Galenstock (3586m) - SO-Sporn
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Herrliche, kombinierte Hochtour auf einen imposanten Gipfel....
Wir starteten unsere Tour um 5:45 von der Sidelenhütte. Um auf dem Hinweg noch einen "richtigen" Gletscher mitzunehmen, gingen wir auf dem nordöstlichen Arm des Sidelengletschers Richtung obere Bielenlücke und querten oberhalb der Gletscherbrüche anfangs flach nach Westen dann kurz aufsteilend zum Schneesattel an dem der SO-Sporn ansetzt. Auf dem Gletscher waren trotz des Neuschnees die Spalten in der Regel gut sichtbar. Die vorhandene Spur war sehr gut, da tags zuvor Seilschaften den Sporn versucht, aber wohl wegen des Schnees am Beginn desselbigen noch umgekehrt waren.
Der erste Teil des Sporns - sonst leichtes, blockiges Klettergelände (max. II) - war durch den recht gut verfestigten Neuschnee etwas verschärft. Wir stiegen bis zum ersten Aufschwung im III. Grad, wo man auch die ersten Haken findet, alles mit Steigeisen und sicherten teilweise.
Auch im eigentlichen Kletterteil hatte es an einigen Stellen noch Schnee. Ging aber ab dem ersten Aufschwung problemlos ohne Steigeisen. Die Kletterei ist herrlich: Griffiger Granit und gut mit Bohr- und Schlaghaken abgesichert bzw. mit ein paar Friends und Schlingen absicherbar.
Eine IV.er Stelle, wie im Plaisir Alpin beschrieben, haben wir aber nicht gefunden. Zudem empfanden wir die im Plaisir Alpin mit 3b bewertete Kletterstelle am ersten Aufschwung des Sporns und eine plattige Stelle im oberen Teil als eindeutig schwieriger als die vermeintliche Crux. Insgesamt einige Stellen III oder III+, sonst meist um II., aber auch Gehgelände.
Trotz kühler Temperaturen und eines frischen Winds, der die Wolken um den Sporn trieb, kamen wir gut voran und erreichten nach ca. 1:45 Stunden im Sporn den Ausstieg am Pt. 3365. Dort schlug uns ein noch eisigerer Nordwind entgegen, so dass wir uns in den Windschatten einiger großer Granitblöcke zur Essenspause zurückzogen. Leider mussten wir auf unsere 2. SL mit drei Kletterern fast eine Stunde warten: Einige ihrer Friends waren bestrebt, die schon gute Absicherung durch ein endgültiges "Fixieren" im Fels noch zu verbessern. Die Entfernung kostete nicht nur Zeit, sondern auch blutige Finger.
Mit Ankunft der 2. SL machten wir uns dann auf den Weg zum Gipfel. Der steile Gipfelhang hatte dank des Neuschnees hervorragenden Trittschnee, so dass auch die etwas ausgesetzte Querung am Gipfelgrat problemlos war. Die dort zuvor angelegte obere Spur würde ich aufgrund der berühmt-berüchtigten Wächten am Galenstock allerdings wohl nur mit suizidalen Gedanken wählen. Wir entschieden uns jedenfalls für eine neue, tiefere Spuranlage am Grat. Am Gipfel gabs dann zwar, da es mehr und mehr zuzog, nicht viel zu sehen. Dafür hatten wir ihn für uns allein, was an so einem Modeberg auch nicht alle Tage vorkommen dürfte.
Im Abstieg wählte die durch das "Friends-Manöver" etwas gestresste 2. SL dann den langen Weg über den Rhonegletscher - weitere Unglücksfälle wie Seilverhänger beim Abseilen wurden befürchtet ;). Wir dagegen wählten die Abseilpiste. Bzw. wir mussten diese wählen, denn wir waren als "Sherpas" auserkoren, das auf der Sidelenhütte verbliebene Gepäck aufzusammeln.
Die Abseilpiste ist super eingerichtet. Leider sind die Stände 3 und 4 sehr unbequem....mehr als 2 Personen dürften dort kaum Platz finden. Auch mit 2 x 60 Meter lässt sich ein Aufenthalt an einem der unbequemen Hängestände nicht vermeiden. Da nahezu an allen gemütlicheren Ständen noch Schnee lag, seilten wir sicherheitshalber (letztlich unbegründet) alles mit Steigeisen ab. Aufgrund deren Kratzen am Fels begleitete uns ein andauernder, leichter Geruch nach Schwefel ;). 3 x 60 Meter Abseilen könnten geradeso bis zum Bergschrund unten reichen. Wir seilten allerdings, um auf Nummer sicher zu gehen, 4 mal ab.
Unten ging es dann über einen anfangs sehr steilen, völlig aufgeweichten Firnhang hinunter zum südwestlichen Arm des Sidelengletschers und rechterhand am Hannibal-Turm - auf dem gerade mal wieder jn. vergeblich auf den Postbus wartete - vorbei zur Sidelenhütte. Dort befüllten wir unsere Sherpa-Rucksäcke und ließen uns von deren stattlichem Gewicht auf dem gemütlichen Weg hinunter zum Parkplatz Sidelenbach treiben.....
