Tête Tsernou und Konsorten
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Die Waadtländer Alpen sind wild. Zu Recht begehen im Sommer viele Wanderer die klassischen Wege, um die eindrucksvollen Wände um Diablerets und Muverans zu bestaunen. Doch die meisten Gipfel werden, wenn es nicht gerade einen Klettersteig drin hat oder es sich um einen Kantonshöhepunkt handelt, vernachlässigt. Dies vermutlich auch darum, weil die Gipfelaufstiege oft ziemlich steinig sind - die heutige Tour hätte jedenfalls zweifellos den Ingrimm von
polder hervorgerufen, wenn er mitgekommen wäre.
Von Solalex geht es zunächst nach Anzeindaz und zum Col des Essets (bis hier rot-weiss markierte Wege), dann Richtung Col des Chamois (blau-weiss) bis auf etwa 2270 m. Nun mit etwas Abstieg rechts in den Felskessel des Fer à Cheval, über Gras auf den Nordgrat und über ihn auf den Sex des Branlettes (T5). Runter über die SE-Flanke (T4) und das Vorfeld des Glacier de Paneirosse queren. Der Aufstieg zum Col de Tête Tsernou schien sogar mir zu steilschuttig, also etwas mehr Abstieg und über Steilgras und weiter oben Fels/Geröll auf die Tête de Bellalué (T5). Nun zum Col de Brotset runter, wo man auf rote Zeichen stösst, die (vermutlich) Richtung Pas de Derbon führen. Man verlässt die Markierung bald und steigt mit möglichst wenig Höhenverlust auf Richtung Col de Tête Tsernou und in Kürze über Platten auf den Gipfel (T5).
Nun zurück zum Col de Brotset und mit möglichst wenig Höhenverlust wieder rauf zum Col Pegnat, wo sich kuriose Felsformationen und eine Menge Seile finden (will hier jemand eine Route einrichten?). Knapp 200 hm runter in den nördlichen Geröllkessel, bis eine mühsame Querung möglich wird zu einem Band, das dem Fuss der Wand der Tête Pegnat entlang schräg aufwärts zieht, bis man über ein Couloir auf den Grat gelangen kann (diese Route ist viel besser gangbar, als es von weitem scheint). Nun rechts auf einer Felsrampe um einen ersten Kopf herum und über Platten auf den Gipfel (T5). Schöner Tiefblick nach Derborence!
Zurück auf der Aufstiegsroute, dann etwas im steinigen Tälchen abwärts, bis man schräg links abwärts queren kann in die Hänge von Les Filasses. Hier enden die Schwierigkeiten und man steigt je nach Fahrplan ab nach Solalex oder Derborence (beides etwa gleich weit).
Bleibt noch die Tête à Grosjean, die heute nicht so recht reinpassen wollte und die vermutlich auch etwas anspruchsvoller zu erreichen ist. Vielleicht bei Gelegenheit mal...allerdings sehen Tête à Pierre Grept und Pierre qu'Abotse deutlich reizvoller aus. Dies sind allerdings "echte" Klettergipfel, bei denen es fraglich ist, ob eine Besteigung ohne Strick realistisch ist. Alle heute besuchten Gipfel sind übrigens auch per Ski machbar, vgl. den aktuellen Skitourenführer. Klassisch ist freilich keiner davon.
Hinweis für Monstertouristen: Wie Maurice Brandt im (alten) SAC-Führer berichtet, beging Alexandre Müller am 1.9.1935 von Anzeindaz aus (Start um 2.30 Uhr) den Grat von Tête de Bellalué - Tête Tsernou - Tête à Pierre Grept - Muverans - Dent Favre bis zur Grande Dent de Morcles, wo er kurz vor Mitternacht eintraf. Eine Gratwanderung mit massiver Kletterei und süperben Abseilstellen (insbesondere an der Arête de Saille).
