Abruzzen, Einstieg; erste Annäherung an den Campo Imperatore: Monte della Scindarella 2233 m.ü.M.

Nun, die Fahrt von Castel San Pietro Terme ans Meer und weiter runter, dann über Teramo zum Tunnel (10 km lang; darin ist die Abzweigung ins Berginnere zum internationalen Elementarphysiker-Labor gut sichtbar) und bis zum Ausgang dauerte doch wieder eine beträchtliche Zeit ...

Beim Dorfbeginn von Assergi sichten wir das Hotel Giampy, wo wir uns gleich einquartieren für die nächsten vier Nächte; danach fahren wir nach Paganica, um die wichtigsten Proviant-Einkäufe zu tätigen (auch dieses Dorf ist teilweise arg in Mitleidenschaft gezogen vom verheerenden Erdbeben von 2010).
Den Nachmittag benutzen wir, um eine Tour am Campo Imperatore zu unternehmen: erst fahren wir hoch bis nach Fonte Cerreto (wo sich die Talstation der Seilbahn befindet - die hatte wohl Zwischensaison-Pause ...) und weiter in grossen Kehren ins zwar karge, doch überaus reizvolle Gelände am Rand des Campo Imperatore.

Weiterhin sind wir beeindruckt von den grossen Schafherden, welche von Respekt einflössenden grossen Hunden bewacht werden; dann vom ersten Blick auf die riesige Ebene des Campo Imperatore - diesen geniessen wir vom Startpunkt aus, dem Parkplatz etwas westlich des Monte Cristo, oberhalb der grossen Alp beim Campo Nevada.
Wir erleben hier zum ersten, nicht jedoch zum letzten Mal, wie Karten-Einträge und Gelände voneinander abweichen - ein Umgewöhnen ist dringend erforderlich, wenn man sich an die swisstopo-Karten gewöhnt ist ... Auf jeden Fall finden wir Wegspuren, welche oberhalb der Alp, an zwei längst nicht mehr in Betrieb, doch noch stehenden Skiliften, vorbei zum Sella della Scindarella führen.

Ab hier geht es zwar erst weglos, doch geländemässig klar aufwärts Richtung flachen Grat des Gipfels, welchen wir in Aussicht genommen haben - jetzt jedoch noch nicht erblicken können. Bald einmal leiten uns jedoch Markierungen und Spuren weiter aufwärts auf dem grasigen Hang - bis wir bei P. 2093, bei einer überaus deutlichen, auf einem grossen Stein festgehaltenen, Abzweigung auf den relativ direkten Aufstieg zum Monte della Scindarella hingewiesen werden. Keine Spuren, doch ab und zu einige wenige kleine Steine mit den rot-gelben Markierungen leiten uns problemlos zum Gipfel. Hier erwartet uns beim Gipfelsteinmann ein etwas getrübter Blick in den Campo Imperatore; deutlicher können wir Richtung Albergo Campo Imperatore sehen.

Trotz suboptimalen Wetterverhältnissen - es windet doch beträchtlich - setzen wir unsere "Reise" fort und visieren die Bergstation des Skiliftes an, welcher vom Campo Imperatore auf den Gratausläufer führt (dieser Skilift prangt mit einer modernen Anlage - im Hüttchen läuft der Funk, wohl bis zur nächsten Betriebsaufnahme - und um die Anlage herum lagert einiges an Abfall ...). Hier geniessen wir - mit Blick zum berüchtigten Hotel, ein im faschistischen Umfeld errichteten Bau - unsere Rast; und machen uns dann weglos hinunter zur Spur, welche wieder zu P. 2093 führt. Auf derselben Route wie beim Aufstieg steigen wir zum Sella della Scindarella ab und gewinnen, in etwa die Höhe beibehaltend, wieder unseren Startpunkt beim Parkplatz.

Wir sind sehr zufrieden, haben wir unseren Ankunftstag in den Abruzzen mit dieser kleinen, doch guten Einblick gewährenden, Wanderung beginnen können - und geniessen die so verdienten Bier und Kaffee auf Forte Cerreto ...