Zu den Schleierfällen an der Ammer


Publiziert von Curi , 15. November 2011 um 19:17.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:16 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Kartennummer:Kompass WK 179 Pfaffenwinkel

Die tief eingeschnittene Schlucht der Ammer hat mich schon jedesmal verlockt, wenn ich sie auf dem Weg Richtung Berge auf der Echelsbacher Brücke zu überqueren hatte. Der Blick auf die Wanderkarte empfahl aber die etwas südlich davon gelegenen Schleierfälle als besonders lohnendes Ziel. Also gleich zu Beginn meiner einzigen freien Woche in jenem arbeitsreichen Sommer 2010 das Auto am westlichen Rand von Saulgrub abgestellt und zunächst auf dem Wetzsteinweg losmarschiert. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Ammergauer; es gibt auch eine Tafel, wo die Gipfel des ganzen Panoramas bezeichnet sind.
 
Bald erreichte ich das Wirtshaus Acheleschwaig und von dort auf der kleinen, steilen Stichstraße beim Kraftwerk Kammerl die Ammer. Noch vor der Brücke zeigt ein Wegweiser nach rechts zum Scheibum. Hier zwängt sich der Fluss durch ein enges Tor zwischen zwei Felsen - schon an diesem Sommertag eindrucksvoll, erst recht aber, wenn man es sich bei starker Wasserführung vorstellt. An der Stelle, wo man eine gute Sicht darauf hat, endet eigentlich der Wanderpfad auf dieser Seite der Ammer. Da aber eine deutlich erkennbare Spur den felsigen Hang hinaufzieht, folgte ich dieser und wurde bald mit einem noch beeindruckenderen Blick hinunter in die enge Passage belohnt. Die Spur war aber auch da nicht zuende, sondern führte weiter aufwärts an der steilen Kante entlang. Da änderte ich kurzerhand meinen ursprünglichen Plan, auf kürzestem Weg in der linksseitigen Ammerleite die Schleierfälle anzusteuern, und beschloss, einfach mal zu schauen, wie weit ich hier noch kommen könnte.
 
Der Wald, in dem sich mein Pfad dann doch schnell völlig verlor, wäre jedenfalls ein Paradies für Schwammerlsucher; ich habe sogar Steinpilze gesehen, wenn auch meistens in ziemlich angeschimmeltem Zustand. Schwammer nehme ich aber nur dann mit, wenn ich eigens zu diesem Zweck unterwegs bin, und heute hatte ich ja etwas anderes vor. Zeitweise in Sichtweite des oberen Waldrandes, manchmal etwas tiefer kam ich recht gut voran, wurde aber bald  von der Ammer weg ins seitlich einmündende Tal des Schindelwiesgrabens gedrängt, der so tief eingeschnitten ist, dass eine Überquerung mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden wäre. Ein Stück weiter traf ich aber wieder auf einen beschilderten Wanderweg mit einer kleinen Brücke. Gleich dahinter informiert ein Wegweiser, dass der Böhmer Weiher nur ein paar hundert Meter entfernt ist, und so machte ich noch den Abstecher zu diesem romantischen Plätzchen.
 
Nun wieder auf markiertem Weg grob dem oberen Rand der Ammerschlucht folgend wanderte ich bis ungefähr auf die Höhe von Bad Bayersoien, um dann wieder hinabzusteigen und bei der Soyermühle endlich auf die andere Flussseite zu wechseln. Von dort führt der Steig in ständigem Auf und Ab durch die Ammerleite zu den Schleierfällen. Die geschätzten 450 Höhenmeter ergeben sich daraus, dass ich insgesamt etwa viermal in die Schlucht hinunter und wieder hinauf gestiegen bin. Schon hier ist es ziemlich feucht, einige von Wasser übersprengte, moosige Steine geben einen Vorgeschmack der eigentlichen Fälle. Hat man die schließlich erreicht, bietet sich ein Schauspiel, das ich so noch nirgends sonst gesehen habe - ein echtes Highlight.
 
Um zurück zum Kraftwerk Kammerl zu kommen, muss man selbstverständlich erst wieder ganz nach oben zum Schluchtrand. Die Angelegenheit wurde nun allmählich ziemlich schweißtreibend. Den letzten Anstieg zurück nach Saulgrub kannte ich ja aber wenigstens schon in der anderen Richtung, und so brachte ich diese erlebnisreiche Runde doch noch in guter Kondition zu Ende.

Tourengänger: Curi


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