Dieser Mann muss seinerzeit ein Phänomen gewesen sein, erkletterte er doch bereits in jener Zeit mit seinem Bruder eine Route zur Haute Pointe d'Argentine, die noch heute mit SS+ (Stellen bis VI) bewertet. ist. Ausserdem befuhren sie bereits um 1928 mit Ski die Névés du Régent Bernard am Grand Muveran (heutige Ski-Bewertung: AS).

Von Solalex geht es zunächst nach Anzeindaz und zum Col des Essets (bis hier rot-weiss markierte Wege), dann Richtung Col des Chamois (blau-weiss) bis auf etwa 2270 m. Nun mit etwas Abstieg rechts in den Felskessel des Fer à Cheval, über Gras auf den Nordgrat und über ihn auf den Sex des Branlettes (T5). Runter über die SE-Flanke (T4) und das Vorfeld des Glacier de Paneirosse queren. Der Aufstieg zum Col de Tête Tsernou schien sogar mir zu steilschuttig, also etwas mehr Abstieg und über Steilgras und weiter oben Fels/Geröll auf die Tête de Bellalué (T5). Nun zum Col de Brotset runter, wo man auf rote Zeichen stösst, die (vermutlich) Richtung Pas de Derbon führen. Man verlässt die Markierung bald und steigt mit möglichst wenig Höhenverlust auf Richtung Col de Tête Tsernou und in Kürze über Platten auf den Gipfel (T5).
Nun zurück zum Col de Brotset und mit möglichst wenig Höhenverlust wieder rauf zum Col Pegnat, wo sich kuriose Felsformationen und eine Menge Seile finden (will hier jemand eine Route einrichten?). Knapp 200 hm runter in den nördlichen Geröllkessel, bis eine mühsame Querung möglich wird zu einem Band, das dem Fuss der Wand der Tête Pegnat entlang schräg aufwärts zieht, bis man über ein Couloir auf den Grat gelangen kann (diese Route ist viel besser gangbar, als es von weitem scheint). Nun rechts auf einer Felsrampe um einen ersten Kopf herum und über Platten auf den Gipfel (T5). Schöner Tiefblick nach Derborence!
Zurück auf der Aufstiegsroute, dann etwas im steinigen Tälchen abwärts, bis man schräg links abwärts queren kann in die Hänge von Les Filasses. Hier enden die Schwierigkeiten und man steigt je nach Fahrplan ab nach Solalex oder Derborence (beides etwa gleich weit).
Bleibt noch die Tête à Grosjean, die heute nicht so recht reinpassen wollte und die vermutlich auch etwas anspruchsvoller zu erreichen ist. Vielleicht bei Gelegenheit mal...allerdings sehen Tête à Pierre Grept und Pierre qu'Abotse deutlich reizvoller aus. Dies sind allerdings "echte" Klettergipfel, bei denen es fraglich ist, ob eine Besteigung ohne Strick realistisch ist. Alle heute besuchten Gipfel sind übrigens auch per Ski machbar, vgl. den aktuellen Skitourenführer. Klassisch ist freilich keiner davon.
Hinweis für Monstertouristen: Wie Maurice Brandt im (alten) SAC-Führer berichtet, beging Alexandre Müller am 1.9.1935 von Anzeindaz aus (Start um 2.30 Uhr) den Grat von Tête de Bellalué - Tête Tsernou - Tête à Pierre Grept - Muverans - Dent Favre bis zur Grande Dent de Morcles, wo er kurz vor Mitternacht eintraf. Eine Gratwanderung mit massiver Kletterei und süperben Abseilstellen (insbesondere an der Arête de Saille).
Dieser Mann muss seinerzeit ein Phänomen gewesen sein, erkletterte er doch bereits in jener Zeit mit seinem Bruder eine Route zur Haute Pointe d'Argentine, die noch heute mit SS+ (Stellen bis VI) bewertet. ist. Ausserdem befuhren sie bereits um 1928 mit Ski die Névés du Régent Bernard am Grand Muveran (heutige Ski-Bewertung: AS).
Tourengänger:
Zaza

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Kommentare (11)