Madritschjoch, von der Marteller Hütte zur Schaubachhütte


Publiziert von hgu , 8. April 2011 um 00:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 April 2011
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1070 m
Kartennummer:Tabaco 08

Nordsturm - Triebschnee - Panorama .....heftig und überwältigend!!

Starker Nordwind beherrschte den Beginn dieser Tour! Nach einer ruppigen Abfahrt von der Marteller Hütte zogen wir vor der Zufallhütte die Felle auf.
Nach einer kurzen Steilabfahrt traversierten wir einen steilen Osthang, der den Zugang zum Madritschtal darstellt.
Harscheisen erleichterten die Traverse bzw. brachten durch den absichtlichen Verzicht Aufschluss über die eigene Skitechnik!
Mit Erreichen des abgeblasenen Rückens am Beginn des Tales waren wir dem starken Nordwind ungeschützt ausgesetzt. Die Kanalwirkung des Tales erhöhte den Erlebniswert im Nordwind; schnell bildeten sich kleine Eisperlen auf der Gesichtshaut; ein phantastisches Peeling!
Der Kampf hatte begonnen! Abwechselnd führend, marschierten wir unter widrigsten Bedingungen Tal einwärts; unserem Ziel, der Madritschscharte entgegen.
Bei der angesagten Wetterbesserung hatten wir zur Mittagszeit die Pederspitze als letzten Gipfel unseres Trips auf der Wunschliste notiert. Wie prophezeit; gegen 10:00 Uhr legte sich der Sturm und es entwickelte sich ein prachtvolles Wetter! Mit Begeisterung konnten wir im Süden die Venziaspitzen bewundern und unsere Linie vom Vortag bestens nach voll ziehen. Ein absolut herrliches Panorama, welches auf unzähligen Fotos verewigt wurde.
Nach einer verdienten Rast wurde die Pederspitze als nächstes Ziel definiert. 
Die teils beachtlichen Schneeverfrachtungen hatten alle Spuren eingeebnet und Rinnen und Mulden mit dem tückischen Triebschnee gefüllt. Der Aufstieg zur Pederspitze, welchen wir ab 2850 Meter Höhe mit einem Rechtsschwenk einleiteten, gestaltete sich deshalb auch etwas schwieriger. Nach eingehender Beratung wählten wir die rechte Rampe für den Aufstieg und mussten dann feststellen, dass diese in der Höhe zusehens aufsteilte. Vorsichtig erreichten wir den avisierten Querungspunkt und arbeiteten uns dann Stück für Stück, immer wieder die Situation checkend, bis zum Grat hinauf.
Die Sonne brannte nun schon einige Zeit unerbittlich auf die weiße Pracht und sorgte für Firn und für eine Durchfeuchtung der Schneedecke. Die Warnung vor Nassschneelawinen war uns im Ohr und so beschlossen wir den Verzicht der Pederspitze. Wir machten uns auf die Abfahrt. Die sicherste Linie suchend, ging es zuerst zögerlich, dann beschwingt den Südhang hinab und dann im Rechtsschwenk hinüber zum Süd-Ost-Hang, welcher zur Madritschscharte hinauf zieht. Mit einem letzten Kraftakt tourten wir diesen zerpflügten Hang hinauf und erreichten bei wieder auffrischendem Nordwind das Madritschjoch! 
Da stockte uns allen der Atem, war doch plötzlich der Blick frei auf Königsspitze, Zebru und Ortler; phantastisch. Nach den obligaten Fotos ging es in sicheren Schwüngen durch das Suldener Skigebiet zurück zur Schaubachhütte!
Nach kurzer Beratung war klar: ...schnell hinunter nach Sulden, Material verpacken und ab nach Hause, ins 800 km entfernte Köln! Um 01:00 Uhr sahen wir die Türme unsers Doms!      

 


Tourengänger: hgu


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»