Hochiss (2.299 m) und Dalfazer Wände - Überschreitung


Publiziert von pika8x14 , 17. Juni 2011 um 17:23.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum: 5 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 680 m
Strecke:Bergstation Rofan-Seilbahn/Erfurter Hütte - Hochiss - Streichkopf/Streichkopfgatterl - Dalfazer Joch - Dalfazer Köpfln (Steinrige Mannln) - Dalfazer Wand - Dalfazer Roßkopf (Gelbe Wand) - Rotspitze - Durrakreuz - Erfurter Hütte/Bergstation Rofan-Seilbahn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zur Talstation der Rofan-Seilbahn in Maurach am Achensee. Mit der Seilbahn zur Bergstation/Erfurter Hütte (Berg- und Talfahrt: 17,50 Euro pro Person).
Unterkunftmöglichkeiten:Erfurter Hütte. Viele weitere Möglichkeiten im Achensee-Gebiet.
Kartennummer:freytag & berndt WK 321, KOMPASS 027

In Anbetracht der uns am Nachmittag bevorstehenden mehrstündigen Heimfahrt entscheiden wir uns heute für eine schnelle Tour: Es geht ins Rofan. Dort soll die Hochiss, mit 2.299 m höchster Berg des Rofangebirges, bestiegen werden. Anschließend soll es über die Dalfazer Wände (Dalfazer Kamm) zurück gehen.

Wir nutzen die erste Möglichkeit, um mit der Rofan-Seilbahn zur Bergstation hinauf zu fahren. Vorbei an der Erfurter Hütte und einigen anderen Bauten zur Verpflegung und sonstigen Bespaßung der Bergtouristen gehen wir erstmal leicht bergab und halten uns in Richtung der ausgeschilderten Hochiss. Wir ignorieren die Abzweigungen zu Dalfazalm und Rofanspitze und wandern auf dem Weg Nr. 413 rechts (östlich) unterhalb des markanten Gschöllkopf vorbei. Der schmaler werdende Pfad führt hoch zu einem Sattel und etwas später zu einer Wegverzweigung nordöstlich des Gschöllkopf. Hier halten wir uns rechts - links käme man auf den Gschöllkopf.

Weiter geht’s am rechten Rand eines Kars zur Einsattelung zwischen Spieljoch und Hochiss. Auf diesem Wegstück haben wir den Hochiss-Gipfel und auch die Dalfazer Wände immer im Blick. Zudem tummeln sich hier heute Morgen mehrere Murmeltiere.

Von dem erwähnten Sattel führt der Pfad zur Südwand der Hochiss. Hier ist nach rechts ein Klettersteig zum Gipfel ausgeschildert. Wir queren aber noch etwas weiter unter den steilen Abhängen und steigen dann über Schrofen- und Felspassagen südwestlich der Hochiss hinauf auf den Rofan-Hauptkamm. Teilweise sind Seile als Sicherung vorhanden. An der beschilderten Verzweigung folgen wir dem Stichweg in östliche Richtung zum Gipfel der Hochiss (2.299 m). Von diesem hat man dann den erwartet guten Rundumblick.

Nach der Gipfelrast geht’s zurück zur Wegverzweigung und von dieser dann nach rechts (Westen) in Richtung Streichkopfgatterl. Wir laufen auf dem abschnittsweise abschüssigen Pfad mit Blick in die unter uns liegende lange Gasse bis zu einer Kletterstelle (Rotes Klamml), an der es an den angebrachten Sicherungsseilen ein Stück nach unten geht. Am Streichkopf (2.243 m) trifft die Gipfelkette der Dalfazer Wände auf den Rofan-Hauptkamm. Entsprechend verlassen wir am Streichkopfgatterl auch den Weg Nr. 413 (dieser führt weiter zur Dalfazalm) und gehen jetzt auf dem Weg Nr. 32 nach Süden.

