Mosermandl (2680m) Überschreitung und Windischkopf (2609m)


Publiziert von Tef , 11. November 2010 um 22:04.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Radstädter Tauern
Tour Datum: 6 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tauernautobahn Richtung Süden Ausfahrt Zederhaus, von süden kommend muß man bereits bei der Mautstelle Sankt Michael runter und dort nach Zederhaus. Dann der schmalen Straße Richtung Riedingtal folgen. Im Sommer ist die Zufahrt ins Tal über eine Mautstraße nur vor 09:00 möglich; danach fährt der Tälerbus. Nun kann man an der Schranke vorbei kostenlos hinein fahren. Wir haben aber auch schon davon gehört, daß die Schranke ganz zu war. Dann hilft nur, dort zu parken und zu Fuß hinein
Kartennummer:Kompass Nr.67

Schon lange stand er auf unserer Wunschliste (man kann ihn ja immer bewundern, wenn man auf der Tauernautobahn gen Süden fährt), heute wollten wir ihn zumindest von Süden aus probieren. Letztendlich wurde gar eine Überschreitung draus und der Windischkopf auch noch überschritten.
Auch der Rückweg über Zaunersee und Essersee war einmalig schön, so daß es heute wieder mal eine 5* Tour wurde.
Wir starteten aus dem Riedingtal, welches im Sommer recht beliebt, nun aber bereits in den Winterschlaf gefallen ist. Nur Jäger und Holzbauern tummeln sich im Tal. Sollte die Mautschranke geschlossen sein, muß man hineinwandern, bei uns war sie offen.
Als Aufstieg wählten wir den Weg über die Jakoberalm, und zwar nicht die fade Almstraße, sondern gleich den Wanderweg noch weiter östlich (Wegweiser, 1490m). Auch hier geht es zunächst am Rand einer Wiese über einen breiten Fahrweg dahin, doch schon bald geht der Wanderweg links ab. Durch lichten Wald und steile Wiesen geht es in Serpentinen empor, bis der Pfad mehr nach Westen schwenkt und nun leicht ansteigend den Hang quert. Bei einer Holzhütte erreichen wir einen breiteren Weg, der uns zur malerischen und schön gelgenen Jakoberalm (1839m) bringt.
Schön ist der Blick ins Jakoberkar und dem Mosermandl, von dem der Südgrat gut sichtbar weit herabzieht. Zu diesem müssen wir nun rüber. Das geht zunächst leicht abwärts auf der Almstraße nach Westen, bis schräg rechts der Wanderweg wegführt. Über Almwiesen steigen wir nun in nordwestlicher Richtung bergan. Es wird steiler und wir kommen in Latschenbereich und erklimmen so den Südrücken.
Es geht noch einige Meter westlich weiter, bis wir in einer Mulde auf eine Verzweigung treffen. Geradeaus weiter geht es über den Essersee zur Franz-Fischer-Hütte (von hier kommen wir später zurück), wir steigen rechts dem Pfad folgend den Hang empor auf den Südgrat. Der ist zunächst sehr breit und geht später in einen steilen Schrofenhang über. Der Schnee ist zwar fest, aber nicht vereist und deswegen gut zu gehen. Nach oben hin wird es zunehmend felsiger und ab und an braucht man kurz die Hände (knapp I).
Die Felsformationen erinnern mehr an die Dolomiten als an den Hauptkamm. Recht kurzweilig geht es bergan und bald stehen wir auf dem Gipfel. Die Aussicht ist sagenhaft: Wiesbachhorn, Großglockner, Ankogel, Hochalmspitze, Hochgolling, Dachstein, Hochkönig und in der Ferne gar die Karwanken..und noch viele mehr.
Da es vom Vortag Spuren gibt, entscheiden wir uns, den Abstieg über die Nordseite zu versuchen. Nach Übersteigen eines kleinen, etwas ausgesetzten Grates geht es eine zweigestufte Rinne hinab. Es gibt ein durchgehendes Sicherungsseil, welches aber teilweise schon eingeschneit ist. Trotzdem kommen wir gut hinab. Erst im unteren Teil überzieht eine leichte Eisschicht den Schnee, aber auch hier kann man noch Stufen schlagen. Schließlich komme man aus der Rinne in einen nicht mehr so steilen Schrofenhang.
Eine Pfadspur führt immer nahe am Grat zu der Scharte zwischen Mosermandl und Windischkopf. Nach Süden geht es senkrecht hinab. Von der Scharte steigen wir den nicht allzu steilen Hang zum Windischkopf (2609m) hinauf. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Nordseite des Mosermandl und auf der anderen Seite hinüber zum Faulkogel.
Nach einer kleinen Pause steigen wir weglos die Westhänge des Windischkopf hinab in eine Karstebene mit einigen Dolinenlöchern. Wir überqueren die Ebene schräg nach rechts, bis wir wieder auf Markierungen und Steinmandl treffen. Nun geht es sehr steil den Hang hinab zur Windischscharte (2304m).
Hier wenden wir uns nach links (südwest) und steigen durch das landschafltich sehr schöne Zaunerkar hinab zum Zaunersee und der daneben gelegenen Fritz-Fischer-Hütte (2018m), wo wir eine weitere Pause einlegen.
Der aussichtstreiche Rückweg, der im steten Auf und Ab durch die Wiesenhänge in östlicher Richtung führt, bietet mit dem bereits zugefrorenen Essersee (2087m) noch mal ein landschaftliches Glanzlicht. Im schönen Nachmittagslicht erreichen wir wieder den Aufstiegsweg und über die Jakoberalm geht es wieder talwärts.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

K2 S
22 Mär 14
Skitour Mosermandl · Matthias Pilz

Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

trainman hat gesagt:
Gesendet am 12. November 2010 um 01:34
Gratuliere zu dieser Klassetour,auf dem Mosermandl war ich leider noch nicht,aber ich habe 1983 das Weisseck in einer Blitzaktion in 1H20min.von der Königalm aus bestiegen.
Grüsse trainman

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. November 2010 um 19:32
servus Trainman,
Merci!
da hast du aber Gas gegeben! Auf das Weißeck wollen wir noch irgendwann, ist ja schließlich der höchste der Radstädter
beste Grüße
Tef

ADI hat gesagt:
Gesendet am 12. November 2010 um 08:01
Seit vielen Jahren schon steht dieser wunderschöne Berg auf meiner Wunschliste.
Genau bei diesem und keinem anderen Wetter muß man da hoch, der schönen Aussicht wegen.
Eine Klasse 5* Tour, bei AKW die Euch da wieder gelungen ist.
Gratulation! War da außer Euch niemand unterwegs? Schaut so menschenleer aus,

Beste Grüße von ADI

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. November 2010 um 19:28
servus Adi,
Merci!
ja, kaum zu glauben, aber menschenleer bei AKW und Top-Berg! Ende Herbst ist halt die beste Bergzeit
Der Berg wär was für dich, evtl. gar als Skitour
beste Grüße
Tef


Kommentar hinzufügen»