Sonnenaufgang vom Dürrenstein 2839m


Publiziert von Eduard , 7. November 2010 um 20:42.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 860 m
Abstieg: 860 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Altprags auf die Plätzwiese

Zwischen dem 1. und 10. November sollte ein ganz besonderer Sonnenaufgang vom Dürrenstein aus zu beobachten sein. Sie sollte genau dreimal hinter den Drei Zinnen aufgehen, einmal hinter jeder Zinne.
Da mich sowieso jeder Sonnenaufgang aufs Neueste begeistert, wollte ich mir dieses Naturschauspiel heuer ansehen.
Schon lange Zeit vorher stellte ich Rechnungen und Überlegungen an, wie diese Tour wohl am besten angegangen werden konnte. Entweder am Tag vorher Anfahrt mit Übernachtung im Auto, oder eben in der Früh entsprechend früher aufstehen und alles an einem Tag machen. Der Gedanke einer kalten Nacht im Auto war weniger erfreulich als ein zeitiges Aufstehen, somit entschied ich mich für die zweite Variante.
Weckzeit 02.00 Uhr, Anfahrt ca. 2 Stunden. Der vor einer Woche gefallene Schnee macht mir etwas Kopfzerbrechen. Für die knapp 900 Hm Aufstieg rechnete ich daher etwas großzügig mit 2,5 Stunden. Bei kalten -5 Grad starteten wir um 04.40 vom Parkplatz der Plätzwiese. Im Scheine der Stirnlampe ging es auf Wegsuche. Mein GPS Gerät leistete dabei wertvolle Hilfe. Ward der erste Teil des Weges noch schneefrei, so stießen wir recht schnell auf den weißen Gesellen. Zweifel kamen auf, ob die Entscheidung die Schneeschuhe im Auto zu lassen ein gute war. Zum Glück war die Schneedecke gut durchfroren, und so kamen wir recht zügig voran. Lange erfolgte der Aufstieg in völliger Dunkelheit, und der so ersehnte rote Streifen am Horizont ließ lange auf sich warten. Aber dann war es endlich doch so weit. Das anbrechen eines neuen Tages ist immer wieder ein kleines Wunder. Die vielen Farbnuancen und Stimmungen mit Worten beschreiben zu wollen, fast ein Ding der Unmöglichkeit. Den Blick immer gegen Osten gerichtet, steigen wir weglos immer höher um vom Gipfel aus das Schauspiel zu erleben. Nur knappe 10 Minuten bevor dann endgültig die ersten Sonnenstrahlen hinter dem Berggipfel hervor brachen, standen wir dann am Gipfelkreuz. Eine kleine Enttäuschung. Nicht hinter den Zinnen brach die Sonne hervor, sondern hinter dem um einiges weiter nördlich gelegenen Zwölfermassiv. Also heute keine Zinne mit Sonnenaufgang. Die Geschichte mit den drei Sonnenaufgängen, wird wohl nur ein Märchen bleiben.
Die tat dem kleinen Wunder aber keinen Abbruch, am erhabenen Moment konnten wir uns nicht satt sehen. Während im Tale die Lichter ausgingen, standen wir hoch oben, dem Himmel ganz nahe. Irgendwann aber hieß es wieder Abschied nehmen, und mit einer Seele vollen Lichtes ging es wieder hinunter zum Leben erwachten Tale. 


Tourengänger: Eduard


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Kommentare (1)


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Nora hat gesagt: Erlesene Schönheit
Gesendet am 8. November 2010 um 23:57
Danke für diesen herrlichen Bericht


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