Andermatt - Lolenpass - Pazolastock - Oberalppass


Publiziert von Wandersmann , 23. August 2010 um 20:44.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:21 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR   Gruppo Piz Blas 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:19.8 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug nach Andermatt.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Zug ab dem Oberalppass.
Unterkunftmöglichkeiten:Maighelshütte SAC
Kartennummer:5001

Ein wunderschönes Spätsommerwochenende ist angesagt. Daher stehen wir schon früh am Morgen in Andermatt, wo wir von der historischen Gotthardpost in Empfang genommen werden. Natürlich überlassen wir die Kutsche den Touristen und machen uns zu Fuss auf den Weg.

Der Weg ins Unteralptal beginnt etwas stotzig und wir geraten schon bald arg ins Schwitzen - angesichts der noch bevorstehenden Kilo- und Höhenmeter nicht gerade beruhigend...

Es zeigt sich, dass das Unteralptal sehr wasserreich ist, immer wieder führt der Weg durch moorige Stellen, lässt uns Bäche überqueren oder das Wasser fliesst gleich mitten in unserem Pfad. Belohnt werden wir aber mit ein paar schattigen und kühlen Stellen.

Leider ist der schöne Pfad an der westlichen Flanke des Tals bald zuende und wir müssen auf der Schotterstrasse weitermarschieren. Wie schön wäre jetzt ein kühler Windhauch, ein wenig Hochnebel oder wenigstens ein schattiges Wäldchen. Und wiederum kommen Zweifel auf: Wenn wir schon auf dem Talweg derart ins Schwitzen kommen, wie soll das dann erst im Aufstieg auf den Lolenpass weiter gehen?

Endlich ist die Abzweigung erreicht und wir können die langweilige Strasse verlassen. Dank der wunderschön gemähten Kehren geht es angenehm die steile Flanke zum Lolenpass hinauf. Ständiger Begleiter ist ein kleiner Bergbach, der uns freundlich zu rauscht. Unser Weg ist gesäumt von vielen schönen Bergblumen, die teils noch im Morgentau silbrig glänzen und auch die eine oder andere Heidelbeere lässt sich finden. Am Ende zählten wir fünfzig Serpentinen!

Auf Unter Lolen treffen wir die ersten und einzigen zwei Wanderer auf dieser wohl selten begangenen Route an. Kurz nach dieser freundlichen Begegnung machen wir gleich noch eine etwas ungemütlichere: Eine Kreuzotter liegt mitten auf unserem Wanderweg. Sie flüchtet aber sogleich in die nahen Grasbüschel, schwer zu sagen, wer sich mehr erschreckt hat.

Nach dem Mittagshalt beim Bach auf Unter Lolen kommen wir zunächst schlecht wieder in die Gänge. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Weg doch immer noch recht steil gegen Ober Lolen ansteigt.

Schafe und Ziegen treffen wir an, als wir an dem wunderschönen Hochmoor kurz vor dem Lolenpass  vorbeimarschieren. Die Aussicht auf dem Lolenpass gehört eher zur Kategorie ‚nett‘, der erhoffte Blick zur Maighelshütte bleibt (noch) verwehrt. Jedoch sieht man den schroffen Absatz des Piogn Crap: ein Felsband, durch das sich der Rein da Maighels durchfrisst und tiefe Kerben hinterlässt.

Nachdem wir uns noch einmal etwas erfrischt haben und die Schuhe für den Abstieg nachgezogen sind, schultern wir unsere Rucksäcke und marschieren weiter. Und da ist auch schon der schöne Tiefblick ins Val Maighels mit dem dominierenden Piz Cavradi, der Maighelshütte an seiner Südflanke, dem blau-schwarzen Lai Urlaun und dem grünen Lai Carin zu seinen Füssen.

Nach einem kurzen, knackigen Abstieg und einem noch kürzeren Aufstieg auf der gegenüberliegenden Seite des Tals erreichen wir die Maighelshütte, beziehen unsere Betten und geniessen schon bald ein Glas Kühle auf der Terrasse.

Am Sonntagmorgen machen wir uns mit den ersten Wanderern auf den Weg. Noch im kühlen Schatten des Piz Cavradi legen wir die ersten Meter zurück. Erst im Aufstieg zum Lai da Tuma kitzeln uns die Sonnenstrahlen im Nacken. Der See in seiner Bergarena ist ein wunderschöner Ort. Eine beinahe magische Ruhe herrscht über Wasser und Luft. Wir wandern dem Ufer entlang zum hinteren Ende, wecken dabei Tausende von Mücken und gelangen schliesslich zu den saftiggrünen Grasinseln, die zum Baden locken würden. Aber dafür bleibt leider keine Zeit. Entlang gurgelnder Rinnsale und plätschernder Bäche steigen wir zur Badushütte auf und erfrischen uns mit einem kalten Getränk.

Das ist auch nötig, denn der Fil Tuma, der nun auf uns wartet, bezwingt die 250 Höhenmeter bis auf das Tumsli praktisch ohne Kehren und ist zwischenzeitlich recht steil. Im oberen Teil teilt sich der Weg. Es empfiehlt sich, den linken Weg zu wählen, da er die Höhendifferenz angenehmer bezwingt.  Auf dem Tumsli erden wir mit einem wunderschönen Panorama entlöhnt. Die Berggipfel können gar nicht gezählt werden und die Fernsicht ist beinahe optimal.

Über einen stellenweise etwas schmalen Grat geht es zum Pazolastock. Der Aufstieg ist breit und gemütlich. Auf dem Gipfel bestaunen wir Befestigungsanlagen aus der Weltkriegszeit und geniessen unser Mittagessen. Das Panorama ist toll, aber an einem schönen Tag wie heute hat es doch sehr viele Leute, was manchmal etwas mühsam ist.

Nach einem wegen zahlreicher Kehren angenehm sanften Abstieg in der Westflanke des Pazolastocks erreichen wir die Seeplanggenflüeh und steigen über die mit Befestigungsanlagen übersäten Puozzas auf den Oberalppass ab.




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