Wir starteten unsere Tour um 5:45 von der Sidelenhütte. Um auf dem Hinweg noch einen "richtigen" Gletscher mitzunehmen, gingen wir auf dem nordöstlichen Arm des Sidelengletschers Richtung obere Bielenlücke und querten oberhalb der Gletscherbrüche anfangs flach nach Westen dann kurz aufsteilend zum Schneesattel an dem der SO-Sporn ansetzt. Auf dem Gletscher waren trotz des Neuschnees die Spalten in der Regel gut sichtbar. Die vorhandene Spur war sehr gut, da tags zuvor Seilschaften den Sporn versucht, aber wohl wegen des Schnees am Beginn desselbigen noch umgekehrt waren.
Der erste Teil des Sporns - sonst leichtes, blockiges Klettergelände (max. II) - war durch den recht gut verfestigten Neuschnee etwas verschärft. Wir stiegen bis zum ersten Aufschwung im III. Grad, wo man auch die ersten Haken findet, alles mit Steigeisen und sicherten teilweise.
Auch im eigentlichen Kletterteil hatte es an einigen Stellen noch Schnee. Ging aber ab dem ersten Aufschwung problemlos ohne Steigeisen. Die Kletterei ist herrlich: Griffiger Granit und gut mit Bohr- und Schlaghaken abgesichert bzw. mit ein paar Friends und Schlingen absicherbar.
Eine IV.er Stelle, wie im Plaisir Alpin beschrieben, haben wir aber nicht gefunden. Zudem empfanden wir die im Plaisir Alpin mit 3b bewertete Kletterstelle am ersten Aufschwung des Sporns und eine plattige Stelle im oberen Teil als eindeutig schwieriger als die vermeintliche Crux. Insgesamt einige Stellen III oder III+, sonst meist um II., aber auch Gehgelände.
Trotz kühler Temperaturen und eines frischen Winds, der die Wolken um den Sporn trieb, kamen wir gut voran und erreichten nach ca. 1:45 Stunden im Sporn den Ausstieg am Pt. 3365. Dort schlug uns ein noch eisigerer Nordwind entgegen, so dass wir uns in den Windschatten einiger großer Granitblöcke zur Essenspause zurückzogen. Leider mussten wir auf unsere 2. SL mit drei Kletterern fast eine Stunde warten: Einige ihrer Friends waren bestrebt, die schon gute Absicherung durch ein endgültiges "Fixieren" im Fels noch zu verbessern. Die Entfernung kostete nicht nur Zeit, sondern auch blutige Finger.
Mit Ankunft der 2. SL machten wir uns dann auf den Weg zum Gipfel. Der steile Gipfelhang hatte dank des Neuschnees hervorragenden Trittschnee, so dass auch die etwas ausgesetzte Querung am Gipfelgrat problemlos war. Die dort zuvor angelegte obere Spur würde ich aufgrund der berühmt-berüchtigten Wächten am Galenstock allerdings wohl nur mit suizidalen Gedanken wählen. Wir entschieden uns jedenfalls für eine neue, tiefere Spuranlage am Grat. Am Gipfel gabs dann zwar, da es mehr und mehr zuzog, nicht viel zu sehen. Dafür hatten wir ihn für uns allein, was an so einem Modeberg auch nicht alle Tage vorkommen dürfte.
Im Abstieg wählte die durch das "Friends-Manöver" etwas gestresste 2. SL dann den langen Weg über den Rhonegletscher - weitere Unglücksfälle wie Seilverhänger beim Abseilen wurden befürchtet ;). Wir dagegen wählten die Abseilpiste. Bzw. wir mussten diese wählen, denn wir waren als "Sherpas" auserkoren, das auf der Sidelenhütte verbliebene Gepäck aufzusammeln.
Die Abseilpiste ist super eingerichtet. Leider sind die Stände 3 und 4 sehr unbequem....mehr als 2 Personen dürften dort kaum Platz finden. Auch mit 2 x 60 Meter lässt sich ein Aufenthalt an einem der unbequemen Hängestände nicht vermeiden. Da nahezu an allen gemütlicheren Ständen noch Schnee lag, seilten wir sicherheitshalber (letztlich unbegründet) alles mit Steigeisen ab. Aufgrund deren Kratzen am Fels begleitete uns ein andauernder, leichter Geruch nach Schwefel ;). 3 x 60 Meter Abseilen könnten geradeso bis zum Bergschrund unten reichen. Wir seilten allerdings, um auf Nummer sicher zu gehen, 4 mal ab.
Unten ging es dann über einen anfangs sehr steilen, völlig aufgeweichten Firnhang hinunter zum südwestlichen Arm des Sidelengletschers und rechterhand am Hannibal-Turm - auf dem gerade mal wieder jn. vergeblich auf den Postbus wartete - vorbei zur Sidelenhütte. Dort befüllten wir unsere Sherpa-Rucksäcke und ließen uns von deren stattlichem Gewicht auf dem gemütlichen Weg hinunter zum Parkplatz Sidelenbach treiben.....
Tourengänger:
simba

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