die Landschaft gerne von oben, es gibt mir einen Überblick, so kann ich besser erfassen wo ich bin!!  

Spaziergang mit Edith und Gigi (Schwester von Edith)


Hinweis: die Bilder sind von heute....leider habe ich erst unterwegs festgestellt, dass das Jahresdatum noch auf 2010 gestanden hat!


Tourengänger: Henrik


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: dein Bericht...
Gesendet am 15. Januar 2012 um 16:08
...hat mich sehr gefreut Henrik, bin ich doch in Staufen aufgewachsen. Lauter bekannte Namen.

Den Usrüefer (Gemeindezeitung) bekomme ich heute noch.

LG Heinz


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