Skitour auf den Pazolastock (Versuch)


Publiziert von darkthrone , 28. November 2010 um 18:19.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:27 November 2010
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Strecke:Oberalppass-Ostgrat Pazolastock-Oberalppass-Nätschen-Andermatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zum Bahnhoff Andermatt und mit der Matterhorn-Gotthardbahn auf den Oberalppass
Kartennummer:256S (Dissentis/Mustér) / 255S (Sustenpass)

Am Samstag um ca. 08.00, trafen wir (ich, Sissi_vs und Isschrube) im Bahnhofrestaurant auf die Tourengruppe von Bombo. Als ich zum Fenster zum Gemsstock hinaufschaute wurde  mir klar, das gibt eine ungemütliche Tour auf den Pazolastock. Der Gipfel des Gemsstock wie auch alle anderen umliegenden Gipfel hatten grosse Schneefahnen.

Gemeinsam ging es dann mit der Matterhorn-Gotthardbahn von Andermatt über den Nätschen hinauf bis zur Passhöhe des Oberalppasses auf 2044 MüM. Der Zug war recht gut besetzt.

Auf dem Oberalpass war es windstill und das Wetter noch gut. Skier an und schon ging es in der Spur von Bombo an den Aufstieg des Pazolastocks. In angenehmer Steigung ging es Höhenmeter um Höhenmeter dem Gipfel entgegen, wobei  der Aufstieg bis kurz unterhalb des Ostgrat in beinaher Windstille erfolgte.

Der Blick zum Gipfel blieb aber immer öfters verwehrt, wurde er doch vielfach von starken Schneeverwehungen umhüllt. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und der Blick zurück ins Reusstal  liess keine wirkliche Wetterfreude aufkommen, dort waren die Wolken bedrohlich dunkel gefärbt. Laut diversen Wetterberichten sollte es in diesem Gebiet bis gegen Abend einigermassen schön sein. Die Zuverlässigkeit der Wetterprognose liess wie schon zum x-ten Mal  zu wünschen übrig….. Heute hat nicht nur das SMA versagt, sondern auch sämtliche  andere Wetterdienste welche normalerweise einigermassen verlässliche Prognosen liefern. Naja, die Natur ist halt nicht leicht zu verstehen und so packten wir uns kurz vor Erreichen des Grats mit unseren Wetterschutzklamotten ein.

Auf dem Grat traf uns der starke Wind  ungeschützt und so kamen wir dank des verwehten Schnees noch in den Genuss eines gratis Gesichtspeeling ;-). Nach einem Stück Aufstieg auf dem Grat  müsste man nun die kleine Wechte überwinden und den steilen Südhang in Richtung Marschallücke queren. In Anbetracht der schlechter werdenden Sicht, des starken Windes, der gemeldeten erheblichen Lawinensituation (Schneeverfrachtungen in allen Expositionen und Kammlagen) und des wärmetechnischen Handschuhproblems von Sissi_vs entschieden wir hier die Tour abzubrechen und über die Aufstiegsroute zurück zum Oberalppass abzufahren.  

Die Abfahrt vermochte nicht wirklich zu gefallen. Statt des am Morgen noch erhofften Pouders musste man sich durch eine verdeckelte Schneeschicht kämpfen. Dazu kam die mittlerweile sehr schlechte Sicht. Harte Schneeverwehungen konnten von weichen Triebschneeansammlungen nicht mehr unterschieden werden  und so war man in einem ständigen Wechselbad der Abfahrtsverhältnisse.

Am Oberalppass gönnten wir uns kurz eine Pause und wärmten uns mit warmen Tee. Mein Bärtchen war scheinbar durch den Wind und Schnee zu einem langen Eisfall angewachsen.
 
Vom Oberalppass querten wir nicht über den Stausee wie dies normalerweise bei der geöffneten Skisaison der Fall ist, sondern  stiegen durch eine kleine Lucke in den Strassentunnel und durchquerten diesen bis zu seinem Ende.  Die Eisverhältnisse des Stausees sehen zurzeit nicht wirklich vertrauenerweckend aus und ich würde  von einer Begehung noch dringend abraten.

Nach dem Tunnel folgte nun die lange, eintönige und endlose Spurarbeit über die Passstrasse bis wir endlich den Bahnhof auf den Nätschen erreichten.

Nach einer kleinen Erholungspause durften wir nun als Zückerchen das unerwartete Highlight der heutigen Tour geniessen. Die Abfahrt über die noch nicht präparierte Skipiste nach Andermatt. Hier fanden wir keine Spur des schon erlebten mühsamen deckeligen Schnees mehr vor, sondern weichen schön zu fahrenden gesetzten Pulverschnee.


Fazit:
 
Trotz des nicht erreichten Pazolastockgipfels, welcher wir aber schon im Vorfeld der Tour (aktuelle  Lawinensituation) fast ausschlossen, war es eine landschaftliche schöne Tour bei welcher der Bewegungsdrang nun im Vordergrund stand. Bei besseren Verhältnissen werde ich die ganze Tour inkl. Gipfel  und Abfahrt von der Marschallücke nach Andermatt sicher nochmals begehen. Die Abfahrt von der Marschallücke nach Andermatt soll einige schön zu befahrende Hänge aufweisen.
 



SLF: erheblich (Triebschneeansammlungen in allen Hangexpositionen und Kamm und Passlagen)
 

Tourengänger: darkthrone, Isschrube, Sissi_vs


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