Mont Ventoux - als Rennvelofahrer(in) muss man da einfach mal hoch
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Schon länger ins Auge gefasst, konnten wir (d.h. vor allem Silvia, ich war früher schon mehrmals mit dem Rennvelo oben) im Rahmen unserer kurzen Osterferien in Südfrankreich diesen Aufstieg in Angriff nehmen.
Die klassische Auffahrt führt an der Südseite von Bedoin aus über das Chalet Reynard hoch. Im Sommer während der Tour de France herrscht dort in der Regel eine richtige Bruthitze, was diesen an sich durch seine stetige Steilheit sehr schwer zu fahrenden Berg noch schwieriger macht.
Aber wir waren ja über Ostern dort, hatten also schon ein Problem weniger, es war im Gipfelbereich eher zu kühl.
Von unserem Hotel in Carpentras, die Stadt ist etwa 18KM entfernt, fuhren wir mit dem Auto nach Bedoin um von dort aus zu starten.
Mitten im Ort hat es einen grossen kostenlosen Parkplatz, die meisten die dort parken sind auch Velofahrer und Ventoux-Aspiranten.
Velos aus dem Auto, zusammenbauen, Rucksack packen (heute war es wichtig genügend warme Kleidung für die Abfahrt mitzunehmen) und es kann los gehen.
Silvia hatte doch etwas Respekt, aber wir sind vor zwei Tagen mit dem Auto hochgefahren und sie wusste in etwa was auf sie zukommen würde.
Es ist ja auch zu einem grossen Teil Kopfsache.
Wenn man über die nötige Grundkondition verfügt.
Es geht ein wenig hoch durch den Ort und dann nach rechts ab, noch ziemlich flach und bald kommt auch schon der erste Kilometerstein, der die momentane Höhe, die Steilheit des nächsten Kilometers und die Distanz zum Gipfel anzeigt.
Es warten jetzt 22Km und 1622HM.
Und man hangelt sich quasi von Kilometerstein zu Kilometerstein.
Anfänglich noch moderate Steigungen, die ersten knapp 3KM sind gut zu bewältigen, doch dann, ab dem Ort St. Estève geht es los!
Es geht in den Wald, lange steile Rampen, viele Kurven (keine Haarnadelkurven sonder enge steile Kehren) und immer im Schnitt über 9% steil.
Es hat viele Velofahrer, teilweise sehr ambitioniert, teilweise sehr sehr langsam, mit MTB und völlig untersetzt, die brauchen 5h .
Was immer wieder auffallend ist: die meisten fahren viel zu schnell los, unterschätzen den Berg und büssen diesen dann irgendwann. wir haben einige die uns unten in Lance Armstrong-Manier überholt haben wieder aufgefahren, vielen sieht man das auch beim Überholen an, ich habe Silvia prophezeit dass die wieder zurückkommen werden und das traf dann auch ein.
Und was auch witzig ist: die Männer haben immer Probleme wenn eine Frau schneller ist. Die meisten steigen dann ab und machen als hätten sie Probleme mit dem Velo, mit der Schaltung etc.
Wirklich köstlich....
Aber grundsätzlich gilt: dieser Berg tut weh!
Aber Respekt, Silvia hat sich das super eingeteilt, sie hatte sich vorgenommen mindestens bis zum Chalet Reynard durchzufahren und frühestens dort eine kleine Pause zu machen und das hat sie auch durchgezogen. Und das ist auch der schlimmste Teil dieses Berges.
Es muss wirklich jeder Meter hart erkämpft werden, es gibt bis dorthin keinen flachen Meter.
Die Pause fiel relativ kurz aus, man ist dort aus dem Wald draussen und es wurde doch zunehmend kühler. Gemütlich eine Banane verdrücken, noch eine dünne Schicht an Bekleidung anlegen und weiter geht's.
Ab jetzt findet man sich in der für den Berg charakteristischen Mondlandschaft wieder. Diese letzten 500HM windet sich die Strasse durch das völlig verkarstete Kalkschotterfeld, man kann sich richtig vorstellen wie die Sonne im Juli auf die Radprofis brennt.
Bei uns wurde es aber eher ungemütlich, wir konnten den Gipfel noch gar nicht sehen, er war im Nebel verborgen und aus diesem Nebel kam zunehmend Feuchtigkeit auf uns herunter, sie ging über in richtigen Regen.
Das machte die Sache natürlich nicht einfacher, zum Glück beträgt hier die Steigung "nur" durchschnittlich 7%... Wobei es dann die letzten anderthalb Kilometer doch noch mal in sich haben, es sind dann wieder 10%
Aua!
Aber dann, als hätten wir es so bestellt, auf den letzten 200m verschwand der Nebel und sogar die Sonne liess sich ein wenig blicken.
Genial.
Der letzte sicher 13-14% steile Aufschwung und oben waren wir.
Jeder kann sich vorstellen wie froh und stolz man dann ist, vor allem natürlich Silvia, es war ja doch eine Herausforderung.
Für ein paar Minuten wärmte uns die Sonne und dann war sie auch schon wieder weg und so galt es sich nicht zu lange oben aufzuhalten und auszukühlen sondern die ganzen mitgeschleppten Sachen anzuziehen und die Abfahrt in Angriff zu nehmen.
Auch das war eine Herausforderung, es regnete wieder, die Strasse war nass und glitschig und natürlich waren wir trotz der warmen Kleidung am Frösteln.
Im Chalet Reynard machten wir noch einen Stopp für ein Sandwich einen Eistee und einen Kaffee und nahmen dann noch die restlichen 16Km der Abfahrt unter die Räder.
Zum Glück wurde es auch bald wieder wärmer und die letzten 12KM waren dann auch ein Abfahrtsgenuss.
