Monte Rosa Gebiet

Zum Saisonende wollten wir nochmals hoch hinaus und wählten die Monte Rosa Hütte als Basis mit Ziel Nordend oder Dufourspitze. Die Wetteraussichten waren sehr gut und so starteten wir voll motiviert in Zermatt und liessen uns bequem die ersten Höhenmeter mit der Bahn nach Rotenboden hochfahren. Ski auf den Rucksack geschnallt und los ging’s den Weg runter zum Gletscher.

Wo noch vor genau einem Jahr genügend Schnee lag um über den Gletscher aufzufellen, war diesmal Ski buckeln bis zur Hütte angesagt. Ein mühsames Unterfangen, vor allem schmolz so unser Zeitfenster für den Rückweg, mussten wir doch mehr Zeit als gewollt einplanen.
Die Route zur Hütte ist wohl gut markiert mit Stangen und Fahnen, ein Weg ist jedoch nicht immer erkennbar und teilweise ist das Aufsteigen zur Hütte zu Fuss recht mühsam.
Früh am Nachmittag kommen wir beim Kristall an, welcher eingerüstet ist, die Kabel der Solaranlage müssen schon ersetzt werden, tja die Technik will gewartet werden.
Bei einem kühlen Bier relaxen wir auf der Terrasse und ziehen das Panorama rein, die Lage ist schon phantastisch.
Der Aufenthalt in der Hütte ist bequem, wenn auch eher ungewohnt dass in einer SAC-Hütte das Essen an den Tisch serviert wird. Danach gehen wir ins Bett und schlafen ausgesprochen gut.

Früh am Morgen, Sternenhimmel, wir starten im Stirnlampenlicht. Knapp 10 Minuten Ski tragen, dann haben wir endlich Schnee unter den Füssen und können wie gewohnt aufsteigen. Bis zum Gletscher ist der Schnee noch knapp, aber wir finden einen Weg durch die Felsen. Viel bequemer als noch am Vortag zu Fuss, steigen wir über Schnee die erste Steilstufe hoch und kommen so auf den Gletscher. Ab da sind die Verhältnisse phantastisch!
Die Schneedecke super tragend und die Spalten noch gut eingedeckt steigen wir auf. Der Tag erwacht und wir geniessen die magische Stimmung am Morgen wenn sich die Sterne verabschieden und der Himmel zuerst schwarz wird, bevor sich das Morgenrot in seinen schönsten Farben zeigt und der Tag beginnt.

Wir sind am Berg. Der Berg ist da und wir sind da, fertig, mehr braucht es nicht.

Bewusst steigen wir auf, jeden Schritt geniessend das wirkliche Ziel ist längst erreicht. Hier ist wahrlich der Weg das Ziel und es ist ein Schönes! Auf dem Gipfel ankommen und vor lauter Gipfelsturm den Berg vergessen ist nicht unser Ding. Und heute müssen wir uns mit dem Weg begnügen, wir erreichen den Gipfel nicht und müssen auf 4400m umkehren.
Der Weg auf den Silbersattel führt unter einer Eisnase durch, unter der wir gut eine halbe Stunde laufen müssten, heute lieber nicht. So schlagen wir die Gratroute auf die Dufourspitze ein, erreichen den Bergschrund, übersteigen diesen problemlos und steigen mit Steigeisen etwas auf. Hier wo wir Ausblick auf den Gipfel, auf die Signalkuppe und einen schönen Tiefblick haben brechen wir ab, die Zeit reicht nicht mehr. So erfreuen wir uns an unserer Leistung, am tollen Aufstieg, am phantastischen Panorama und daran dass wir gemeinsam hier sind.

Die Abfahrt ist grandios, sehr viel super Sulz, etwas Pulver und ein wenig pistenähnliche Zustände. Wir können bis zur alten Hütte abfahren, dann heisst es wieder Ski buckeln. Packung erstellen, Ski aufschnallen und zu Fuss die Felsen runter, über den Gletscher zur Leiter und auf dem Weg zum Rotenboden.
Diese Tour haben wir definitiv zu viel die Ski gebuckelt. Nächstes Mal kommen wir bei mehr Schnee, vor allem im untern Bereich, dann klappt es auch mit dem Gipfel.
 
Somit schliessen wir die Skitourensaison ab. Sie war schlicht phänomenal! Ich durfte viele Tage, Touren und Gipfel mit meinen Bergkameraden geniessen. Isch super gsi!