Skitouren für Einsteiger: Hohmaad

Schon oft habe ich mir auf dem Gipfel die Frage gestellt, wie es wohl sein müsste, wenn ich nun nicht auf Schneeschuhen zu Tale stapfen müsste, sondern wenn ich auf Ski ins Tal gleiten könnte. Nun wollte ich dem Wer-weissen ein Ende setzen und hab einen viertägigen Einführungskurs ins Tourenskifahren gebucht.
Am Sonntagmorgen treffen wir uns in Luzern. Die Wahl eines Einsteiger-Tourenziels ist bei diesen Schneeverhältnissen nicht ganz einfach. Ueli von Adventure Factory, Sursee, schlägt uns die Melchsee-Frutt vor und so geht’s los auf die Stöckalp.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen versammeln wir uns schon bald am Start und beginnen mit dem Anfellen. In Einer-Kolonne zischen wir nun frohgemut los Richtung Hohmaad.
Ueli demonstriert uns Ueli die richtige Gehtechnik und als erstes Technik-Element üben wir fleissig die Kick-Kehre, die wir im Aufstieg zu Chringen auch gleich anwenden können. Unterhalb der „Schlüsselstelle“ der heutigen Tour schiebt Ueli eine kleine Erholungspause ein. So gestärkt machen wir uns daran, den Übergang vom steilen Aufstieg zum flachen Plateau zu überwinden. Dank tatkräftiger Unterstützung von Ueli gelingt dies auch allen. Nachher liegt das Tagesziel schon vor uns. Inzwischen gilt es bereits, die ersten Compeed-Schächteli zu leeren. Insbesondere gewisse Schienbeine haben gelitten. Nach kurzen Pflegepause schlägt Ueli verschärft das Tempo an: nun trennt sich die Spreu vom Weizen und ich fotografiere aus letzter Position!
Auf dem Hohmaad angekommen, wird als erstes abgefellt und dann verpflegt. In der Zwischenzeit macht Ueli mit Gipfelkunde und bildet uns mit den neusten Witzen weiter.
Den Aufstieg hab ich mir ja problemlos zugetraut, gezittert hab ich vor der Abfahrt. Der Moment der Wahrheit ist nun gekommen. Ueli sucht einen geeigneten Hang und los geht’s. Elegant wie ein Güllenfass auf Kufen mache bringe ich die ersten Meter hinter mich. Trotzdem fühle ich mich nicht unwohl und gelegentlich gelingen mir schon erste Schwünge. Wenn der Schnee zu brüchig wird, stemme ich halt an. Ich bin aus dem Alter heraus, in dem ich Schönheitspreise gewinnen will. Die Gruppe hält sich hervorragend und so bleibt  noch Zeit, eine kurze Übung mit dem LVS einzubauen.
Leider schreitet die Zeit voran und wir müssen an den Heimweg denken. Nach einer kurzen Zvieripause im Restaurant fahren wir auf der total vereisten Kunstschneepiste zurück auf die Stöckalp. Welch ein Kontrast zu den vorangegangenen Stunden: Hektik, Raserei und der eklige Kunstschnee machen mir wieder einmal klar, dass ich wirklich nicht mehr auf den Pisten skifahren will.
Bei der Talstation verabschieden wir uns, mit der festen Absicht am nächsten Sonntag zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Ueli hat einen Super-Job gemacht und neun neue Tourenfans „kreiert“. Danke!