Wieder alles im Auto verstauen, mit einem Supergefühl zurück ins Hotel, duschen und dann schön in ein provencalisches Restaurant zum Abendessen.
Ein geiler Ferientag!
Die klassische Auffahrt führt an der Südseite von Bedoin aus über das Chalet Reynard hoch. Im Sommer während der Tour de France herrscht dort in der Regel eine richtige Bruthitze, was diesen an sich durch seine stetige Steilheit sehr schwer zu fahrenden Berg noch schwieriger macht.
Aber wir waren ja über Ostern dort, hatten also schon ein Problem weniger, es war im Gipfelbereich eher zu kühl.
Von unserem Hotel in Carpentras, die Stadt ist etwa 18KM entfernt, fuhren wir mit dem Auto nach Bedoin um von dort aus zu starten.
Mitten im Ort hat es einen grossen kostenlosen Parkplatz, die meisten die dort parken sind auch Velofahrer und Ventoux-Aspiranten.
Velos aus dem Auto, zusammenbauen, Rucksack packen (heute war es wichtig genügend warme Kleidung für die Abfahrt mitzunehmen) und es kann los gehen.
Silvia hatte doch etwas Respekt, aber wir sind vor zwei Tagen mit dem Auto hochgefahren und sie wusste in etwa was auf sie zukommen würde.
Es ist ja auch zu einem grossen Teil Kopfsache.
Wenn man über die nötige Grundkondition verfügt.
Es geht ein wenig hoch durch den Ort und dann nach rechts ab, noch ziemlich flach und bald kommt auch schon der erste Kilometerstein, der die momentane Höhe, die Steilheit des nächsten Kilometers und die Distanz zum Gipfel anzeigt.
Es warten jetzt 22Km und 1622HM.
Und man hangelt sich quasi von Kilometerstein zu Kilometerstein.
Anfänglich noch moderate Steigungen, die ersten knapp 3KM sind gut zu bewältigen, doch dann, ab dem Ort St. Estève geht es los!
Es geht in den Wald, lange steile Rampen, viele Kurven (keine Haarnadelkurven sonder enge steile Kehren) und immer im Schnitt über 9% steil.
Es hat viele Velofahrer, teilweise sehr ambitioniert, teilweise sehr sehr langsam, mit MTB und völlig untersetzt, die brauchen 5h .
Was immer wieder auffallend ist: die meisten fahren viel zu schnell los, unterschätzen den Berg und büssen diesen dann irgendwann. wir haben einige die uns unten in Lance Armstrong-Manier überholt haben wieder aufgefahren, vielen sieht man das auch beim Überholen an, ich habe Silvia prophezeit dass die wieder zurückkommen werden und das traf dann auch ein.
Und was auch witzig ist: die Männer haben immer Probleme wenn eine Frau schneller ist. Die meisten steigen dann ab und machen als hätten sie Probleme mit dem Velo, mit der Schaltung etc.
Wirklich köstlich....
Aber grundsätzlich gilt: dieser Berg tut weh!
Aber Respekt, Silvia hat sich das super eingeteilt, sie hatte sich vorgenommen mindestens bis zum Chalet Reynard durchzufahren und frühestens dort eine kleine Pause zu machen und das hat sie auch durchgezogen. Und das ist auch der schlimmste Teil dieses Berges.
Es muss wirklich jeder Meter hart erkämpft werden, es gibt bis dorthin keinen flachen Meter.
Die Pause fiel relativ kurz aus, man ist dort aus dem Wald draussen und es wurde doch zunehmend kühler. Gemütlich eine Banane verdrücken, noch eine dünne Schicht an Bekleidung anlegen und weiter geht's.
Ab jetzt findet man sich in der für den Berg charakteristischen Mondlandschaft wieder. Diese letzten 500HM windet sich die Strasse durch das völlig verkarstete Kalkschotterfeld, man kann sich richtig vorstellen wie die Sonne im Juli auf die Radprofis brennt.
Bei uns wurde es aber eher ungemütlich, wir konnten den Gipfel noch gar nicht sehen, er war im Nebel verborgen und aus diesem Nebel kam zunehmend Feuchtigkeit auf uns herunter, sie ging über in richtigen Regen.
Das machte die Sache natürlich nicht einfacher, zum Glück beträgt hier die Steigung "nur" durchschnittlich 7%... Wobei es dann die letzten anderthalb Kilometer doch noch mal in sich haben, es sind dann wieder 10%
Aua!
Aber dann, als hätten wir es so bestellt, auf den letzten 200m verschwand der Nebel und sogar die Sonne liess sich ein wenig blicken.
Genial.
Der letzte sicher 13-14% steile Aufschwung und oben waren wir.
Jeder kann sich vorstellen wie froh und stolz man dann ist, vor allem natürlich Silvia, es war ja doch eine Herausforderung.
Für ein paar Minuten wärmte uns die Sonne und dann war sie auch schon wieder weg und so galt es sich nicht zu lange oben aufzuhalten und auszukühlen sondern die ganzen mitgeschleppten Sachen anzuziehen und die Abfahrt in Angriff zu nehmen.
Auch das war eine Herausforderung, es regnete wieder, die Strasse war nass und glitschig und natürlich waren wir trotz der warmen Kleidung am Frösteln.
Im Chalet Reynard machten wir noch einen Stopp für ein Sandwich einen Eistee und einen Kaffee und nahmen dann noch die restlichen 16Km der Abfahrt unter die Räder.
Zum Glück wurde es auch bald wieder wärmer und die letzten 12KM waren dann auch ein Abfahrtsgenuss.
Wieder alles im Auto verstauen, mit einem Supergefühl zurück ins Hotel, duschen und dann schön in ein provencalisches Restaurant zum Abendessen.
Ein geiler Ferientag!
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