Der Pfad bleibt in der Regel etwas unterhalb (westlich) der Kammlinie. Den Gipfel des Dalfazer Joch (2.233 m) erreicht man vom Weg aus noch relativ einfach (Trittspuren folgen). Für die Felstürme der Dalfazer Köpfln (Steinrige Mannln, 2.208 m) ist schon etwas schwierigere Kletterei angesagt. Für das mit Gipfelkreuz versehene Steinrige Mannl soll wohl der II. Grad reichen - wir gehen aber trotzdem daran vorbei (einige entgegen kommende Bergsteiger mit Seil/Gurt/Helm schrecken uns ab - vermutlich waren diese aber woanders).

Nach Umgehung der Dalfazer Wand (2.210 m, offensichtlich in wenigen Karten bezeichnet und über den südwestlichen Hang erreichbar) laufen wir auf eine Scharte vor dem Dalfazer Roßkopf (Gelbe Wand) zu und fragen uns, wie es wohl dort hinauf gehen soll - der mögliche Aufstiegsweg ist zumindest im unteren Teil steil und exponiert. Bei genauem Hinsehen erkennen wir dann aber die fixierten Seile und steigen nun doch zügig auf den mit Antennnen etc. (Wetterstation?) versehenen Gipfel des Dalfazer Roßkopf (2.143 m) auf.

Nun geht’s über Wiesen und durch Latschen - teilweise wieder etwas ausgesetzt - zu einer Abzweigung kurz vor der Rotspitze. Wir halten uns links und gelangen über einen kleinen Sattel und nach ein bisschen Kletterei auf den Gipfel der Rotspitze (2.067 m). Da ja die Südwand der Rotspitze vom Achensee her ein Blickfang ist, haben wir natürlich auch vom Gipfel hinunter zum Achensee und ins dahinter liegende Karwendelgebirge eine herrliche Aussicht. Und selbstverständlich gibt es vom südlichen Endpfeiler der Dalfazer Wände nochmals einen guten Blick über die Lange Gasse, auf die Hochiss und eben die Dalfazer Wände.

Zurück an der Abzweigung steigen wir weiter abwärts in südwestliche Richtung. Nach kurzer Zeit könnte man den links (nach Osten) abzweigenden Weg Nr. 30 nehmen. Dieser führt als schmaler Pfad direkt unter der Südwand der Rotspitze und später über steile, teils gesicherte Passagen vorbei am künstlichen See und trifft kurz danach auf den Weg von der Dalfazalm zur Bergstation der Seilbahn.

Wir entscheiden uns aber für den Weg Nr. 31, welcher über felsige Abschnitte, durch Latschen und zum Schluss über Wiese zum Durrakreuz führt und dort in den breiten Weg Nr. 13 (in Karten auch 413 genannt) zwischen Dalfazalm und Erfurter Hütte/Bergstation einmündet. Es gibt nochmals eine schöne Sicht zum Achensee, von hier aus könnte man auch über die Buchauer Alm ins Tal absteigen.

Wir machen allerdings unsere Rundtour kommplett und gehen mit einem kurzen Abstecher am kleinen Seelein vorbei zur Bergstation. Spätestens hier befindet man sich auch wieder in Gesellschaft zahlreicher anderer Bergfreunde. Selbst von oben, aus dem 360°-„Adlerhorst“ auf dem Gschöllkopf oder auch kreischend aus dem „AIRROFAN" (Gerät, an dem 4 Personen am Seil vom Gschöllkopf in Richtung Bergstation „fliegen“) begrüßen uns einige „Hobby-Adler“.

Fazit: Sehr schöne, nicht zu lange (mit Pausen 5 Stunden), abwechslungsreiche Tour. Trotz des Sonntags nicht zu stark überlaufen, außer natürlich in unmittelbarer Seilbahnnähe. Abschnitte mit Schrofen, Fels und leichter Kletterei, ausgesetzte Stellen - etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich.


pika8x14 sind heute: A. + A.

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (1)


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Siddartha8 hat gesagt: Wunderschöne Tour!
Gesendet am 3. August 2012 um 13:33
Ich habe eine schöne Bergwanderung in der Umgebung vom Achensee gesucht und bin dann auf diesen Tourenbericht gestossen. Vorgestern war ich dort und bin die beschriebene Tour in entgegengesetzter Richtung gegangen. Hier bietet sich wirklich ein fantastisches Panorama und ich komme mit Sicherheit wieder ;)


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